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Die gelehrige Schuelerin

Die gelehrige Schuelerin

Titel: Die gelehrige Schuelerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ira Miller
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machte ich mir immer noch Sorgen darum, was sie seit dem Eislaufen von mir denken mochte? War es einfach nur die blöde Erfindung von Natascha und Boris? Zu Anfang war das doch so gut gegangen. Sie schien sehr glücklich gewesen zu sein, als ich sie mit Gewalt genommen hatte. Ich war für sie eine Vaterfigur gewesen. Und auch der Rollentausch hatte sie offensichtlich befriedigt. Aber vielleicht – auch wenn sie lachte und so tat, als ob es ihr Spaß brächte – konnte sie nicht anders, als den Respekt vor mir zu verlieren, wenn ich so wimmernd und unterwürfig vor ihr im Bett saß und ihr völlig zu Willen war. Und jetzt gab es zwischen uns nur noch
Zweifel.
Kein Vertrauen mehr. Und Liebe? Es schien ihr während der letzten Wochen sehr leicht gefallen zu sein, nicht mit mir zusammen zu sein. In der Schule stellte sie immer einen Gesichtsausdruck zur Schau, der besagte, dass ihr das alles überhaupt nichts ausmachte. Und dann war sie so scharf und ungeduldig, wenn der Sex nicht richtig klappte. Aber vermasselt hatte ich das Ganze wohl nach dem Konzert. Es sah so aus, als hätten wir es noch einmal schaffen können – es war ja schließlich ihre Idee gewesen, noch einmal Natascha zu sein –, aber heute Nacht hatte es den Anschein gehabt, als wäre sie richtig wütend auf mich gewesen. Noch schlimmer, ich war so in meine Lust verrannt gewesen, dass ich ihr beinahe meinen Prügel in den Hintern gezwungen hätte, und damit hätte ich ihr sehr wehgetan. Konnte man das noch Liebe nennen?
    Ich hatte Angst davor einzuschlafen. Sicherlich lauerte jetzt in meinem Unterbewusstsein ein Alptraum, der mich mit allen Peinlichkeiten und Schuldgefühlen bestrafen würde.
    Vorsichtig schlüpfte ich unter der Decke hervor und kroch aus dem Bett. Ich hatte das Bedürfnis, mich hin und her zu wälzen, und damit hätte ich Annie, die einen sehr leichten Schlaf hatte, geweckt. Deshalb öffnete ich auch nicht die Schranktür, um mir Bademantel und Sandalen herauszuholen. Die Tür quietschte. Nackt rannte ich im Wohnzimmer hin und her. Wenn man mir zu Weihnachten gesagt hätte, dass Annie und ich einmal so gegeneinander aufbegehren würden, hätte ich diesen Jemand für verrückt erklärt.
    Es war so seltsam, wie sehr es mir gefallen hatte, von Annie dominiert zu werden. Ich war ihr völlig unterworfen gewesen. Der Geruch, der Geschmack hatten mich überwältigt. Ich hätte vermutlich alles in der Welt getan, um meinen Schwanz hineinstecken zu dürfen. Aber als es damit vorbei war, als ich sie wieder als Annie wahrgenommen hatte, war mir sofort klar geworden, wie widerwärtig egoistisch es von mir gewesen war, sie dazu zu bringen. Und was noch schlimmer war, es einem so jungen Menschen aufzuzwingen! War ich jetzt pervers? Aber seit
Fantasie
vorbei war, verspürte ich absolut keinen Drang mehr, ihr meinen Schwanz dort hineinzupressen. Und genauso wenig hatte ich diesen Wunsch verspürt, bevor die
Fantasie
spiele begonnen hatten.
    Aber als das Spiel einmal im Gang gewesen war, hatte ich dieses Verlangen sehr wohl gehabt.
    Und mögen nicht die meisten Schwulen analen Sex?
    Ich musste mich entspannen.
Fantasie
musste jetzt ein für alle Mal aufhören. Ich musste diese Beziehung auf die Ebene zurückführen, die sie vorher gehabt hatte. Ich wollte Annie nicht verlieren. Doch, Natascha hatte mich so gründlich in ihre Gewalt gebracht, dass meine Sinne ungeheuer gereizt waren.
    Meine Erektion pulsierte immer stärker.
    Mir fiel ein, dass ich immer noch ganz unten im Küchenschrank vergraben, unter dem Stapel alter Zeitungen, meine
Notausgabe
von
Playboy
versteckte. Diese Ausgabe bewahrte ich immer auf. Die Titelseite war vom häufigen Gebrauch schon sehr abgenutzt. Das Heft beinhaltete meine Lieblingsbilder, die, nach denen ich am besten kommen konnte. Es blieb immer bei mir, für den Fall, dass ich die anderen schon alle weggeschmissen hätte, aber plötzlich doch das dringende Bedürfnis verspürte, nackte Frauen zu sehen. Wenn ich nicht mehr anders konnte, musste dieses Heft herhalten.
    Ich musste immer noch den Druck loswerden, der schon die ganze Nacht in meinen Hoden rumort und sich wie ein wilder Affe in einem Käfig gebärdet hatte.
    Ich nahm das
Playboy
heft ins Badezimmer mit und platzierte es auf dem Waschbeckenrand. Mein Gesicht im Spiegel, von der Neonröhre beleuchtet, hatte einen halb dunklen, halb erleuchteten, halb traurigschwachen, halb erwartungsvollen und hungrigen Ausdruck. Einerseits war ich erschüttert über das, was ich

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