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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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gebrochen habe.«
    Er strahlte noch immer eine gewisse Spannung aus und trat auf sie zu, bis er ganz dicht vor ihr stand. Mit den Fingerspitzen hob er ihr Kinn ein wenig an und zwang sie, in seine unergründlichen Augen zu blicken. »Was für eine
    Strafe wirst du wegen dieses Tabubruchs erleiden müssen?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Er war wütend auf sie. Konnte es denn wirklich möglich sein, dass er sich gleichzeitig um ihre Sicherheit Sorgen machte? »Das ist auch für mich noch ein unbekanntes Terrain.« Sie sagte nichts von der Warnung der Ältesten, dass die Drachen, die ein Tabu brachen, nicht lange zu leben hatten. Allzu oft erhoben sich die Gläubigen gegen sie und töteten sie.
    Er schob ihr eine Haarlocke hinter das Ohr. »Wir müssen ja nicht jedem gleich erzählen, dass du mir dein Blut... gespendet hast.«
    Schon wieder versuchte er sie zu beschützen, und seine Großzügigkeit schockierte sie geradezu. »Aber die Ältesten werden dir vielleicht sagen können, was mit dir geschehen wird.«
    »Ich will dich aber nicht in Gefahr bringen, nur um Antworten zu bekommen.«
    Ihr Kommunikator summte. Sie senkte den Blick. »Es ist Rion.«
    Rions Stimme drang durch den Lautsprecher. »Jetzt macht das Militär Euch und Lucan für die Ermordung von Sir Shaw verantwortlich.«
    »Wir sind des Mordes angeklagt?« Cael sah Lucan an und war so verblüfft, dass sie spürte, wie ihr die Sinne schwanden. »Das ist doch verrückt.«
    Lucan hob eine Braue. »Warum überrascht dich das so sehr?«
    Plötzlich wurde ihr ganz leicht im Kopf, und beinahe wäre ihr der Kommunikator aus der zitternden Hand gefallen. »Die Menschen werden doch wohl nicht glauben, dass ich eine Mörderin bin.«
    Rion fuhr rasch fort. »Brennon hat aber Beweise dafür.
    Eure und Lucans Fingerabdrücke befinden sich überall auf dem Messer, das sie in Shaws Rücken gefunden haben.«
    »Das können wir erklären«, antwortete Cael mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Sie war ja Ärztin. Sie hatte den heiligen Eid geschworen, zu heilen und zu helfen. Für sie wäre es eine Beleidigung der Göttin, wenn sie tötete.
    »Vielleicht ist es Brennons vordringlichstes Ziel, Zweifel in den Leuten zu säen«, meinte Rion darauf.
    »Aber warum sollte jemand ...«
    »Du bist eine mächtige Frau«, stimmte Lucan Rion zu. »Wenn du in Verruf gerätst, wirst du nicht mehr respektiert und hast nicht mehr so viel Macht. Wenn du öffentlich über Avalon und den Gral redest, dann wird sich niemand um die Meinung einer Mörderin scheren.«
    Cael runzelte die Stirn. »Wir müssen unsere Namen davon reinwaschen. Und da wir Shaw nicht ermordet haben, bleibt uns nichts anderes übrig, als den wahren Schuldigen zu finden.«
    Rion sagte schnell: »Wir müssen uns treffen und miteinander reden.«
    »Können wir das nicht hier und jetzt tun?« Lucan war offensichtlich enttäuscht, weil es so viele Fragen und nur so wenige Antworten gab.
    Die Verbindung brach ab. Cael sah Lucan an. »Soll ich ihn zurückrufen?«
    Lucan schüttelte den Kopf. »Vielleicht hat er ja unerwartet Gesellschaft bekommen. Unser Anruf könnte ihn in Gefahr bringen.«
    »Glaubst du, dass er auf unserer Seite ist?«
    »Obwohl er zugegeben hat, auf Brennons Gehaltsliste zu stehen, bin ich doch der Meinung, dass er uns helfen will. Die Frage ist nur: warum eigentlich?«
    Cael steckte den Kommunikator in die Tasche zurück.
    »Wir sind keine Mörder. Lieber sterbe ich bei dem Versuch, unseren Ruf zu retten, als mit dieser Verleumdung weiterzuleben.«
    Lucan schenkte ihr einen langen, gleichmütigen Blick. »Es wird aber vielleicht gar nicht möglich sein, unsere Unschuld zu beweisen.«

~ 9 ~
    Die Göttin verlangt eine Bestrafung für das Brechen eines Tabus. Und die Ältesten sind die Bewahrer des Gesetzes. Die Ältesten
    Der Diener der Ältesten kehrte zurück. »Die Älteste Benoit will Euch nun sehen. Bitte kommt mit mir.«
    Cael nickte. Ihr Gesicht war bleich, ihre Augen wirkten groß und leuchteten dunkel. Vor Leidenschaft und Aufregung dehnte sich das Purpur ihrer Iris aus. Jetzt war nur noch ein winziger Streifen Weiß übrig geblieben.
    Ihre fremdartige Natur hätte ihn ängstigen sollen, aber Lucan fand sie nur unglaublich erregend. Er fluchte leise und rief sich in Erinnerung, dass er Pendragon verlassen musste, sobald er den Gral gefunden hatte. Er musste Distanz zu Cael halten und sich ganz auf seine Aufgabe konzentrieren
    Nachdem sie den Pavillon verlassen hatten, folgten sie dem Diener über

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