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Die Geliebte des Kosaken

Die Geliebte des Kosaken

Titel: Die Geliebte des Kosaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
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herabrutschte. Nun, er war ein stolzer Kosak, das Mädel sollte sehen, dass auch er die feine Lebensart kannte. Zuerst würde er ihr etwas zu essen und zu trinken geben und ein kleines Gespräch mit ihr führen, wenn sie dann immer noch kratzen und beißen wollte – umso besser.
    Natalja wusste, dass er sie beobachtete, doch sie ließ sich nichts anmerken. Die Lage hatte sich völlig verändert – statt mit 20 Kosaken hatte sie es jetzt nur mit einem einzigen zu tun. Der aber war ein wahrer Bär.
    Sie sah zu, wie er mit dem Feuerstahl Funken schlug und trockenes Laub entzündete, dann legte er dürre Ästchen darüber und endlich dickere Stöcke. Das Feuer loderte rasch empor, und Bogdan zog einige Fleischstücke aus der Satteltasche, Reste eines Hasen, den man gestern erlegt hatte.
    Angewidert sah Natalja zu, wie er das Fleisch zerteilte, dann besann sie sich und versuchte es mit Freundlichkeit.
    „Du bist geschickt, Kosak.“
    Er sah zu ihr auf und wollte schon auf ihren Ton eingehen, dann besann er sich. Wieso hockte er eigentlich hier, um sie zu bedienen? „Da – bereite das Essen zu!“, befahl er unwirsch und warf ihr das Fleisch vor die Füße.
    „Das kann ich nicht.“ Es entsprach der Wahrheit, denn sie hatte noch nie in ihrem Leben eine Mahlzeit zubereitet. Doch selbst wenn sie hätte kochen können – für diesen aufgeblasenen Kerl hätte sie keinen Finger gerührt.
    „Was kannst du dann?“
    „Ich kann lesen und schreiben, Klavier spielen und zeichnen.“
    Er glotzte sie an. Eine richtig feine Dame wollte sie sein, ja sie passte gut zu Oleg, dem eingebildeten Kerl. Aber was auch immer sie war – er würde ihr schon zeigen, wer hier der Herr war. „Klavier spielen“, wiederholte er höhnisch und erhob sich, „kannst du auch tanzen, meine Schöne?“
    Natalja wich zurück, als er dicht zu ihr hintrat und sie die Ausdünstungen von Zwiebeln aus seinem Mund riechen konnte. Doch sie lächelte ihn an. „Natürlich kann ich tanzen“, entgegnete sie selbstbewusst.
    Er fasste ihre Jacke und schob sie ein wenig auseinander, um den Verschluss ihrer Bluse zu öffnen. Natalja sah die Gier in seinen Augen, spürte seinen hastigen Atem, und sie hielt ihm zitternd stand.
    „Tanz für mich!“, forderte er und zog ihre Bluse ein Stück auseinander.
    „Warum sollte ich das tun?“
    Er zog ihr die Jacke über die Schultern und fasste in ihr üppiges, blondes Haar. Sie bog den Kopf zurück und ließ es widerstandslos geschehen, dass seine Hände über ihren Nacken rieben.
    „Weil ich es dir befehle!“
    „Dann binde mir die Hände los, Kosak.“
    Er lachte leise, zog sein Messer und durchschnitt ihre Fesseln. Sie waren ihm sowieso hinderlich, denn er hatte vor, sie ganz auszuziehen und sie nackt vor sich tanzen zu lassen. Wann hatte ein armer Kosak schon einmal Gelegenheit, eine so feine Dame tanzen zu sehen?
    Natalja wusste, dass sie nur diese eine Chance haben würde. Gleich neben dem Feuer hatte er den kurzen Säbel und die Pistole abgelegt, da die Waffen ihn bei seinem Vorhaben stören würden. Sie trat einen Schritt zurück und begann, sich wirbelnd im Kreis zu drehen. Die Jacke glitt von ihren Schultern und fiel zu Boden, die weite Bluse flatterte und öffnete sich bei der raschen Bewegung. Bogdan folgte ihr fasziniert mit den Blicken, es zuckte ihm in den Fingern, doch er beherrschte sich, denn das Schauspiel war zu erregend, um es allzu rasch zu beenden. Natalja umtanzte das Feuer, ihr langes Haar wehte wie ein Schleier, sie griff mit ihren Händen hinein und hob es hoch, spielte damit, als wollte sie sich ihm anbieten. Sie sah, wie seine kleinen dunklen Augen vor Erregung glitzerten und seine Nüstern sich genussvoll weiteten, er tat einige Schritte, um ihr zu folgen, ihr im wirbelnden Tanz die Kleider fortzureißen. Schon stand er dicht hinter ihr und streckte die Hand aus, um die flatternde Bluse zu fassen, da bückte sie sich, nahm die Waffe und warf sie ins Feuer.
    Mit einem wütenden Aufschrei wollte er sich auf sie stürzen, doch dann besann er sich, griff den Säbel und stocherte damit in den Flammen herum. Die Waffe war ein teures Beutestück, sie war mehr wert als alle Weiber zusammen.
    Ein Schlag traf ihn im Genick, er verlor das Gleichgewicht und stürzte kopfüber in die Flammen. Brüllend vor Wut, raffte er sich auf, Bart und Kopfhaar hatten Feuer gefangen, er riss sich die Jacke herunter und stülpte sie sich über den Schädel, um die Glut zu ersticken. Dann griff er mit bloßen

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