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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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stellte. Tatsächlich hatte er einen trockenen Mund und freute sich, diesem Zustand entgegenwirken zu können. Sandine Dutronc verschwand in der Küche und kam kurz darauf mit einem Glas Wasser zurück, das sie LeClerc in die Hand gab. Da seine Handgelenke nach wie vor gefesselt waren, fasste er das Glas mit beiden Händen an, was zu Dutroncs Plan gehörte, er aber nicht ahnen konnte. Es war keinesfalls eine menschliche, fürsorgliche Art, sondern Teil eines weiteren arglistigen Plans, den sie in diesem Moment in die Tat umzusetzen begann. LeClerc hatte keine Ahnung, dass er erneut zu ihrem Werkzeug wurde.
    Als er ihr das Glas zurückgab, verschwand sie erneut in der Küche und verpackte dort das Glas sorgfältig, sehr bedacht, LeClercs Fingerspuren nicht zu verwischen. Noch am selben Tag würde sie dieses Glas wieder aus seiner Verpackung he rausholen und damit et was tun, was für LeClerc das sichere Schachmatt bedeuten sollte. Sie konnte es kaum erwar ten, ihn endgültig ans Messer zu liefern, um selbst als Heldin dazustehen, der man keinerlei Verdacht entgegenbrachte. Niemand sollte jemals erfahren, wer tatsächlich diesen ausgeklügelten Terroranschlag zu verantworten hatte. Auf jeden Fall nicht sie, die davon überzeugt war, als diejenige gefeiert zu werden, die einen gefährlichen Terroristen überführt und der Justiz ausgeliefert hatte. Von der Belohnung beabsichtigte sie, ein neues Leben in Neuseeland zu beginnen. Sie hatte nie die Absicht, nach Genf zurückzukehren. Letztendlich gehörte ihre Mitarbeit bei CERN bereits zu ihrem Plan, der von langer Hand vorbereitet wurde.
    »Kannst du mich nicht losmachen?«, fragte LeClerc und streckte Dutronc seine Hände entgegen. »Ich verspreche dir, nichts gegen dich zu unternehmen.«
    »Das soll ich dir glauben? Wir warten lieber, bis Fromm und Ruschkow zurück sind.«
    Genau das wollte LeClerc eigentlich vermeiden. Es war zu spät, denn wie auf Kommando sprang die Eingangstür auf. Als Ruschkow hereinkam, warf er einen prüfenden Blick auf den Countdown. Er sah zufrieden aus.
    »Noch knapp 17 Stunden«, sagte er zu Fromm und Dutronc. »Es wird langsam Zeit, dass wir uns auf den Weg machen. Wir wollen uns das Spektakel doch nicht entgehen lassen, oder?«, sagte er grinsend. »Du weißt, was du zu tun hast?«, fragte er Dutronc.
    »Ich bin schon auf dem Weg nach Frankfurt«, antwortete sie unbedacht, sehr zum Missfallen von Ruschkow, der einen prüfenden Blick zu LeClerc warf.
    Patrick LeClerc registrierte jedes Wort und versuchte, Zusammenhänge herauszuhören. Offensichtlich wollte Jan Ruschkow am Ort des geplanten Terroranschlags sein, um das Ergebnis seines Werkes zelebrieren zu können. Aber wenn es ein Strahlenangriff wäre, wie konnte er sicher sein, nicht selbst zum Opfer zu werden? LeClerc schlussfolgerte, dass die Anlage so treffsicher war, dass die Fläche einer Briefmarke bestrahlt werden konnte. Die Computer waren zweifellos mit genauen Koordinaten programmiert, die das Zielgebiet entsprechend eingrenzten. Außerdem wusste er von Alaska, dass eine solche Punktgenauigkeit ohne Weiteres möglich war.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte Ruschkow Dutronc.
    »Wir lassen ihn hier, bis alles vorbei ist. Die Polizei wird sich um ihn kümmern«, antwortete sie kalt lächelnd.
    »Könnt ihr mir wenigstens einen Stuhl geben? Es wird langsam unbequem hier auf dem Fußboden.«
    »Wie der Herr wünscht«, antwortete Ruschkow zynisch, holte aus dem Nebenzimmer einen Stuhl und stellte ihn so auf, dass LeClerc den Countdown verfolgen konnte. Er sollte wenigstens sehen, wie seine Zeit ablief.«
    LeClerc dachte wieder an Lena Jansen. War sie dem Anschlag im Sender zum Opfer gefallen, oder war sie schon auf dem Weg nach Falkensee? Immerhin wusste sie, dass er noch dort war und musste davon ausgehen, dass er festgehalten würde. LeClerc fasste den Entschluss, sich nicht auf seine Befreiung zu verlassen, sondern es selbst zu versuchen, sobald er alleine sein würde.
    Er mochte sich gar nicht mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass Lena Jansen etwas zugestoßen sein könnte. Je mehr er sich gedanklich damit beschäftigte, desto mehr kam er zu dem Schluss, dass ihr nichts passiert sein konnte. Zuletzt hatte er sie schließlich auf dem Fernsehschirm während der Pressekonferenz des Bundespräsidenten gesehen, als sie in die Kamera sprach. Als Winter den Raum verließ, wurde er von der Kamera verfolgt und bei diesem Schwenk geriet Lena Jansen wieder ins Bild. Sie befand sich

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