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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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bleibenden Eindruck.
    „Dann macht Ihr hier eine Art Antrittsbesuch?“, vermutete Thad.
    „Nicht direkt. Meine Schwestern und ich wurden hierher eingeladen, damit die Neuvermählten ein wenig Zweisamkeit genießen können.“
    „Nun, ich denke, es ist für ein neu vermähltes Paar nicht so erbaulich, wenn gleich am ersten Tag die halbe Verwandtschaft um einen herum ist“, verstand Thad dieses Arrangement sofort. „Müsst Ihr denn auf Eure Schwestern aufpassen?“
    „In gewisser Weise“, lautete Floras zögerliche Zustimmung.
    Thad blieb weiter verständnisvoll. „Ich kann mir vorstellen, dass das nicht gerade einfach ist. Wie viele Schwestern habt Ihr denn?“
    Flora zuckte mit den Schultern. Sie wollte jetzt nicht lang und breit erklären, was es mit ihr und ihren Schwestern auf sich hatte. Wenn er annahm, sie wäre die Älteste, dann war das sein Problem. Außerdem würde sich dieser Irrtum sowieso bald von alleine auflösen. Wenn er merkte, dass sie nur ein Teil eines Dreiergespanns war, dann gab er es sowieso schnell auf, sich genauer für ihre Lebensumstände zu interessieren. Die wenigsten Menschen brachten die Geduld auf, Drillinge auseinanderhalten zu wollen. Wenn man schon nicht den richtigen Namen zu einem der drei gleichen Gesichter finden konnte, war das schon der Anfang vom Ende.
    „Ich habe noch zwei Schwestern.“
    „Wenn Ihr Hilfe braucht, sagt Bescheid“, bot Thad an. „Ich mag Kinder und ein bisschen Übung wäre sicher nicht verkehrt.“
    Übung? War er vielleicht selbst ein Vater, der seine Kinder zu wenig sah, weil er selten zu Hause war? Wie auch immer, sie konnte ihm da nicht weiterhelfen.
    „Ich denke, das wird nicht gehen“, lehnte Flora ab. „Ihr werdet schon mit Euren eigenen Kindern spielen müssen.“
    Vielleicht hätte sich Flora nicht so unfreundlich ausdrücken sollen. Aber sie war von diesem Gespräch nicht gerade begeistert. Zuerst wurde sie mit ihrer Schwester verwechselt, dann als Kindermädchen abgestempelt und jetzt musste sie auch noch feststellen, dass schon wieder ein gut aussehender Mann schon vergeben war. Das nervte ganz gewaltig! Konnte sie nicht einmal jemanden treffen, der sich für sie interessierte, und nur für sie? Nicht für sie als Kuriosität, sondern für sie, als Flora?
    Am liebsten wäre sie jetzt gegangen und hätten diesen wirklich stattlichen Ritter einfach sich selbst überlassen. Aber sie war immer noch dafür zuständig, sich um den Kerl zu kümmern. Auch wenn der wahrscheinlich eine hübsche Gattin und einen Stall voller ebenso hübscher Kinder hatte.
    „Ich hoffe, bald mit meiner Nichte oder meinem Neffen spielen zu können“, gab Thad zu und riss Flora damit aus ihren trüben Überlegungen. „Denn leider bin ich, genau wie meine drei Brüder noch nicht verheiratet!“
    Ein Lichtblick!
    Thad konnte nach dieser Information so etwas wie einen Hoffnungsschimmer in den Augen der jungen Lady entdecken. Allerdings erlosch der auch schnell wieder. Was hatte das wohl zu bedeuten? Er hatte diese Information extra unauffällig in das Gespräch mit einfließen lassen, um zu sehen, ob er als Person bei der hübschen Lady wenigstens eine Spur Neugier erwecken konnte.
    Aber entweder war er nicht ansprechend genug oder diese Lady war schon versprochen. Natürlich konnte man das auch mit einer einfachen Frage herausbekommen. Oder sprach da vielleicht die Etikette dagegen?
    Zum Teufel mit der Etikette! Das war seine Chance, ein Mädchen kennenzulernen, ohne dass seine Drillingsbrüder mitmischten. Denn wenn sie dabei waren, dann wurde es schwierig, aus der Masse von drei gleich aussehenden Männern hervorzustechen. Es war eben nicht immer von Vorteil, einer von dreien zu sein!
    „Seid Ihr schon versprochen?“, fiel Thad mit der Tür ins Haus.
    Flora blieb die Luft weg. Bisher hatte sie diesen Thad zwar durchaus mit Wohlgefallen angesehen, aber eher so wie etwas, was unerreichbar war. Und an dieser Meinung hatte sich auch bis jetzt nichts geändert. Er war bestimmt nicht in ihrer Reichweite. Aber ein paar romantischen Träumen konnte man sich ja vielleicht ganz kurz hingeben! Nun, vielleicht ein kleines bisschen länger!
    Dass Lady Flo diese Frage nicht sofort beantwortete, sah Thad als schlechtes Zeichen. Also lieber schnell eine Entschuldigung, bevor er noch von einem eifersüchtigen Bräutigam gefordert wurde.
    „Tut mir sehr leid, Lady Flo“, versuchte Thad den Schaden in Grenzen zu halten. „Ich wollte Euch nicht zu nahe treten. Und behaltet

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