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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Schritte in südlicher Richtung gegangen. Von da aus, wo das Plateau endete, auf dem die Rover standen, führte ein mit Geröll übersäter Hang abwärts, und seitlich unterhalb des Ruinenfeldes hatte er eine Felsplatte erspäht, die derart vorstand, dass man nicht sah, was sich darunter verbarg. Vermutlich nichts Besonderes, ein Felssockel eben. Aber vielleicht auch ein weiteres Stockwerk desselben Bauwerks? Ein erhaltenes Stockwerk womöglich?
    Carl hatte nicht wenig Lust, ebenfalls epochale Entdeckungen zu machen. »Ich schau mich in dieser Richtung um!«, sagte er halblaut und an niemand Bestimmten gerichtet und marschierte los.
    Das nervte! Am liebsten wäre Ronny losgezogen und hätte die alten Kopfhörer wieder aus dem Lager geholt. Er hatte eine Unterrichtseinheit über das Zusammenspiel zwischen den Institutionen der nationalen Regierungen und denen der Föderation vor sich, was erstens reichlich kompliziert war und zweitens nicht gerade rasend spannend, da störte es doppelt, wie Urs und Ariana unentwegt am Tuscheln waren.
    Das hatte so keinen Zweck. Unmöglich, sich zu konzentrieren. Er erwog den Flugsimulator zu starten und eine Runde mit einer alten Junkers zu fliegen, aber dann ging er doch lieber in den Message Modus und schickte Elinn ein schlichtes Ächz! auf den Schirm.
    Sie grinste ihn an, dann schrieb sie ihm zurück: Ich weiß jetzt übrigens, wo der Schlüssel ist. Kommst du heute Nacht noch mal mit runter?
    Ronny verzog das Gesicht. Das hätte er gerne gemacht, aber das ging nicht. Seine Mutter hatte das Schloss so konfiguriert, dass es ihr eine Mitteilung auf den Kommunikator schickte, falls er es nach zehn Uhr abends öffnete.
    Geht nicht, schrieb er. Meine Mutter passt auf und sie war stinksauer wegen neulich.
    Und morgen Nacht?
    Quatsch. Solche Eskapaden konnte er sich für mindestens einen Monat abschminken. Auch nicht, schrieb er zurück.
    Elinn überlegte und kaute dabei auf ihrer Unterlippe. Schließlich tippte sie: OK, dann lass uns JETZT gehen.
    Jetzt? Bist du verrückt? Jetzt ist das Labor doch voller Leute!
    Wir gehen einfach durch die Werkstatt. Da können wir so tun, als hätten wir dort was zu erledigen.
    Ronny musterte die Worte auf seinem Schirm nachdenklich. Das klang gut. Aufregend, auf jeden Fall.
    Die Metallwerkstatt ist nicht weit von der Tischlerei entfernt, schob Elinn nach. Wir tun einfach so, als müssten wir Holzreste für die Papiermaschine abholen.
    Was war die Alternative? Föderationsrat. Föderationsparlament. Zuständigkeitsprüfungsverfahren. OK, tippte Ronny.
    Sie standen beide gleichzeitig auf, schalteten ihre Schirme gleichzeitig aus. »Euer Herumgeturtel«, erklärte Elinn mit spitzen Lippen, »ist einfach nicht mehr auszuhalten.«
    Haha, da guckten sie aber! Ronny und Elinn stolzierten ohne ein weiteres Wort hinaus und überließen die beiden sich selbst.
    »Halt, warte!«
    Carl drehte sich um. Das war der Journalist, der mit dem stolpernden Schritt der Marsneulinge auf ihn zugeeilt kam.
    »Ich komme mit«, meinte Van Leer, als er bei ihm war. »Die anderen haben wenigstens Strahlen, die sie messen, oder Steine, auf die sie klopfen können. Ich dagegen stehe bloß blöd in der Gegend herum.« Er grinste hinter der Helmscheibe. »Außerdem habe ich versprochen auf dich aufzupassen.«
    Na, das war noch die Frage, wer hier auf wen aufpassen musste. Aber Carl verkniff sich eine entsprechende Bemerkung und meinte nur: »Okay, von mir aus.«
    Allerdings war es ihm im Grunde nicht recht. Das war bestimmt nur ein Vorwand und in Wirklichkeit wollte Van Leer bei dieser Gelegenheit so nebenbei seine Befragung fortsetzen. Und darauf hatte Carl absolut keine Lust.
    Aber nun hatte er schon Ja gesagt, also musste er sehen, wie er mit der Situation zurechtkam. Am besten, indem er erst mal so wenig wie möglich von sich aus sagte. Es war sowieso ratsam, sich lieber darauf zu konzentrieren, wohin man die Füße setzte; der Abhang war an manchen Stellen steiler, als es von oben ausgesehen hatte, etliche Steine wiesen scharfe Kanten auf und dazwischen klafften bisweilen unvermutet tiefe Löcher, in denen man besser nicht mit dem Stiefel hängen blieb.
    Van Leer wählte seine Schritte ebenfalls vorsichtig und konzentriert. »Ich kann mir nicht helfen«, bekannte er dabei, »aber ich habe meine Zweifel, dass diese Anzüge wirklich so stabil sind, wie man immer sagt.«
    »Na ja«, meinte Carl. »Sie sind schon ziemlich stabil.«
    In diesem Moment krachte Dr. Spencers Stimme auf

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