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Die Geliebte des Malers

Die Geliebte des Malers

Titel: Die Geliebte des Malers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kunst-Groupie, das man bei Laune halten muss.«
    Leicht erstaunt hob er die Augenbrauen. »Richtig«, bestätigte er anstandslos. »Allerdings gibt es auch keinen Grund, weshalb Sie eingeschnappt davonrauschen sollten.«
    »Ich bin nicht eingeschnappt«, behauptete Cassidy und versuchte ihre Hand aus seinem Griff zu befreien. »Das, was ich zeige, ist eine vollkommen natürliche Reaktion auf unmögliche Manieren und beispiellose Unhöflichkeit. Und jetzt lassen Sie endlich meine Hand los!«
    »Sicher, wenn ich so weit bin«, entgegnete er ungerührt. »Sie sollten versuchen, Ihr Temperament besser unter Kontrolle zu halten, Cass. Es stellt nämlich erstaunliche Dinge mit Ihrem Gesicht an. Und ich war noch nie bekannt dafür, dass ich dem widerstehen könnte, was mich reizt.«
    »Es steht doch wohl außer Frage, dass der einzige Reiz, den ich für Sie habe, dort drüben auf der Leinwand zu finden ist.« Sie wand ihren Arm, um sich aus seinem Griff zu befreien. Doch mit einem schnellen Ruck zog Colin sie an seine Brust. Wütend und trotzig blitzte sie ihn an. »Was glauben Sie eigentlich, was Sie da tun?!«
    »Sie fordern mich heraus, Ihnen das Gegenteil zu beweisen.« Ein amüsiertes Funkeln trat in seine Augen – und noch etwas anderes, das Cassidys Puls rasant beschleunigte.
    »Nichts läge mir ferner, als Sie zu irgendetwas herauszufordern«, widersprach sie und schüttelte verärgert ihr Haar zurück. Die vormals arrangierten Strähnen flogen um ihren Kopf und ließen sich dann in der eigenen wirren Ordnung auf ihren Schultern nieder.
    »Oh doch, das tun Sie.« Er legte eine Hand an ihren Nacken. »Sie haben mir schon in jener Nacht den Fehdehandschuh hingeworfen, als ich Sie im Nebel fand. Ich denke, es wird Zeit, dass ich ihn aufhebe.«
    »Das ist doch lächerlich«, entgegnete Cassidy viel zu schnell. Mit einem Schlag wurde ihr klar, dass ihr Temperament sie auf ein Terrain katapultiert hatte, das sie besser hätte meiden sollen. Als sie weitersprechen wollte, schnappte Colin leicht nach ihrer Unterlippe. Es war eine jähe Geste, unerwartet und sanft … und in ihrer Wirkung absolut vernichtend.
    Auch wenn Cassidy einen kleinen Protestlaut von sich gab, so krallten sich ihre Finger doch wie von allein in Colins Hemd. Dabei hätte sie ihn von sich stoßen müssen. Mit der Zungenspitze zeichnete er die Konturen ihrer Lippen nach, so als wolle er den Geschmack erkunden. Als er Cassidy freigab, blieb sie regungslos vor ihm stehen. Ihr Blick traf auf seinen.
    »Wenn ich dich jetzt küsse, Cassidy, dann ist es, weil ich es genießen will«, sagte er noch, und dann beugte er den Kopf, um ihren Mund in Besitz zu nehmen. Er schien zu wissen, dass er keinen Widerstand zu erwarten hatte, griff mit beiden Händen um ihre Taille und zog sie eng an sich heran.
    Cassidy reagierte auf den Kuss, als hätte sie schon ihr ganzes Leben lang darauf gewartet. Ihr Körper schien den seinen zu erkennen. Sie schlang die Arme um seinen Hals und vergrub die Finger in seinem Haar. Ihr Mund wurde nachgiebig und willig, ja eifrig unter seinen fordernden Lippen. Einen Augenblick lang presste er sie voller Verlangen an sich und küsste sie hungrig. Dann, ebenso abrupt, gab er ihre Lippen wieder frei. Cassidy hielt sich an Colin fest, weil sie sonst das Gleichgewicht verloren hätte. Noch immer hielt er sie an sich gedrückt, ihre beiden Körper wie eine Einheit. Sein Blick bohrte sich in ihre Augen. Nur ihrer beider Atem war in der Stille des Raumes zu hören.
    Dass sie sich so schwach fühlte, war ein Schock für Cassidy. Ihre Knie zitterten. Unwirsch schüttelte sie den Kopf, als könnte sie verneinen, was dieser Mann in ihr erweckt hatte. Die Intensität ihrer Gefühle verängstigte und faszinierte sie zugleich, doch die Angst war stärker als die Neugier. Ihr Instinkt warnte sie. Es war nicht der richtige Zeitpunkt. Noch nicht.
    »Nein, Colin, ich kann nicht.« Cassidy schluckte und stemmte die Hände gegen seine Brust. Seine Augen wurden dunkler, während sein Blick in ihren Lippen versank.
    »Ich schon«, murmelte er, bevor er sich wieder über ihren Mund beugte. Und der Wirbelsturm riss Cassidy erneut mit.
    Nichts in ihrem bisherigen Leben hatte sie auf das Verlangen ihres eigenen Körpers vorbereitet. Es war eine völlig neue Erfahrung. Sie stöhnte auf, spürte, wie seine Lippen sich bewegten, als er etwas murmelte. Dann übermannte ihn wieder die Leidenschaft, und mit seinem verlangenden Kuss zog er sie mit in den Strudel aus Hitze

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