Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
Vom Netzwerk:
LeClerc fest. »Oder willst du behaupten, du seist wirklich Geheimagentin?«
    Dutronc ging nicht weiter darauf ein.
    »Wenn du mich loswerden wolltest, weshalb hast du mich dann wieder befreit? Und das gleich zweimal? Wirklich Sinn macht es nicht, das musst du doch zugeben.«
    Dutronc grinste und es war wieder ihre diabolische Art zu grinsen. Sie fühlte sich absolut sicher und war überzeugt davon, dass ihr bis ins Detail durchdachter Plan perfekt funktionierte.
    »Wer will dich denn loswerden? Du stehst nach wie vor unter Terrorverdacht und wirst die Behörden von mir ablenken. Sobald unsere Aufgabe erledigt ist, werde ich der Polizei einen Tipp geben, dass du gar nicht tot bist und wo du zu finden bist. Ich werde bezeugen, dass du für unseren Anschlag verantwortlich bist.« Sie lachte laut.
    »Es geht also um einen Anschlag. Da sind wir doch schon ein Stück weiter.«
    »Ein genialer Plan, nicht wahr?«, sagte sie immer noch lachend.
    »Wie man es nimmt. Du glaubst wirklich, dass du damit durchkommst? Vergiss nicht, dass ich auch eine Aussage machen werde.«
    »Wem wird man wohl mehr glauben? Einem mutmaßlichen Terroristen, der seine Unschuld nicht beweisen kann, oder einer Agentin des französischen Geheimdienstes?« Dutronc war sich ihrer Sache total sicher und LeClerc musste insgeheim zugeben, dass sie über die besseren Karten verfügte.
    Er musste erkennen, dass er sich nicht gerade in einer komfortablen Lage befand, was nicht nur seine Fesseln betraf. Wäre es ein Schachspiel, hätte Dutronc gerade Schach gesagt. Aber Matt war er noch lange nicht. Er hatte noch einen Trumpf im Ärmel und hoffte, ihn früher oder später ausspielen zu können: Lena Jansen und Axel Talert sowie den Fernsehsender. Angesichts des Schnees auf dem Fernsehschirm machte er sich allerdings Sorgen, was dort geschehen war. Er dachte an den Anschlag, der heute schon einmal den Sender lahmlegte.
    »Hast du den Geiselnehmer im Fernsehen erkannt?«, fragte LeClerc. »Du warst es doch damals, die bei der Genesis-Konferenz die Kamera bedient hat, nicht wahr? Damals warst du also auf der richtigen Seite. Was hat dich bewogen, die Seiten zu wechseln?«
    Dutronc schwieg. LeClerc wusste, dass er dabei war, einen Zug zu unternehmen, der ihn aus der Schach-Misere herausmanövrieren konnte und zumindest eine Patt-Situation bescherte.
    »Warum hast du die Seiten gewechselt?«, fragte er noch einmal und sah Dutronc direkt ins Gesicht.
    »Ich habe nie die Seiten gewechselt«, antwortete sie zu LeClercs Überraschung. »Ich habe mir das Vertrauen von diesem Schwachkopf erschlichen, der allen Ernstes glaubte, die Strahlenwaffenentwicklung aufhalten zu können.«
    Dutronc begann, die Karten auf den Tisch zu legen. Sie musste sich sehr sicher fühlen, wenn sie das tat. In diesem Augenblick fiel LeClerc auch der Name des Man nes ein, den er im Geiselnehmer wiedererkannte. Die ganze Zeit hatte er darüber nachgedacht und in seinem Gedächtnis gekramt.
    »Dieser Typ da im Fernsehen, der Geiselnehmer, jetzt weiß ich genau, dass du ihn auch kennst. Mir ist gerade sein Name wieder eingefallen: Lennart Masur. Das ist er doch, nicht wahr? Für einen Schwachkopf habe ich ihn allerdings nie gehalten, höchsten vielleicht heute, als er Geiseln genommen hat und den Bundespräsidenten zu erpressen versuchte. So kommt man nicht ans Ziel.«
    »So? Masur stellt für uns keine Gefahr dar, egal was für einen Mist er verzapft«, empörte sie sich. »Wenn er glaubt, er kann Genesis durch eine solch dämliche Aktion aufhalten, dann hat er sich geschnitten. Auch wenn die Öffentlichkeit jetzt Bescheid weiß, wir sind am Ziel und werden es durchziehen. Du wirst schon sehen.«
    Patrick LeClerc runzelte die Stirn. »Offensichtlich hat er sich zum Selbstmord-Attentäter erklärt. Der Sender scheint jedenfalls zerstört zu sein.« LeClerc hob seine gefesselten Hände in Richtung Fernsehgerät, auf dem immer noch Schnee zu sehen war. »Was glaubst du, ist jetzt in Berlin los? Überall wird es Straßensperren geben. Ihr habt keine Chance mehr. Ihr wollt doch das Regierungsviertel angreifen? Sehe ich das richtig?«
    »Schwachsinn. Wen interessiert denn das Regierungsviertel? Es gibt ein viel besseres Ziel.«
    »So, was denn?«, versuchte LeClerc Dutronc aus der Reserve zu locken. Aber sie war schlau genug, nicht darauf hereinzufallen.
    »Willst du etwas trinken?«, fragte sie. LeClerc wunderte sich, dass sie von einer Minute auf die andere ihre menschliche Seite in den Vordergrund

Weitere Kostenlose Bücher