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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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wenig mit Euch unterhalten, bevor ich Euch töte«, flüsterte ihm Shalidar heiser ins rechte Ohr.
    Danar war wie gelähmt, hatte aber keine andere Wahl. Wenn er nicht gehorchte, war er wahrscheinlich in ein paar Sekunden tot. Wenn er mit ihm ging, bestand die geringe Chance, dass Shalidar einen Fehler machte. Wie hatte es der Killer geschafft, innerhalb weniger Sekunden von seiner Position vor ihm hinter ihn zu gelangen? War er ein Zauberer, dass er sich von einem Ort an den anderen bringen konnte? Und wenn nicht, wem jagte dann Femke nach?
    Shalidar bugsierte Danar ein kurzes Stück durch den Gang zurück und durch eine Tür in einen Lagerraum. Leise schloss der Killer die Tür hinter ihnen und blieb still, als warte er auf etwas. Kurz darauf hörte Danar jemanden schnell vorbeirennen und ein paar Sekunden später folgte ihm eine andere Person den Gang entlang und an der Tür vorbei.
    »Nun gut«, flüsterte Shalidar erfreut. »Wir werden für eine Weile ungestört sein. Wenn Ihr versucht zu schreien, werdet Ihr nicht weit damit kommen. Dieses Messer ist sehr scharf und schlitzt Euch blitzschnell die Kehle auf, wenn Ihr nicht genau tut, was ich Euch sage. Verstanden?«
    Danar deutete das kleinstmögliche Nicken an.
    »Gut«, meinte Shalidar und nahm Danar die Hand vom Mund. Doch die Klinge an der Kehle des jungen Lords bewegte sich nicht. »Nun, da wir uns verstehen, könnt Ihr mir helfen, ein paar Wissenslücken zu schließen. Was hat sich Femke für mich ausgedacht?«
    »Femke? Woher soll ich das wissen? Ich bin doch gerade erst angekommen …«
    »Spielt nicht den Unschuldigen, Danar!«, unterbrach ihn Shalidar mit einem verärgerten Grunzen. »Ich weiß, dass Ihr sie aus dem Gefängnis befreit habt. Ich weiß, dass sie das eben da draußen war. Was hofft sie, dadurch zu erreichen, dass ich Euch umbringen soll?«
    »Mich umbringen? Was soll das heißen? Femke mag mich. Da bin ich sicher. Warum sollte sie mich umbringen lassen?«, stieß Danar hervor, entschlossen, Shalidar zu überzeugen.
    »Falls Ihr erwartet, dass ich glaube, Ihr wüsstet nichts davon, Botschafter Danar«, sagte Shalidar und betonte den Titel so höhnisch, als sei es der letzte Abschaum, »dann müsst Ihr mich für den größten Trottel von Shandar halten. Aber ich bin kein Trottel, Danar. Euer Verhalten bringt Euch nichts. Entweder glaubt Femke, sie sei gut genug, mich zu erwischen, oder sie will Euch aus irgendeinem anderen Grund aus dem Weg haben. Das Dumme ist nur, dass Ihr so oder so sterben werdet. Denn Femke wird nie gut genug sein, mich zu schnappen, und wenn sie möchte, dass Ihr sterbt, dann hat sie jedenfalls den Anstand, gut dafür zu bezahlen.«
    »Ich … ich …«
    »Ich sehe wohl, dass Ihr mir nur wenig nutzen könnt. Abgesehen natürlich von eineinhalbtausend Goldmünzen, die mir bereits bezahlt worden sind. Seid versichert, dass ich Eure Prämie gut anlegen werde, Lord Danar. Euer Kopf ist einen solchen Preis gar nicht wert. Ihr seid erbärmlich. Ihr erkennt sicherlich, dass Femke durch und durch eine Spionin ist. Ich habe Euch beobachtet, Danar. Ich habe den Blick in Euren Augen gesehen. Ihr solltet wissen, dass sie Eure Liebe nicht erwidert und dass sie es auch nie tun wird. Femke hat Euch seit dem Moment, in dem Ihr in Mantor angekommen seid, benutzt. Sie hat Euch benutzt, wie sie jeden benutzt – als Mittel zum Zweck, ein Bauernopfer in ihrem Katz-und-Maus-Spiel. Nun Danar, hier seid Ihr und Femke beide die Mäuse und ich bin die Katze. Und ich fürchte, dass das Raubtier seine Beute töten muss.«
    »Wartet! Nein! Ich sage Euch alles!«, bot Danar in Panik an. »Ihr müsst mich nicht töten, Shalidar!«
    »Oh, Ihr kennt meinen Namen also doch? Gut. Nun, was hat das kleine Luder denn jetzt wieder vor?«
    Danar holte tief Luft und versuchte verzweifelt, sich eine passende Geschichte auszudenken. Die Klinge, die sich unangenehm gegen seine Kehle presste, zwickte ihn ein wenig. Jeder Gedanke an Lügen verließ ihn, er verlor das letzte bisschen Beherrschung und sprudelte in einem panischen Schwall ihren Plan hervor. Es spielte jetzt sowieso keine Rolle mehr, dachte er. Der erste Plan hatte nicht funktioniert, der darauf basierte, dass Femke verhinderte, dass Shalidar Danar beim ersten Versuch erwischte. Der Killer hatte sie überlistet.
    Shalidar hörte schweigend zu, bis Danar ihm von ihrem Plan erzählt hatte, wie sie den König dazu bringen wollten, ihn in den nächsten Tagen durch so viele Wachen beschützen zu lassen,

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