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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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exakt.
    Schon knappe fünf Sekunden später stand er wieder mit dem Rücken an der Tür. Er öffnete sie vorsichtig und nur so weit, daß er durch den schmalen Spalt Andy sehen konnte, der jetzt eine Sonnenbrille vor den Augen hatte und sich gerade dicht beim Eingang an einen der schmalen Schreibtische für Kunden setzte. Die Gruppe mit den drei Besuchern wanderte soeben hinter ihm aus der Halle und zur Straße.
    Knebusch stieß die Tür auf und war mit fünf oder sechs schnellen Schritten am Kassenschalter. Er hatte eine Pistole in der Hand, knallte seine braune Ledermappe auf den Tisch und sagte ganz ruhig: „Das ist ein Überfall. Rücken Sie das Geld raus, und hier in meine Tasche damit. Los, du kannst schon anfangen. Alle anderen die Flossen hoch und dann auf den Boden. Aber dalli und keine falsche Bewegung, oder es knallt. Ich bin nicht allein, Herrschaften, falls ihr auf dumme Gedanken kommen solltet.“
    Die Bankkunden in der Halle und die Angestellten hinter den Schaltern hatten ihre Hände in die Höhe genommen. Nur der Kassierer rührte sich nicht.
    „Mach schon!“ zischte Knebusch.
    Aber der Mann im Kassenschalter, der bisher wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf die Mündung der Pistole gegafft hatte, bewegte nicht den kleinen Finger. Er hob nur seinen Blick und stierte jetzt mehr verwundert als ängstlich in die Fratze, die ziemlich dicht vor ihm stand und ihn starr angrinste.
    Knebusch hatte nämlich eine grüne Faschingsmaske aus Pappe vor dem Gesicht, mit weit aufgerissenen Augen, einer dicken Knollennase, aufgeblasenen roten Backen und einem breiten, lachenden Mund. Darüber trug er eine karierte Sportmütze, und selbstverständlich hatte er Handschuhe an. Sie waren aus dünnem, fleischfarbenem Gummi, wie Hausfrauen sie in der Küche benutzen.
    „Du willst den Helden markieren, wie?“ bellte Knebusch. „Glaub ja nicht, daß ich die Kanone bloß zur Verzierung mit mir rumschleppe.“
    Aber der Kassierer ließ sich nicht einschüchtern. Er blickte jetzt sogar auf seine Armbanduhr und lächelte.
    Andy glaubte aus allen Wolken zu fallen und verstand die Welt nicht mehr. Er saß immer noch an dem schmalen Schreibtisch dicht beim Ausgang, hatte die Halle nicht aus den Augen gelassen und war immer auf dem Sprung gewesen. Jetzt wollte er sich gerade Vorbeugen, da zuckte er plötzlich zusammen. Er riß vor Schreck hinter seiner Sonnenbrille die Augen auf und verfärbte sich.
    Auch Knebusch fiel vor lauter Schrecken fast in Ohnmacht. Allerdings erst ein paar Sekunden später. Vorerst kläffte er noch gereizt und zornig: „Gib endlich die verdammten Kohlen raus, du Miststück.“
    „Wieviel darf es denn sein?“ fragte der Kassierer höflich.
    Fast gleichzeitig blitzte es mehrmals.
    Knebusch spürte, wie seine Knie weich wurden. Vor seinen Augen tanzte es schwarz, und zwischendurch schlug ein Meer von Licht über ihm zusammen.
    „Aus!“ durchfuhr es ihn. „Versteckte Kameras, und wir Idioten haben sie nicht entdeckt.“
    Er hatte natürlich schon oft davon gehört, daß es Banken gab, die einen Überfall elektronisch fotografieren oder filmen konnten. Aber Musik?
    Daß dazu Musik spielte, war neu für ihn.
    Wie aus heiterem Himmel war nämlich ein Tusch von Trompeten und Geigen zu hören, gleichzeitig Händeklatschen und schallendes Gelächter. Auch der Kassierer wieherte plötzlich los vor lauter Vergnügen.
    Knebusch ließ seine Pistole sinken, federte blitzschnell herum, und was er jetzt sah, ließ ihn zum zweiten Mal erschrecken. Wie aus dem Boden gezaubert stand ein gutes Dutzend Männer vor ihm. Zwei hatten Fotoapparate vor den Gesichtern und schossen ihre Blitzlichter auf ihn ab, vier oder fünf fabrizierten die Musik, und der Rest überschlug sich jetzt noch mehr mit Applaus und Gelächter.
    Denn erst seitdem er sich herumgedreht hatte, wurden sie von seiner Pappmaske mit der Knollennase und den aufgerissenen Augen frontal angestarrt. Vor allem ein dicker Mann, der ziemlich in der Mitte stand, wollte sich kugeln vor Lachen und konnte sich gar nicht fassen. Er hatte einen länglichen Eierkopf und eine Glatze.
    Knebusch begriff überhaupt nichts.
    Auch als der Mann mit dem Eierkopf jetzt seine Arme ausbreitete, ein paarmal „Darf ich jetzt um Ruhe bitten!“ rief und schließlich sagte: „Besten Dank, das war eine ganz ausgezeichnete Idee“, verstand Knebusch keine Silbe. Er hatte weiche Knie.
    „Bitte, bevor Sie Ihre Verkleidung ablegen, noch ein paar Fotos für die Presse“, forderte

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