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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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nannte, genauer an. Zu Luthers großer Verwunderung, zwinkerte er ihm sogar zu.
    „Das spricht für ihn“, erklärte Pim und beendete damit die Unterhaltung mit dem Mädchen. Eine nähere Bekanntschaft mit dem Mann auf dem Pferd schien ihm jetzt wichtiger.
    „Freut mich Euch kennenzulernen, Sir. Glaubt mir, ein wenig Unterstützung können wir gut gebrauchen.“
    Das hatte Luther nun nicht erwartet. Wann war die Stimmung zu seinen Gunsten umgeschlagen? Wollte ihn dieser junge Bursche nicht gerade noch fordern?
    „Das denke ich auch, wenn ich mir Eure Burgherrin so ansehe“, brummte Luther.
    Pim lachte. „Unser Start war ein bisschen schlecht. Aber das passiert nun einmal, wenn Fiona versucht, die Sache alleine zu regeln.“
    Ein protestierendes Schnauben war zu hören und Luther nahm an, dass es jetzt in Ordnung war, das Mädchen aus ihrer unwürdigen Position zu entlassen. Vorsichtig half er ihr dabei nach unten zu rutschen, während Pim näher kam, um sie aufzufangen. Allerdings drückte dieser Pim, Luthers Meinung nach, Fiona ein bisschen zu lange und zu fest an sich, eher er sie ordentlich auf ihre eigenen Beine stellte.
    Luther war gespannt, ob sich jetzt irgendjemand auf ihn stürzen würde, doch nichts dergleichen geschah. Ganz offensichtlich warteten alle darauf, dass Fiona die Richtung vorgab, die den Umgang mit ihm als Fremden festlegte. Aber Fiona sah sich erst einmal unter ihren Gefolgsleuten um, ob auch keiner fehlte. Nach einem kurzen Blick runzelte sie die Stirn.
    „Es sind nicht alle da, Pim!“, stellte sie erschrocken fest. „Hast du nicht nach ihnen gesucht?“
    Pim verdrehte die Augen. „Natürlich sind sie nicht alle da. Hältst du mich für einen kompletten Idioten? Ich habe die Kinder auf die umliegenden Bauernhöfe verteilt. Da sind sie sicherer, als hier bei uns im Wald.“
    Fiona atmete erleichtert auf. Sie wollte nicht, dass irgendein Mitglied ihres Haushaltes in die Hände der Besatzer fiel. Allerdings waren es nicht nur die Kinder, die Fiona vermisste, auch ein paar der Männer fehlten.
    „Was ist mit Konrad, Sigmund und dem alten Ben?“
    Pim schmunzelte. „Die sind spionieren gegangen!“
    Eine kluge Maßnahme, trotzdem war Fiona mit der Sache nicht ganz zufrieden. „Sigmund und Konrad sind für so eine Aufgabe ja geeignet, aber der alte Ben? Der ist doch schon so klapprig, dass man Angst haben muss, dass ihn der nächste Windhauch umwirft.“
    „Eben darum“, lachte Pim. „Der alte Ben sieht so senil aus, dass ihn niemand mehr für eine Bedrohung hält. Aber ich sage dir eins, Fiona, er hat unsere Flucht beaufsichtigt, wie ein Feldmarschall.“
    „Jetzt sag nicht, er hat sich selbst als Spion angeboten.“
    „Doch, genau so war es. So viel Elan hat Ben in den ganzen Jahren nicht gezeigt, in denen ich ihn kenne.“
    Diese Unterhaltung war zwar ganz aufschlussreich, brachte Luther jedoch im Moment nicht weiter. Wenn er hier helfend eingreifen sollte, musste er sich erst einmal einen Überblick über den Umstand verschaffen, der zu dieser Situation geführt hatte.
    „Wie wäre es, wenn mir jemand genau erzählt, was vorgefallen ist“, unterbrach Luther das Gespräch der beiden und stieg erst einmal vom Pferd.
    Die Unterbrechung lenkte die Aufmerksamkeit auf den Ritter und machte klar, dass eine genaue Betrachtung der Umstände anstand, die sie alle hierher gebracht hatte. Pim nahm Fiona die Sache einfach aus der Hand, indem er auf Luthers Bemerkung einging.
    „Wir werden Euch alles erzählen, was passiert ist, aber erst einmal sollten wir vielleicht nicht mitten im Wald herumstehen. Jeder der zufällig vorbeikommt, könnte auf uns aufmerksam werden.“
    Alle Alarmglocken läuteten bei dieser Information in Luthers Kopf. Hatte diese kleine Gruppe Menschen nicht einmal Wachen um ihr Lager postiert? War ihr Überlebensinstinkt so unterentwickelt?
    „Wollt Ihr damit sagen, keiner hat daran gedacht, diesen Ort zu bewachen? Ändert das, aber sofort!“, befahl Luther ungehalten. „Man richtet kein Versteck ein, ohne für dessen Sicherheit zu sorgen!“
    Natürlich hatte Luther Recht, aber trotzdem wollte Pim diese Einschätzung ein wenig gerade rücken. „Wir haben Konrad, Sigmund und den alten Ben, die für uns in der Nähe der Burg die Augen offen halten“, erklärte er Luther noch einmal, was er schon Fiona erzählt hatte.
    „Das wird aber nicht reichen“, schüttelte Luther unbeeindruckt den Kopf. „Wenn sie das Mädchen wollen, dann werden sie nicht tatenlos in

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