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Die Geometrie der Wolken

Die Geometrie der Wolken

Titel: Die Geometrie der Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Foden
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Festland die wichtigste - und hier saß ich und hatte nur Schmach und Schande beizutragen und eine Maßregelung zu erwarten, nachdem ich mir doch Triumph und Ehren und rechtmäßigen Ruhm ausgemalt hatte. Unter all dem lag die Schuld, die pure, brennende Schuld von jemandem, der ein Leben auf dem Gewissen hat. Die Art von Schuld, die eine Seele für immer befleckt.
    Was sollte ich sagen? Ich schluckte, als Sir Peter mit dem braunen Ordner durch den Raum ging.
    »Es hat nicht so ganz geklappt, was?«, sagte er und setzte sich in den anderen Sessel. Ich war überrascht, sowohl von der Untertreibung als auch von seinem beiläufigen Ton.
    »Es war ein Unfall, Sir.«
    Jetzt bekam seine Stimme die Härte, die ich erwartet hatte. »Das sagen Sie. Mir scheint es eine Albernheit Ihrerseits, die ein schlimmes Ende genommen hat. Andere wie Gordon Whybrow in Dunoon fällen ein vernichtendes Urteil über Ihr Verhalten.«
    Er öffnete den Ordner. Auf einem Blatt erkannte ich die Schrift von Whybrows Schreibmaschine - sie war mir von den Dutzenden von Anweisungen aus Kilmun vertraut -, aber ich bekam keine Gelegenheit, etwas davon zu lesen. »Ich muss sagen, dass er eine sehr schlechte Meinung von Ihnen entwickelt hat. Er ist anscheinend davon überzeugt, dass Sie mehr an Frauen als an Ihrer Arbeit interessiert waren. Und er sagt, dass Sie zum Trinken neigen.«
    »Das stimmt nicht, Sir. Es ist doch so - ich habe mit vollem Einsatz für Sie gearbeitet. Wenn das mit dem Flugzeug nicht passiert wäre ...«
    Ich verstummte und legte den Kopf in die Hände - dann folgte eine längere Stille.
    »Seien Sie nicht so streng mit sich«, sagte Sir Peter schließlich. »Man könnte sagen, dass Sie nur Ihre Pflicht taten, als Sie versuchten, das Flugzeug vom Himmel zu holen. Sie wissen, dass Sie es schwer beschädigt haben?« Ich schüttelte den Kopf.
    »Die Besatzung wusste, dass sie es nicht nach Hause schaffen würde, und damit sie nicht ins Meer stürzten, sind sie vorher ausgestiegen. Sie sind mit Fallschirmen in Ayrshire heruntergekommen und wurden bald aufgelesen.«
    »Davon wusste ich nichts.«
    »Das ist noch nicht alles, es wird noch interessanter. Vielleicht fühlen Sie sich dann auch nicht mehr ganz so schlecht.«
    Ich kann mir nichts vorstellen, was das bewirken sollte, dachte ich mir, als Sir Peter fortsetzte. »Unter der Besatzung befand sich ein Mann namens Heinz Wirbel. Ein Meteorologe, Beobachter der Zentralen Wetterdienstgruppe. Ungefähr Ihr Alter und ähnlich überqualifiziert mit akademischem Hintergrund. Auf jeden Fall hat Wirbel geredet, und ich bin eher bereit, auf ihn zu hören als auf Whybrow oder die Polizei von Dunoon. Die Deutschen machten nicht nur Wetteraufklärungsflüge, sondern sie wollten Rymans Aufenthaltsort ausfindig machen. Außerdem war Wirbel Teil von Professor Weickmanns Invasionswarngruppe, was zeigt, dass die Deutschen da den gleichen Gedanken hatten wie wir.«
    Ich richtete mich auf. »Tatsächlich? Ich fand die Flüge schon sehr verdächtig.«
    Sir Peter sprach weiter. »Das waren sie auch. Rymans Tod mag ein Unfall gewesen sein, aber das Flugzeug ist sicher nicht zufällig dort aufgetaucht. Die Deutschen konnten ihn nicht entführen, zumindest nicht einfach so. Vielleicht hatten sie vor, ihn umzubringen, aber Wirbel sagt, dass es keinen Befehl dazu gab. Auf jeden Fall haben sie ihn gesucht, wahrscheinlich, weil sie wissen wollten, ob er wirklich im Ruhestand ist oder ob wir seinen revolutionären Ansatz zur Wettervorhersage offiziell nutzen. Zwischen mir und meinem Gegenspieler in Berlin finden heutzutage nur noch Bluffs und Gegenbluffs statt. Aus unseren Wetterbeurteilungen versuchen die Deutschen zu lesen, was wir als meteorologisch vertretbaren Zeitraum für eine militärische Operation betrachten, und ich versuche im Gegenzug das Gleiche bei denen. Und dabei spekuliert man immer, was die unterschiedlichen Analyseansätze für die Unternehmungen bedeuten. Deshalb ist jede Information über die zugrundeliegenden Theorien des anderen sehr nützlich.«
    Ein starkes, wenn auch unangebrachtes Gefühl der Erleichterung durchfuhr mich, als würden die Deutschen jetzt möglicherweise meine Verantwortung für Rymans Tod teilen. »Aber woher wussten sie von Ryman? Ich rede nicht von wissenschaftlichen Veröffentlichungen - woher wussten sie, wo er wohnt, was er macht und so weiter?«
    Sir Peter zündete sich eine Zigarette an, die Flamme des Feuerzeugs erleuchtete sein langes weißes Gesicht. »Er war

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