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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Risiko.“
    „Weil Banken garantiert Geld haben“, bemerkte Herr Knebusch kurz angebunden und studierte dabei weiter den Stadtplan. „Ob viel oder weniger, das ist allerdings Glückssache. Und jetzt die nächste Straße rechts.“
    Kurz darauf hielten sie gegenüber einer Filiale der Union-Bank.
    „Schon besser“, wagte Andy zu bemerken.
    „Du bist wohl angeknabbert“, knurrte das Babygesicht. „Guck gefälligst ein Stück nach links, Wuschelköpfchen.“
    „Oh, Verzeihung“, sagte Andreas Paschke fast im gleichen Moment. „Hab’ ich glatt übersehen.“
    Wand an Wand, direkt neben der Union-Bank, gab es nämlich ein Polizeirevier.
    „Da könnten wir gleich in einem Hochhaus vom fünfundzwanzigsten Stock durchs Fenster spazieren“, bemerkte Herr Knebusch. „Nichts wie weg!“ Und als sie in die Hauptstraße einbogen, schlug er vor: „Machen wir zwischendurch mal wieder einen Kundenbesuch.“ Er blätterte in seinem Notizbuch und fuhr fort: „Uhrengeschäft Petzold am Karlsplatz. Das muß ganz in der Nähe sein.“
    Während der eigelbe Opel jetzt an der Hauptpost vorbeifuhr, klingelte im Prinz-Ludwig-Gymnasium die Schulglocke, weil die Pause vorbei war.
    Karlchen Kubatz und Emil Langhans kamen in die 8 B gestürzt, als man vom Korridor her bereits die Schritte von Studienrat Dr. Purzer hören konnte.
    „Ich glaube, daß sie mitmachen“, keuchte Emil Langhans.
    „Gleich nach Schulschluß, wie verabredet“, stieß Karlchen Kubatz noch heraus, und dann öffnete sich auch schon die Tür. Zuerst gab Dr. Purzer eine Stunde lang Mathematik, schrieb Gleichungen an die Tafel, lehnte sich auf die Fensterbank und ließ die Schüler rechnen, daß es rauchte.
    „Das scheint dir nicht viel zu sagen?“ fragte er schmunzelnd, als Ronny ziemlich ratlos mit der Kreide in der Hand neben dem Katheder stand.
    Karlchen Kubatz krümmte sich auf seiner Bank wie ein verbranntes Streichholz. „Es ist nicht auszuhalten“, schimpfte er stumm in sich hinein. „Dabei haben wir gestern genau dieselbe Soße miteinander durchgeackert.“
    Schon kurz nach Beginn der nächsten Stunde klopfte es, und dann öffnete sich auch schon die Tür.
    „Sie gestatten, Herr Kollege?“ fragte Oberstudiendirektor Senftleben und ließ gleichzeitig zehn Herren in dunklen Anzügen an sich vorbei ins Zimmer. „Bitte, wir möchten nicht stören.“ Er blickte daraufhin in die Klasse und lächelte: „Die Herrschaften kommen von der UNESCO und wollen sich in verschiedenen Ländern ein Bild vom Schulunterricht machen.“
    „Herzlich willkommen“, sagte Studienrat Dr. Purzer und deutete in seinem eleganten Flanellanzug eine kleine Verbeugung an. „Wir behandeln gerade den Spanischen Erbfolgekrieg.“ Er wandte sich jetzt wieder an die Klasse: „Was mußte Ludwig XIV. für die französische Staatsräson befürchten? Ich warte auf Meldungen!“ Und als nacheinander fünf oder sechs Schüler ihre Hände hoch gehoben hatten, sagte er: „Mehr brauche ich nicht, bitte, Langhans, du zuerst.“
    „Er hätte es nicht ertragen können“, meinte Emil Langhans, „daß die im Pyrenäenfrieden zerrissene Umklammerung seines Reiches noch einmal „Danke“, unterbrach Oberstudiendirektor Senftleben. „Aber vielleicht können wir den ganzen Spanischen Erbfolgekrieg heute mal beiseite lassen, Herr Kollege Purzer. Ich denke, daß etwas Modernes aus der Sozial- und Gemeinschaftskunde für unsere Besucher interessanter wäre, die übrigens alle vorzüglich Deutsch sprechen“, erklärte er jetzt den Schülern. „Sie kommen aus Japan, Südamerika, Skandinavien, England und Frankreich.“
    Und genauso zusammengewürfelt sahen die Herren in den dunklen Anzügen auch aus. Sie lächelten freundlich, und einige schrieben irgend etwas in ihre Notizbücher.
    „Also“, meinte Dr. Purzer, schmunzelte in die 8 B und klappte sein Geschichtsbuch wieder zu. „Machen wir also einen Sprung in die Gegenwart.“ Er legte die Arme übereinander und wippte kaum merklich auf seinen Schuhspitzen: „Wie entsteht in der Bundesrepublik ein Gesetz?“
    Die Klasse überlegte und bekam vor lauter Nachdenken ziemlich tiefe Falten auf der Stirn. Nur zaghaft kamen ein paar Hände hoch.
    Schon als der Studienrat seine Frage gestellt hatte, wäre Ronny vor lauter Vergnügen fast explodiert.
    Aber er rührte sich nicht und zeigte ein völlig neutrales Gesicht. „Zufälle gibt’s, das glaubt man nicht“, sagte er zu sich selbst. „Ein Jammer, daß Arturo jetzt nicht durchs

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