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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Mach aus und komm essen!«
    Die Codekarte lag schon wieder in der Schublade, auf dem Schirm prangte nur die Mailbox. »Ich wollte gerade kommen«, erklärte Urs und knipste den Schirm aus.
    Später rief er Elinn von seinem Zimmer aus an. »Es gibt eine Regel, dass das Metall-Labor 2 möglichst immer abgeschlossen werden soll, weil die Tür gern von selber aufspringt, und dann kommt Staub aus der Werkstatt herein. Der Schlüssel dazu hängt einfach an einem Haken um die Ecke.«
    Danach notierte er sich, ehe er ihn vergaß, den Zugangscode für den Satelliten.

26
    Auf eigene Faust
    Am Samstagmorgen stand schließlich fest, wer die beiden Glücklichen waren, die als Erste in das Ruinenfeld gehen würden: Manuel Librero, der als Botaniker von ihnen allen die besten Voraussetzungen mitbrachte, nach Spuren nichtirdischen Lebens zu suchen, und Dr. Spencer als Leiter und damit Verantwortlicher der Expedition.
    Carl ging mit raus, als alle die Rover verließen, und sah zu, wie Akira, Townsend und Rajiv die beiden mit dem Sterilisator abschrubbten. Das war ein schaumiges Zeug, das Flecken machte, und danach musste man die Raumhelme noch einmal separat reinigen, damit die beiden auch etwas sahen.
    Hinter ihnen erhob sich die Felswand des Nordhangs schroff und strahlend kilometerweit in die Höhe, sodass man sich hier unten ganz klein vorkam. Der Himmel war von gläserner Klarheit, ungewöhnlich für die Jahreszeit, und wenn man die Hand so hielt, dass einen das Licht, das die Felswand zurückwarf, nicht blendete, sah man sogar ein paar Sterne.
    »So, Ende des Waschprogramms«, erklärte Akira endlich und stopfte seinen Schwamm zurück in den zugehörigen Beutel. »Bei wie vielen Umdrehungen wünschen Sie geschleudert zu werden?«
    Dr. Spencer gab nur ein unwilliges Brummen von sich; er schien das nicht so witzig zu finden. Dabei sah es zum Schießen aus, wie die beiden breitbeinig dastanden, die Arme ausgebreitet, damit das Mittel auch aus den Ritzen und Falten des Anzugs verdunsten konnte.
    »Sagen Sie, Dr. Spencer«, fragte Van Leer, »muss man nach dreißig Jahren menschlicher Anwesenheit auf dem Mars nicht davon ausgehen, dass der Planet sowieso längst kontaminiert ist?«
    Der Leiter der Expedition ließ ein Knurren hören. »Wenn Sie sich mit Professor Caphurna anlegen wollen, bitte schön. Ich wünsche viel Spaß dabei.« Er wedelte mit den Händen. »Sind die drei Minuten noch nicht um? Mir brechen gleich die Arme ab.«
    Akira sah auf die Uhr. »Wie sagte schon Kollege Einstein? Alles ist relativ. Gilt besonders für die Zeit. Noch dreißig Sekunden – aber ich denke, es macht nichts, wenn Sie die Arme bewegen.«
    Das ließ der Areologe sich nicht zweimal sagen. »Das nächste Mal geht einer von Ihnen«, ächzte er und wedelte heftig mit den Armen auf und ab.
    »Was ist eigentlich, wenn Sie zurückkommen?«, fragte Van Leer. »Da müssten wir Sie streng genommen auch noch mal sterilisieren, oder? Sie könnten ja sonst eine marsianische Bakterie zu uns einschleppen. Womöglich eine Krankheit, die unserer Medizin noch völlig unbekannt ist?«
    »So etwas gilt als höchst unwahrscheinlich«, meinte Librero leise.
    »Und solange Caphurna es nicht ausdrücklich anordnet«, fügte Dr. Spencer hinzu, »werden wir uns das schenken.«
    Akira hob die Hand. »Genug gehampelt. Sie können losziehen und epochale Entdeckungen machen.«
    »Gut, tun wir das«, nickte Dr. Spencer.
    Carl und der Rest der Mannschaft sahen zu, wie die beiden Forscher ihre Ausrüstung aufnahmen – die natürlich ebenfalls sterilisiert worden war – und bedächtigen Schrittes auf die Ruinen zugingen. Eigentlich hätte sich dieser Moment geschichtsträchtig anfühlen müssen, fand Carl, aber das tat er nicht. Es standen einfach nur ein paar Leute herum und sahen anderen Leuten nach. Der restliche Tag versprach langweilig zu werden.
    Dr. Spencer winkte und deutete auf seine Helmkamera. »Tim? Kümmern Sie sich darum, dass alle Bilder, die wir machen, so schnell wie möglich an die Siedlung weitergeschickt werden?«
    »Alles klar«, nickte Timothy Grissom und stieg unverzüglich die Leiter zur Schleuse hinauf. Er schien froh zu sein eine Aufgabe zu haben.
    Carl drückte die Taste für Fernkommunikation. »Dr. Spencer, kann ich mich ein bisschen in der Gegend umsehen?«
    »Klar. Solange du dich von den Ruinen fern hältst. Und auch von allem anderen, das wie ein Bauwerk aussieht.«
    »Versprochen.«
    Carl war schon während der Reinigungsprozedur ein paar

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