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Die Geliebte des Normannen

Die Geliebte des Normannen

Titel: Die Geliebte des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sinken.
    »Kämpfe, du verdammter Bastard!«
    »Ich kämpfe nicht. Denkt nach, Malcolm Canmore, denkt nach! Opfert Eure Weisheit nicht Eurer Leidenschaft. Wir können unsere Familien zum Vorteil für beide vereinen.«
    Malcolm keuchte schwer.
    Stephen zuckte trotz der heftigen Schmerzen in den Armen mit keiner Wimper und schob seinen Schild auf die Schulter zurück.
    Er wischte sich den Schweiß nicht von der Stirn und zeigte auch nicht, dass ihn das Luftholen anstrengte.
    »Schon jetzt«, sagte er, »verlangt die Ehre, dass ich Eure Tochter heirate.«
    Dieses Eingeständnis überraschte Malcolm nicht, und das hatte Stephen auch nicht erwartet. Offenbar war der Schotte davon ausgegangen, dass seine Tochter bereits entehrt war.
    »Sie ist verlobt«, erklärte er schließlich, immer noch außer Atem.
    Eine grimmige Befriedigung regte sich in Stephen. Dass Malcolm sich gesprächsbereit zeigte, war ein kleiner Sieg.
    »Verlobungen kann man eingehen und auch wieder lösen«, erklärte er.
    »Vater!«, rief jetzt Malcolms ältester Sohn Edward mit zornesrotem Gesicht. »Bevor dies noch weiter geht, lass uns Mary sehen, damit wir wissen, ob sie unversehrt ist – und lebendig!«
    Im Stillen applaudierte Stephen dem jungen Mann für die Besorgnis um seine Schwester.
    »Möchtet Ihr Eure Tochter sehen?«, fragte er Malcolm. Malcolm nickte. »Holt sie her.«
    Stephen musste kein Wort sagen, er blickte lediglich über die Schulter. Geoffrey hatte bereits gewendet und galoppierte auf die Zugbrücke zu, die für ihn heruntergelassen wurde.
    Die Stille lastete schwer, und die Zeit zog sich schier endlos hin. Pferde scharrten nervös und wieherten. Sattelleder knarrten. Ein leichter Wind strich um die Köpfe der Männer. Stephen erwiderte Malcolms harten Blick und spürte, wie sehr dieser Mann ihn hasste und wie sehr er diese Konfrontation genoss.
    Nach einer geraumen Weile warf Stephen einen Blick auf Brand und dann über seine Schulter. Kein Zeichen von Geoffrey und Mary.
    Wo waren sie? Aus seiner Ungeduld wurde Besorgnis. Hatte das kluge kleine Biest den Aufruhr zur Flucht genutzt?
    »Vielleicht ist sie schon tot!«
    Stephens Blick heftete sich auf den schlanken jungen Mann, der dies sagte; er war kaum älter als Mary und kreidebleich vor Anspannung und Qual.
    »Deine Schwester ist nicht tot.«
    Der Halbwüchsige fixierte ihn mit hasserfüllten Augen.
    »Du Bastard, am liebsten würde ich dich selbst umbringen!«
    Sein ältester Bruder legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm.
    »Da kommen sie«, rief Brand erleichtert.
    Stephen drehte sich im Sattel um. Geoffrey kam im Galopp mit Mary hinter ihm im Sattel heran; ihre langen Haare flatterten wie ein Banner im Wind. Er brachte sein Pferd so plötzlich zum Stehen, dass es sich aufbäumte, doch er hielt Mary gut fest. Sie war bleich und hatte schreckgeweitete Augen. Stephen wusste jedoch, dass ihre Angst nichts mit dem wilden Ritt von der Burg her zu tun hatte.
    »Tut mir leid«, sagte Geoffrey knapp, »aber ich hatte Schwierigkeiten, sie zu finden. Sie war nicht bei den Frauen, sondern auf der Mauer.«
    Stephen fixierte sie, doch sie hatte zunächst nur Augen für einen.
    »Vater!«, rief sie.
    Dann erst blickte sie offenbar verwirrt auf Stephen. »Ihr habt ihn nicht getötet«, flüsterte sie.
    Malcolm sprach, Stephen hatte jedoch nicht vor, ihm zu antworten. »Tochter, du scheinst gesund zu sein. Ist deine Jungfräulichkeit unversehrt?«
    Es schien unmöglich, aber Mary, die ohnehin schon bleich wie der Tod war, wurde noch weißer.
    »Tochter?« Malcolm musterte sie mit einem harten Blick. Stephen wurde wütend.
    »Wolltet Ihr sie sehen, um Euch zu überzeugen, dass sie unversehrt ist – oder um sie zu demütigen?«
    Malcolm trieb sein Pferd näher an Mary heran.
    »Nun?«
    »Nein«, sagte sie so leise, dass es kaum zu hören war. Tränen standen ihr in den Augen.
    Malcolm wandte sich mit einem harten, gefährlichen Grinsen Stephen zu.
    »Mackinnon bietet mir weitgehende Unterstützung. Was bietet Ihr mir?«
    Im ersten Moment war Stephen so verblüfft, dass ihm die Worte fehlten.
    Dann sagte er schroff: »Sie könnte von mir schwanger sein!« Er merkte, dass er dabei nicht Malcolm ansah, sondern Mary.
    Sie saß regungslos hinter Geoffrey, ihr Gesicht eine Maske aus Schock und Entsetzen.
    Malcolm blieb kühl.
    »Es gibt immer noch das Kloster.«
    »Vater?«, flüsterte Mary hoffnungslos und ungläubig. »Genug!«, brauste Stephen auf.
    Er gab Geoffrey ein Zeichen. »Bring sie

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