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Die Geliebte des Normannen

Die Geliebte des Normannen

Titel: Die Geliebte des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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damit nicht nur seinen Bruder, sondern auch sich selbst. Unerwiderte Lust war etwas Gefährliches, vor allem nach so vielen Jahren.
    »Vielleicht ist Stephen Euch ja so zugetan, dass er Euch so dankt, wie Ihr es möchtet«, meinte Henry und schritt lachend zur Tür. »Aber ich glaube es nicht, Will. Ich glaube es nicht!«
    Mit einer spöttischen Verbeugung ging er hinaus.
    Rufus stand mit geballten Fäusten da und blickte seinem Bruder nach.
    Wäre Henry nicht ein so wertvoller militärischer Verbündeter mit einem ganzen Heer normannischer Söldner, die ihm absolut gehorchten, er würde ihn ins Verlies bringen lassen und den Schlüssel wegwerfen. Manchmal hasste er seinen Bruder so sehr, dass er wirklich versucht war, es zu tun. Doch das war für die Verfolgung seines Ziels nicht sachdienlich. Er würde ihn also so gut es ging zu seinem Vorteil ausnutzen und dabei sorgfältig darauf achten, dass er Henry einen guten Schritt voraus war.
    Rufus verstand seinen Bruder weit besser, als dieser glaubte. Der Grund, weshalb Henry so wütend über eine Verbindung war, die ihn jetzt ja kaum betraf, lag darin, dass ihm nach dem englischen Thron gelüstete. Doch den würde er natürlich nie besteigen.
    Adele Beaufort lag bäuchlings in ihrem Bett, unbedeckt, die Arme um ein Kissen geschlungen, nur mit einem kurzen, dünnen Baumwollhemd bekleidet. Sie befand sich allein im Gemach, die anderen Ladys waren alle beim Abendessen im Saal. Ihre Augen waren geschlossen, doch sie schlief nicht, und ihr Atem ging unregelmäßig.
    Die Szene mit Geoffrey de Warenne ging ihr immer wieder durch den Kopf, und jedes Mal schien ihr Entschluss fester zu werden. Nie hatte sie sich so sehr nach einem Mann gesehnt wie nach ihm. In den letzten Tagen ignorierte er sie, er tat, als würde sie gar nicht existieren, als habe der Nachmittag, den sie in solcher Hingabe verbracht hatten, niemals stattgefunden. Aber es hatte ihn gegeben, und sie wollte ihn, Geoffrey, wieder haben, und zwar bald. Sie musste ihn wieder haben.
    Adele stöhnte leise und umklammerte das Kissen fester. Ihre Lust drohte, sie zu verzehren. Er war hier, im Tower, genau in diesem Augenblick befand er sich unten mit allen anderen beim Essen. Sie zog ein Knie an und wälzte sich im Bett, sodass ihr Po entblößt wurde.
    Alles, was er mit ihr und was sie mit ihm gemacht hatte an jenem Nachmittag, ging ihr durch den Kopf. Sie ächzte, dieses Verlangen war einfach nicht auszuhalten.
    Nach einer solchen Begegnung, dachte sie, würde kein anderer Mann sie jemals wieder wirklich befriedigen können.
    Sie hörte Tritte und wurde still. Es waren schwere, männliche Schritte, die vor ihrer Tür verstummten. Sie ließ die Augen geschlossen, doch das heiße Pochen in ihrem Körper wurde noch stärker.
    Adele stellte sich vor, Geoffrey würde eintreten, seine Hände würden über ihren Rücken streichen, fest ihren Po umfassen, und dann ...
    Die Tür ging ohne ein Klopfen auf. Adele drückte das Kissen noch fester; sie wusste, dass er auf sie starrte.
    Langsam schloss er die Tür.
    »Wer macht dich denn gar so heiß, du kleine Metze?« Adele stöhnte, die einzige Erwiderung, zu der sie fähig war, nicht imstande, die Qual länger zu ertragen.
    Er trat zu ihr.
    »Wer?«, fragte er vom Fuß des Bettes aus. »Wer bringt dich dazu, dass du dich allein im Bett krümmst und windest? Brauchst du mich überhaupt, Adele?«
    »Bitte«, flüsterte sie und hasste dabei sich selbst ebenso sehr wie ihn.
    Sie hörte, wie er sich auszog.
    »Bitte«, wiederholte sie fast bettelnd.
    Er lachte. Das Bett gab unter seinem Gewicht nach, als er sich zwischen ihre Schenkel kniete, an ihnen in die Höhe strich und dann ihren Po umfasste.
    Adele stockte der Atem.
    »Wer ist es, hm?« Jetzt wurde er ärgerlich; er fasste sie so grob an, dass sie aufschrie. »Wer ist es, verdammt nochmal?« Adele machte die Beine breit.
    »Geoffrey de Warenne«, keuchte sie.
    Mit einem wüsten Laut stürzte er sich auf sie. Adele biss sich auf die Zunge, um nicht zu schreien, und hatte sofort einen heftigen Höhepunkt. Er kam kurz danach und ließ sich auf sie sinken.
    Sie schob ihn von sich und sprang auf. Mit einem Schritt war sie bei ihrer Tunika, zog sich an und starrte zornig auf den Mann in ihrem Bett.
    »Verschwinde!«
    Roger Beaufort setzte sich träge auf.
    »Ich habe die Tür verschlossen.« Er grinste spöttisch. »Ist das der Dank, den du mir zeigst, Liebling?«
    »Hinaus!«, wiederholte sie wütend. Sie hasste ihn, sie hatte ihn

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