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Die Geliebte des Normannen

Die Geliebte des Normannen

Titel: Die Geliebte des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ihn.
    »Ich bin hier«, sagte Stephen von der Türöffnung aus.
    Doug wirbelte herum und erbleichte. Doch Stephen registrierte ihn nicht, er hatte nur Augen für Mary. Mit langen, resoluten Schritten kam er auf sie zu, sein verschmutzter Umhang wirbelte um ihn herum.
    Mary lachte und schluchzte zugleich und streckte ihm die Arme entgegen. Stephen sank neben sie auf das Bett, wo zuvor Doug gesessen hatte, und zog sie zärtlich in seine Arme.
    Mary weinte.
    Auch Stephen weinte, wenngleich unhörbar.
    Doug verließ leise den Raum.
    »Du bist gekommen«, brachte Mary endlich hervor und klammerte sich an ihn.
    »Aber nicht früh genug«, sagte Stephen heiser.
    Er hatte einen starken Bart, seine Augen waren blutunterlaufen und hatten Schatten, Zeugnis dafür, dass er in den letzten beiden Wochen nicht mehr als ein paar Stunden geschlafen hatte.
    Er hielt ihr von Sträuchern und Ästen zerkratztes Gesicht zwischen den Händen.
    »Es war Duncan, ich hätte es wissen müssen.«
    »W-wie lange hast du schon da gestanden?«, fragte Mary etwas beklommen.
    »Lange genug, um zu wissen, dass Doug Mackinnon dich noch immer liebt. Aber auch lange genug, um zu wissen, dass du mich liebst.«
    Mary sank an seine Brust, von Erschöpfung und Erleichterung überwältigt. Er hielt sie fest, streichelte sie, und seine lautlosen Tränen vermischten sich mit ihren.
    »Wie, Mary?«, fragte er schließlich, als er wieder sprechen konnte. Sein Ton war so von Gram gezeichnet wie seine Miene. »Wie bist du entkommen?«
    »Durch einen Geheimtunnel, den ich seit meiner Kindheit kenne«, erklärte Mary. »A-aber Duncan hatte Hunde. Ich musste vor den Hunden davonlaufen.«
    Stephen schlang erneut die Arme um sie, wesentlich zärtlicher, als er es wollte, und streichelte sie mit seinen großen Händen.
    »Nie mehr, meine Liebe, nie mehr wird dir so etwas Schlimmes widerfahren. Es ist mir einmal nicht gelungen, dich zu beschützen, aber von heute an wirst du immer sicher sein, Mary, das schwöre ich dir.«
    »Du brauchst dir keine Schuld zu geben«, erwiderte sie gerührt. Dann erbleichte sie und weinte erneut.
    »Das Kind?«, fragte Stephen drängend und blickte ihr in die Augen.
    Mary nickte stumm, nicht imstande zu sprechen.
    Stephen bettete sie vorsichtig auf den Rücken.
    »Du darfst dich nicht durch zu viel Reden verausgaben. Du musst deine Kräfte sparen für den Fall, dass das Baby früher kommen will.«
    Mary blickte aus großen Augen zu ihm hinauf. Als der Krampf vorüber war, fragte sie erstaunt: »Warum hast du denn geweint?«
    Stephen brachte ein leichtes Lächeln zustande.
    »Ist das denn nicht offensichtlich? Du bist mein Leben, und ich hätte dich beinahe verloren.« Er senkte die Stimme und streichelte ihre Wange. »Ich habe Euch doch schon einmal gesagt, dass ich ohne Euch nicht leben kann, Madame.«
    Tränen füllten Marys Augen. »Ich liebe dich auch, Stephen. Ich habe dich immer geliebt.«
    Stephen musste erneut gegen unmännliche Tränen ankämpfen. So verlegen wie begeistert schalt er sie: »Wirklich, Madame, Ihr geht zu weit. Immer?«
    »Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe«, flüsterte Mary. Dann erbleichte sie von Neuem, schrie auf und schlug mit ihren bandagierten Händen auf Stephens Hände ein.
    Als der Krampf vorüber und Mary wieder ruhig geworden war, zwang sich Stephen zu einem Lächeln.
    »Als du mich zum ersten Mal sahst, hasst du mich gehasst, meine Liebe, weißt du das nicht mehr?« Er versuchte, sie von dem Schmerz abzulenken.
    Qualvolle Tränen füllten Marys Augen, doch sie schüttelte vehement den Kopf. Ein weiterer Krampf ging vorüber, und sie atmete erleichtert auf.
    »Nein, S-sir, ich muss Euch korrigieren. E-es ist nämlich so, dass ich Euch das erste Mal vor fast drei Jahren sah, in Abernathy, als Ihr hinter König Rufus standet und mein Vater kniend Gefolgschaft schwor.«
    Stephen war bestürzt. »Du warst damals in Abernathy?« Sie lächelte.
    »Ich ritt mit Edgar, als sein Knappe verkleidet.«
    »Du kleines Biest«, sagte Stephen leise. »Dieser hübsche Junge, der mich dauernd anstarrte, das warst also du!« »D-du hast mich gesehen?«
    Er errötete tatsächlich.
    »Ich habe dich gesehen. Und mir war höchst unwohl, weil ich dachte, ich würde mich zu einem Knaben hingezogen fühlen.«
    »Oh, Stephen!« Sie blickten einander an, und jeder fragte sich insgeheim, ob ihre Liebe an jenem seltsamen Wintertag geboren worden war, und entschied für sich, dass es wohl so gewesen sein musste.
    Stephen

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