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Die Gewürzhändlerin

Die Gewürzhändlerin

Titel: Die Gewürzhändlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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müssten wir fertig sein.»
    «Das trifft sich gut. Sicher kommt ihr ohne Luzia aus, nicht wahr? Ich möchte, dass sie heute Nachmittag mit mir zum Florinshof kommt.»
    Überrascht hob Luzia den Kopf. «Ich dachte, ich soll heute nur hier helfen.»
    «Ich habe meine Pläne geändert.» Martin lächelte ihr kurz zu. «Wie ich sehe, ist Anton heute auch wieder bei uns. Ihn kann ich ebenfalls auf dem Marktplatz gut brauchen.»
    «Weshalb bist du überhaupt hergekommen?», fragte Augusta. «Und wer kümmert sich jetzt um deinen Stand?»
    «Alban», antwortete Martin. «Aber lange möchte ich mich hier auch nicht aufhalten. Sobald Jungfer Luzia aufgegessen hat, möchte ich wieder aufbrechen.»
    Luzia blickte auf ihren leeren Teller. «Ich bin fertig.»
    «Ausgezeichnet.» Martin stand wieder auf und ging zur Tür. «Nehmt es uns nicht übel, die Geschäfte rufen.» Auffordernd nickte er Luzia zu, die daraufhin zögernd aufstand. Auch Anton sprang von seinem Platz am unteren Ende des Tisches auf. Nachdem die beiden hinter Martin die Stube verlassen hatten, blickte Augusta fragend zu Konrad. «Was war das denn?»
    Konrad rieb sich das Kinn. «Ich weiß es nicht, Mutter.»
    Augusta tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger an die Lippen. «Ich könnte schwören, er hat sich angeschlichen. Das hat er als Junge oft getan. Weißt du noch?»
    Konrad grinste. «Vater hat ihn oft dafür gescholten.»
    «Er ist aber kein Junge mehr. Konrad, was führt er im Schilde? Es hat etwas mit dieser Frau zu tun, nicht wahr?»
    «Mit Luzia?» Konrad schüttelte den Kopf. «Was meinst du damit?»
    Augusta seufzte. «Ich habe das Gefühl, dass sie nicht das ist, wofür sie sich ausgibt. Und Martin weiß etwas darüber.»
    «Du kannst sie nicht leiden, nicht wahr, Mutter?», fragte Marcella.
    «So würde ich das nicht sagen, mein Kind», antwortete Augusta bedächtig. «Ich traue ihr nur nicht recht, das ist alles. Ich spüre, wenn jemand etwas zu verbergen hat.»
    * * *
    Luzia hastete hinter Martin her, der mit ausholenden Schritten über den Kornmarkt in Richtung der Brücke ging, die über den Graben zur Danne führte. «Ihr habt mich gerettet», sagte sie, als sie endlich zu ihm aufgeholt hatte.
    «Habe ich das?» Spöttisch blickte er sie von der Seite an.
    «Das wisst Ihr doch selbst», schnappte sie. «Ihr habt hinter der Tür gestanden und gelauscht, nicht wahr?»
    «Wie kommt Ihr denn darauf?»
    Luzia schnaubte. «Auf den Holzdielen in Eurem Haus hört man jeden Schritt. Ihr standet plötzlich wie aus dem Nichts in der Stube.»
    Martin grinste. «Ich dachte, es dürfte Euch nur recht sein, wenn ich Euch einer Antwort auf die Fragen meiner Mutter enthebe. Obwohl sie Euch irgendwann erwischen wird, wenn ich nicht in der Nähe bin.»
    «Sie traut mir nicht.»
    «Dem kann ich nicht widersprechen.» Er wurde wieder ernst. «Sie wird sich an Euch gewöhnen.»
    «Sie wird mich nicht in ihrem Hause dulden, wenn sie erfährt, wer meine Eltern waren.»
    Martin blieb abrupt stehen. «Also zunächst einmal ist es mein Haus, und ich bestimme, wer darin geduldet wird und wer nicht. Abgesehen davon könnte es sein, dass Ihr sie unterschätzt. Meine Mutter neigt nicht dazu, Menschen wegen ihres Standes zu verurteilen.»
    Verlegen senkte Luzia den Blick. «Ich wollte weder Euch noch Eure Mutter beleidigen, Herr Wied.»
    «Das ist mir bewusst. Ihr bewegt Euch auf schlüpfrigem Grund, Luzia. Für heute konnte ich Euch noch einmal ans sichere Ufer ziehen. Ich möchte, dass Ihr heute Nachmittag den Stand betreut, während ich mich mit Ulrich Thal treffe.»
    «Mit dem Kaufmann von gestern?» Luzia hob den Kopf wieder. In ihren Augen glitzerte es neugierig. «Wollt Ihr ihm den Zucker und den Zimt wieder abnehmen?»
    Martin lachte und setzte sich wieder in Bewegung. «Ganz gewiss nicht. Ich möchte nur herausfinden, was ihn dazu getrieben hat, beides überhaupt zu kaufen.»
    «Mein unnachahmliches Verkaufstalent vielleicht?»
    Erneut blieb Martin stehen und starrte sie verblüfft an. Als er das schalkhafte Blitzen in ihren Augen wahrnahm, breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus, das rasch bis zu seinen Augen hinaufwanderte. «Ei der Daus, Ihr überrascht mich immer wieder, Luzia.»
    Sie lächelte zurück. «Ihr habt von meinem Talent angefangen. Ich wiederhole nur Eure Worte, Herr Wied.»
    «Und bildet Euch nichts darauf ein?»
    «Ganz sicher nicht.»
    Er legte den Kopf schräg. «Wenn ich es nicht besser wüsste …»
    «Vorsicht, aus dem Weg!»,

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