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Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Titel: Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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etwas
zu verpassen, die Angst, an dem einen Artikel vorbeizulaufen, der ihr Leben verändern würde! Iris kannte die Geschäftsführerin der Boutique, deshalb hatte sie nicht draußen warten müssen, sondern war mit einem mitleidigen Blick auf die armen Schäfchen, die sich im Regen zusammendrängten, gleich nach oben gegangen.
    Ihr Handy klingelte, aber sie ging nicht ran. Ein Schlussverkauf verlangte ungeteilte Aufmerksamkeit. Ihr Blick glitt wie ein Laserstrahl über die Regale, die Kleiderstangen und die auf dem Boden stehenden Körbe. Ich glaube, ich bin durch, dachte sie und kaute auf der Innenseite ihrer Wangen herum. Jetzt brauche ich noch ein paar Kleinigkeiten als Weihnachtsgeschenke, dann habe ich es geschafft.
    Im Vorbeigehen griff sie nach Ohrringen, Armreifen, Sonnenbrillen, Schals, einem Schildpattkamm, einer kleinen schwarzen Samthandtasche, einer Hand voll Gürtel, Handschuhen – Carmen liebt Handschuhe! – und stellte sich mit zerzaustem Haar und außer Atem an die Kasse.
    »Sie brauchen hier einen Dompteur«, sagte sie lachend zur Verkäuferin. »Mit einer großen Peitsche! Und ab und zu sollte er ein paar Löwen loslassen, um wieder ein wenig Platz zu schaffen …«
    Die Verkäuferin lächelte höflich. Iris warf ihren wundersamen Fang auf den Tresen, holte ihre Kreditkarte heraus und fächelte sich damit Luft zu, während sie ein paar lose Haarsträhnen zurückschob.
    »Mein Gott, was für ein Abenteuer! Ich hätte nicht gedacht, dass ich das lebend überstehe.«
    »Achttausendvierhundertundvierzig Euro«, sagte die Verkäuferin und begann, die Kleider zusammenzulegen und in große weiße Papiertaschen mit dem Givenchy-Logo zu packen.
    Iris reichte ihr die Karte.
    Ihr Handy klingelte erneut; Iris zögerte, doch sie ließ es klingeln.
    Sie zählte die Taschen, die sie würde tragen müssen, und fühlte sich ausgelaugt. Zum Glück hatte sie für den ganzen Tag ein Taxi reserviert. Es wartete in zweiter Reihe. Sie würde die Taschen in den Kofferraum legen und in der Brasserie an der Place de l’Alma einen Kaffee trinken, um sich von der Aufregung zu erholen.
    Als sie den Kopf drehte, bemerkte sie Caroline Vibert, die gerade bezahlte, Maître Caroline Vibert, die mit Philippe zusammenarbeitete.
Wie war die an eine Einladung gekommen?, fragte sich Iris, während sie ihr ein strahlendes Lächeln schenkte.
    Beide seufzten wie ermattete Kriegerinnen und schwenkten zum Trost ihre riesigen Taschen. Dann verständigten sie sich mit einer stummen Geste: Wollen wir einen Kaffee trinken?
    Kurz darauf trafen sie sich bei Francis, wo sie vor der entfesselten Meute sicher waren.
    »Diese Ausflüge werden allmählich gefährlich. Nächstes Mal nehme ich einen Leibwächter mit, der mir mit seiner Kalaschnikow den Weg freischießt!«
    »Mich hat sogar eine blutig gekratzt«, beschwerte sich Caroline. »Sie hat mir doch tatsächlich ihr Gliederarmband in die Haut gerammt, sieh nur …«
    Sie zog einen Handschuh aus, und verwirrt erblickte Iris auf dem Handrücken einen langen, tiefen Schnitt, an dem noch vereinzelte Blutstropfen trockneten.
    »Diese Frauen sind völlig irre! Sie würden für einen Fetzen Stoff ihr Leben opfern!«, entgegnete sie mit einem Seufzen.
    »Oder das von anderen in meinem Fall. Und wozu das alles? Unsere Schränke quellen doch schon über! Wir wissen gar nicht mehr, wohin mit all den Kleidern.«
    »Und jedes Mal, wenn wir ausgehen, jammern wir, weil wir nichts anzuziehen haben«, ergänzte Iris lachend.
    »Zum Glück sind nicht alle Frauen so wie wir. Ach übrigens, ich habe diesen Sommer Joséphine kennengelernt. Wenn ich nicht wüsste, dass ihr beide Schwestern seid, wäre ich nie darauf gekommen.«
    »Tatsächlich … im Schwimmbad von Courbevoie oder was?«, scherzte Iris und bedeutete gleichzeitig dem Kellner, dass sie noch einen Kaffee wollte.
    Der Kellner kam an den Tisch, und Iris sah zu ihm auf.
    »Möchtest du auch etwas?«, fragte sie Caroline Vibert.
    »Einen frisch gepressten Orangensaft.«
    »Ja, das ist eine gute Idee. Zweimal frisch gepressten Orangensaft, bitte … Nach dieser Expedition brauche ich dringend Vitamine. Was wolltest du eigentlich im Schwimmbad von Courbevoie?«
    »Gar nichts. Ich bin niemals dort gewesen.«
    »Hast du nicht gerade gesagt, dass du diesen Sommer meine Schwester kennengelernt hast?«
    »Doch … im Büro. Sie hat für uns gearbeitet … Wusstest du das nicht?«
    Iris tat so, als fiele es ihr in diesem Moment wieder ein, und sie schlug

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