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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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befand sich nur der Bildschirm, auf dem mit großen Ziffern der Countdown heruntergezählt wurde.
    Es ist noch nicht zu spät, dachte LeClerc und sah zu seiner CERN-Kollegin hinüber, zu der er jeden Respekt verlor. Hinter ihr befand sich das Fernsehgerät, auf dem sie kurz zuvor die Rede des Bundespräsidenten und anschließend die Einblendung des Geiselnehmers im Sender verfolgt hatten. Seit gut fünf Minuten war auf dem Fernsehschirm nur noch Schnee zu sehen. Aus irgendwelchen Gründen war kein Empfang mehr möglich. LeClerc nahm an, dass die Anlage hochfuhr und von daher der Fernsehempfang gestört wurde. Er ahnte nicht, dass es einen ganz anderen Grund gab. Vielleicht war es auch besser so, denn er brauchte einen klaren Kopf, um sich auf seine eigene Lage konzentrieren zu können. Ihm musste schnell ein Weg einfallen, wie er sich befreien konnte.
    Wieder zerrte er an seinen Fesseln, doch das Klebeband war reißfest. Er wünschte sich ein Messer, aber was würde es ihm nützen? Solange seine Handgelenke gefesselt waren, sah er keine Chance, sich selbst zu befreien. Er dachte an Lena Jansen und die anderen, mit denen er im Bunker gewesen war und hoffte, sie mögen etwas unternehmen, was ihm helfen würde. Oder sollten sie ihn schon aufgegeben haben? Vielleicht befanden sie sich in einer ähnlichen Situation, waren irgendwo in einem die ser vielen Bunkerräume gefangen? Zum Glück war LeClerc es gewöhnt, auf sich alleine gestellt zu sein. Irgendetwas würde ihm schon einfallen, wenn er nur nicht gegen die Zeit ankämpfen müsste.
    Nachdem Ruschkow wieder etwas über die Tastatur eingegeben hatte, drehte er sich zu Dutronc um.
    »Was hast du jetzt mit deinem LeClerc vor?«, fragte er.
    »Es ist nicht mein LeClerc«, antwortete sie entrüstet.
    »Du hast ihn angeschleppt, oder irre ich mich da?«
    Dutronc stellte sich dicht neben Ruschkow.
    »Er wird uns schon noch nützlich sein, verlass' dich drauf«, flüsterte sie ihm selbstsicher zu, ohne dass LeClerc es mitbekommen konnte. Längst hatte sie einen perfiden Plan im Kopf, von dem LeClerc nichts ahnte.
    Ruschkow sah Dutronc skeptisch an, als zweifelte er daran, ob sie wusste, was sie tat. Mitwisser konnte er am wenigsten gebrauchen, ganz besonders nicht in der Phase, in der sich das Projekt befand. Längst hatte er für sich beschlossen, LeClerc auszuschalten. Doch diese Entscheidung behielt er erst einmal für sich, solange er nicht einzuschätzen wusste, wie loyal Sandine Dutronc ihm gegenüber wirklich war. Es lag wohl in der Natur seiner persönlichen Vergangenheit, den Menschen mit Misstrauen zu begegnen.
    »Wir checken die Antennen«, sagte Jan Ruschkow und meinte Fromm und sich. »Pass' auf die Computer auf und vor allem auf den da«, ergänzte er und sah herablassend zu Patrick LeClerc hinunter, der immer noch in seiner misslichen Lage auf dem Fußboden neben dem Computertisch hockte. LeClerc sah Ruschkow und Fromm hinterher und horchte, bis die Eingangstür ins Schloss fiel. Nun war er mit Sandine Dutronc alleine. Das hatte einen gewissen Vorteil, wie er fand, änderte aber zunächst nicht wirklich viel, solange er noch keinen brauchbaren Plan hatte.
    »Hey – Sandine! Ich darf doch Sandine sagen, nach alldem, was wir gemeinsam erleben?«
    »Tust du doch schon die ganze Zeit«, antwortete sie eher gleichgültig und tat so, als sei sie stark beschäftigt. In Wirklichkeit hatte sie keine Ahnung von der ganzen Technik, die sie umgab. Für sie zählte nur der Countdown und sie wusste genau, was sich abspielen sollte, sobald dieser auf Null stünde.
    »Warum hast du das gemacht?«, fragte LeClerc, ohne eine ehrliche Antwort zu erwarten. Versuchen wollte er es trotzdem. Wer weiß, vielleicht fühlte sie sich so sicher, dass sie unvorsichtig wurde.
    »Warum habe ich was gemacht?«, fragte sie zurück, obwohl sie genau wusste, was LeClerc meinte.
    »Du weißt ganz genau, wovon ich spreche.«
    Dutronc sah LeClerc mit stechenden Augen an. Diesen Blick kannte er. Wie oft hatte sie ihn auf den Korridoren von CERN genauso angesehen?
    »Du bist ein hoffnungsloser Narr! Hat dir das schon einmal jemand gesagt?«, fragte sie.
    »Nicht wirklich.«
    »Es war so einfach, dich in die Falle laufen zu lassen«, erklärte Dutronc voller Inbrunst. »Du hättest dich mal sehen sollen, als man dich wegen Terrorverdacht festnahm und ich dir meinen Ausweis des französischen Geheimdienstes unter die Nase hielt.« Dutronc musste laut lachen.
    »Der gefälscht war, oder?«, stellte

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