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Die gläserne Gruft

Die gläserne Gruft

Titel: Die gläserne Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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davon bist du ja weit entfernt.«
    »Das sag mal laut.« Harry streckte seine Beine aus und grinste mich an. »Ich bin sehr froh, dass du gekommen bist, John. Jetzt kann der Geburtstag beginnen.«
    »Die große Feier?«, fragte ich lachend.
    »Nein, die kleine, aber feine. Wir sind endlich mal zusammen und können über gewisse Dinge reden, die in der Vergangenheit passiert sind. Die letzten Monate waren ja für dich ein Hammer, nicht?«
    »Stimmt. Der Schwarze Tod ist wieder da.« Da beide nichts sagten, sprach ich weiter. »Im Reich der Dämonen herrscht ein großes Chaos. Es gibt verschiedene Lager, die der Schwarze Tod nicht unter seine Kontrolle bringen kann. Das ist nicht so wie zu atlantischen Zeiten. Es hat sich wirklich einiges geändert, und dem muss auch der Schwarze Tod Rechnung tragen, ob er will oder nicht.«
    »Stand er denn ganz allein?«, fragte Dagmar.
    »Nein«, sagte ich und trank einen Schluck von dem herrlich kühlen Weißwein, den Dagmar mir serviert hatte. »Er hat natürlich versucht, Helfer zu bekommen. Das ist ihm auch gelungen. Aber dieser Vincent van Akkeren hat seine Erwartungen nicht erfüllt. Auf ihn kann er jetzt nicht mehr zählen.«
    »Ist er tot?«
    »Nein, Dagmar, aber so gut wie. Er ist dem Wahnsinn verfallen. Er ist kein Mensch mehr, sondern nur ein Bündel. Er sieht auch nicht mehr aus wie ein normaler Mensch.«
    »Und wo befindet er sich jetzt?«
    »In einer geschlossenen Anstalt.«
    »Gut. Aber der Schwarze Tod ist noch frei – oder?«, fragte Harry Stahl.
    »Ja, das ist er. Ich habe gegen ihn einige Male gekämpft, aber ich habe ihn weder stoppen noch besiegen können. Er ist einfach zu stark und raffiniert gewesen. Außerdem hat er es geschafft, die Vampirwelt an sich zu reißen und besitzt so ein großes Rückzugsgebiet.«
    »Wie schätzt du deine Chancen überhaupt ein?«
    »Gute Frage, Harry.« Ich nickte vor mich hin. »Also aufgeben werde ich nicht, auch wenn immer wieder neue Ereignisse passieren, die mich schon zurückwerfen. So ist zum Beispiel eine Bibel des Baphomet aufgetaucht. Ich hätte sie gern unter meine Kontrolle bekommen, aber da war jemand schneller.«
    »Wer denn?«
    »Die Horror-Reiter!«
    Harry schrak zusammen. »Was? Die gibt es auch noch?«
    »Leider, und ich denke nicht, dass sie sich zurückgezogen haben. Die werden wieder eingreifen. Aber das sind nicht alle. Assunga, Mallmann, den man als den großen Verlierer in diesem Höllenspiel bezeichnen kann, denn er hat seine Vampirwelt verloren und hasst den Schwarzen Tod bis aufs Blut. Alles ist ziemlich durcheinander geraten, das muss ich eingestehen.«
    »Dann hat der Schwarze Tod also noch mehr Feinde als nur dich.«
    »So ist es.«
    »Seine Feinde aus Atlantis dürfen wir auch nicht vergessen«, sagte Dagmar.
    »Ja, das ist wohl wahr.«
    Die Frau mit den roten Haaren winkte ab. »Dann ist es irgendwann mit ihm vorbei«, erklärte sie überzeugt. »Vielleicht brauchst du diesmal nicht einzugreifen, denn das Problem kann sich dann von ganz allein lösen. Sie zerfleischen sich untereinander.«
    »Könnte passieren.«
    Dagmar Hansen lachte und lehnte sich gegen ihren Freund. »Da haben wir ja Glück gehabt, wenn ich so über unsere letzten Wochen nachdenke. Keine Action. Büroarbeit...«
    »Ich bin auch nur zweimal unterwegs gewesen«, erklärte Harry. »Beide Fälle haben sich als Blindfische herausgestellt. So wird man eben träge und feiert dann den Fünfzigsten, der...«
    Das Telefon meldete sich.
    »Wer will dir denn noch gratulieren, Harry?«
    »Keine Ahnung. Wenn du es wissen willst, heb du ab.«
    Dagmar schüttelte den Kopf. »Es ist dein Geburtstag.«
    »Ich weiß.« Er meldete sich mit bewusst forscher Stimme. Unsere Blicke waren auf sein Gesicht gerichtet, und ich wollte mich schon Dagmar Hansen zuwenden, da sah ich, dass sich die Züge meines Freundes verhärteten.
    »Ja, ich höre. Ja, ich bin auch noch okay. Die Feier war nicht zu anstrengend...«
    Dagmar und ich waren sehr still geworden. Mich überkam das unbestimmte Gefühl, dass es mit der lockeren Geburtstagsfeier vorbei war...
    ***
    Das Gespräch dauerte nicht allzu lange. Harry war nur aufgestanden, hatte den Hörer mitgenommen und machte sich Notizen. Er stellte hin und wieder eine Zwischenfrage, und Dagmar hörte ebenso wie ich, dass es um Dresden ging. Jedenfalls fiel der Name der Stadt einige Male.
    Harry wanderte beim Telefonieren hin und her. »Natürlich werde ich mich darum kümmern. Ich denke, dass wir morgen Nachmittag in

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