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Die Geliebte des italienischen Millionaers

Die Geliebte des italienischen Millionaers

Titel: Die Geliebte des italienischen Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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vorstellen, dass ich als Marcos Vater das Recht habe, ihn zu mir zu nehmen? Was meinst du, was heute Nacht in mir vorging, als ich hörte, Marco sei verletzt und völlig verängstigt ganz allein auf der Straße gewesen? Nur weil eine fremde Frau Mitleid mit ihm hatte, ist er gerettet worden."
    "Ich glaube, du warst genauso schockiert und fassungslos wie ich", erwiderte Vivien unsicher und verschränkte die Arme, wie um sich gegen Luccas Angriff zu schützen.
    "Du irrst dich. Ich war wütend auf dich. Du hast das Kostbarste, was es in meinem Leben gibt, Bernice anvertraut, die völlig unzuverlässig ist und sich nur für Partys interessiert." In seinen dunklen Augen blitzte es zornig auf. "Marco hätte sterben können! Ich bin bereit, den Vorfall von heute Abend vor Gericht zur Sprache zu bringen. Die Richter werden dann entscheiden, wer besser für Marco sorgen kann, du oder ich."
    Verzweifelt rang Vivien die Hände. Ihre grünen Augen wirkten plötzlich ganz dunkel vor Angst und Anspannung. "Du brauchst mir nicht zu drohen …"
    "Doch, das muss ich. Mein Sohn ist achtzehn Monate alt, und von Anfang an hast du mir nur eine winzige Rolle in seinem Leben zugestanden", stieß er hart hervor. "Erst zwei Tage nach seiner Geburt habe ich von seiner Existenz erfahren. Kannst du dir überhaupt vorstellen, was ich damals empfunden habe? Immer wieder wurden mir die Bitten, mein Kind sehen zu können, verweigert, oft unter den fadenscheinigsten Begründungen. Er brauchte nur einmal zu niesen, und du hast ihn nicht aus den Augen gelassen", hielt er ihr schonungslos vor.
    Es ist wahr, was er da sagt, gab sie insgeheim zu. Sie hatte die Samstage gehasst, an denen sie ihren Sohn dem Kindermädchen übergeben musste, das ihn abholte und für einige Stunden zu Lucca brachte. Zuerst hatte Marco herzzerreißend geschrien, wenn er von seiner Mutter getrennt wurde. Später hatte er sich an seinen Vater und die Situation gewöhnt. Dennoch war es für Vivien immer sehr schmerzlich gewesen, ihren Sohn hergeben zu müssen. Sie war sich dann wie beraubt vorgekommen und war vor Sorge um Marco tausend Tode gestorben. Sie hatte sich Lucca, der ihrer Meinung nach ein Frauenheld war, nicht als liebevollen und verantwortungsbewussten Vater vorstellen können.
    Dass sie ihren Sohn mit einem Mann hatte teilen müssen, der sie, wie sie geglaubt hatte, betrogen und mit einer anderen Frau geschlafen hatte, hatte ihr widerstrebt. Wie ihr erst jetzt bewusst wurde, hatte sie versucht, Lucca zu bestrafen, indem sie ihn Marco so selten wie möglich sehen ließ.
    Sie bereute, was sie getan hatte, und sah ihn unglücklich an. "Es tut mir so Leid …"
    "Dann verschwende nicht meine Zeit, und zwing mich nicht, vor Gericht um das Sorgerecht für Marco zu kämpfen", fiel er ihr ins Wort.
    Er meinte es wirklich ernst. Er würde vor Gericht gehen und um das Sorgerecht kämpfen. Das war ihr klar. Aber sie hatte es sich selbst zuzuschreiben, dass er sich ungerecht behandelt fühlte. Sie war keineswegs großzügig gewesen und hatte Marco nicht viel Zeit mit ihm verbringen lassen.
    "Das möchte ich natürlich vermeiden", antwortete sie angespannt. "Ich bin zu einem Kompromiss bereit. Was genau stellst du dir vor? Was soll ich machen?"
    Lucca lächelte triumphierend. Wieder einmal fiel Vivien auf, wie attraktiv er war. Aber er war auch hart und unnachgiebig. "Ich stelle mir eine Wiedergutmachung vor."

6. Kapitel
     
    Eineinhalb Tage später bürstete sich Vivien das Haar im Schlafzimmer. Der zuvor so volle Raum war jetzt viel leerer. Am Vortag waren die Leute eines Möbelspediteurs gekommen und hatten alles eingepackt: Kleidung, Spielsachen, Bücher und alles, was Vivien sonst noch hatte mitnehmen wollen. Lucca hatte ihr versprochen, eine möblierte Wohnung für sie zu mieten. Das war Vivien recht, denn Bernice blieb im Cottage wohnen.
    Lucca stellte sich eine Wiedergutmachung vor. So hatte er es genannt. Sie war entsetzt über seine Drohung gewesen, ihr das Sorgerecht für Marco gerichtlich entziehen zu lassen. In dem Moment hatte ihr Entschluss festgestanden. Nachdem Lucca erklärte hatte, er würde die Ereignisse der Nacht gegen sie verwenden und als Beweis dafür anführen, dass sie unfähig sei, das Kind angemessen zu versorgen, war sie verzweifelt gewesen.
    Für Lucca hatte es noch nie einen Mittelweg gegeben, wie sie sich unglücklich eingestand. Entweder man arbeitete in jeder Hinsicht mit ihm zusammen, oder man war sein Gegner. Für die Menschen, die er gern

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