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Die Geliebte des Kosaken

Die Geliebte des Kosaken

Titel: Die Geliebte des Kosaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
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ein Aal und glitt ihm durch die Finger. Er schaute ihm nach, wie er zum Wald hinüberflüchtete und dort in der Dunkelheit verschwand. Ohne Zweifel wartete dort der andere Spion auf ihn. Vermutlich hatte Kaschubow ihnen reichen Lohn versprochen, so dass sie sich nicht so leicht abschütteln ließen, wie er geglaubt hatte.
    Missmutig kehrte er zur Kate zurück und stellte fest, dass der Alte einen gesegneten Schlaf hatte, denn er war nicht einmal aufgewacht. Natalja hingegen stand neben der Tür, eine Zaunlatte in der Hand. „Habe ich dir nicht befohlen, dass du drinbleiben sollst?“, raunzte er sie an. Er schob sie in die Kate und schloss die Tür. Natalja sank erschöpft und zitternd auf die Ofenbank, zog die Knie hoch und schlang die Arme darum.
    „Wird er wiederkommen?“
    „Ist nicht anzunehmen“, sagte er, um sie zu beruhigen.
    Sie blickte mit großen verängstigten Augen zu ihm auf, und er sah, dass ihre Lippen zitterten. Sie hatte schön geschwungene, volle Lippen, die im weichen Mondlicht ganz besonders verlockend wirkten.
    „Andrej?“
    „Was ist?“
    „Würdest du bitte hier unten bleiben?“
    Er verbiss sich das Lachen und setzte sich neben sie auf die Bank. „Ist es so gut?“
    Er legte den Arm um Natalja und zog sie an sich. Es war unglaublich schön zu spüren, wie sie sich an ihn lehnte und ihren Kopf gegen seine Schulter presste. Er strich ihr zärtlich über das Haar, streichelte ihre Wangen und berührte mit dem Finger leicht ihre Lippen. Sie waren warm und feucht und so verlockend, dass er sie mit dem Finger zart umkreiste und es dann wagte, ihre Wange zu küssen. Sie ließ es geschehen, schlang sogar die Arme um ihn, und er glaubte alle Sterne zu sehen, als er durch den Stoff hindurch ihren Bauch und die kleinen, festen Brüste spürte. So konnte es nicht weitergehen, er würde gleich den Verstand verlieren.
    „Im Sitzen können wir nicht schlafen“, murmelte er, „leg dich hin.“
    Sie kuschelte sich auf die Bank, bettete ihren Kopf in seinen Schoß und schlief beruhigt ein. Andrej lehnte sich mit dem Rücken gegen den Ofen und starrte zum Fenster hinüber, wo allmählich ein fahles, unwirkliches Morgenlicht sichtbar wurde. Er hatte Mühe, seine Männlichkeit wieder unter Kontrolle zu bekommen. Großer Gott – diese verführerische kleine Hexe hatte keine Ahnung, was sie mit einem Mann anstellen konnte.
    Natalja erwachte unsanft, denn sie war von der Ofenbank gepurzelt und fand sich auf dem harten Bretterboden der Kate wieder. Alles tat ihr weh, der Rücken, der Ellbogen, mit dem sie aufgeschlagen war, vor allem aber die Beine. Großer Gott – sie würde ohne Hilfe gar nicht aufstehen können. Wie war es möglich, dass man nach nur einem Tag im Sattel solchen Muskelkater bekam?
    Ein breiter Sonnenstrahl fiel durch das Fensterchen und zog einen goldfarbenen Streifen durch die ärmliche Kate. Ein wackeliges Tischlein, zwei Stühle und der große Ofen – viel mehr gab es nicht an Möbeln. Die Wände waren dunkel, der Putz abgeblättert, ein hölzerner Eimer stand neben dem Tisch, ein paar Teller und Becher waren in einer Wandnische untergebracht, gleich daneben hing das Heiligenbild, das vom Rauch des Ofens geschwärzt war. Wie konnte man nur in solch einem jämmerlichen Häuschen leben?
    Draußen waren zwei Männerstimmen zu hören, und sie erkannte erleichtert Andrejs tiefen Bass. Dunkel erinnerte sie sich jetzt daran, dass sie auf seinem Schoß eingeschlafen war und dabei seine warme Hand auf ihrem Rücken gespürt hatte. Wie merkwürdig, dass sie sich in Andrejs Nähe so sicher aufgehoben fühlte. War es bei Oleg ebenso gewesen? Ach – es gab keinen Vergleich zwischen Andrej und Oleg, wie konnte sie überhaupt über so etwas nachdenken. Oleg war charmant und liebenswert, er war immer auf alle ihre Wünsche eingegangen und hatte ihr viele schmeichelhafte Komplimente gemacht. Niemals hätte er sie so boshaft verspottet, wie Andrej es gern tat, oder sie gar dazu gezwungen, einen ganzen Tag auf dem Pferd zu sitzen.
    Die Tür wurde geöffnet, und sie hatte gerade noch Zeit, sich wenigstens aufzusetzen, da trat schon Andrejs große Gestalt in die Kate. Er schaute tatsächlich ein wenig besorgt, als er sie auf dem Boden sitzend fand.
    „Nanu? Bist du etwa aus dem Bett gefallen?“
    „Nein, ich versuche, ein paar Mäuse zum Frühstück zu fangen“, gab sie giftig zurück.
    Er lachte tief und laut, so dass sie glaubte, die kleine Kate würde beben. Dann beugte er sich zu ihr herab und

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