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Die goldene Königin

Die goldene Königin

Titel: Die goldene Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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hatte, Marguerite zu begleiten, waren die einzigen geladenen Frauen. Das Mahl verlief fröhlich und lebhaft und war von berauschenden Weinen begleitet. Als die letzte Stunde des Tages schlug, wünschte Guillaume mit generöser Geste und einem Lächeln auf den Lippen allen eine Gute Nacht.
    Catherine erwartete Marguerite in dem geräumigen Zimmer, in dem man sie untergebracht hatte. Zweifellos gehörte es zu den schönsten Zimmern des Schlosses. Das Bett, das sich hinter weißen Spitzenvorhängen verbarg, thronte auf einem Podest, zu dem drei Stufen hinaufführten. Der Gang zwischen Bett und Wand war breit, und an den weißen Wänden hatte man schöne flämische Wandbehänge angebracht.
    Marguerite ließ sich wie jeden Abend auskleiden, frisieren und parfümieren, dann streckte sie sich ganz entspannt vor dem Vorhang aus Seidenbrokat.
    Â»Catherine«, sagte sie und legte träge die Hände in den Nacken«, ich bin erschöpft. Offenbar wollte Bonnivet nicht, dass ich abreise. Nun, sei’s drum. Ich glaube, ich werde heute Nacht gut schlafen.«
    Doch Blanche störte ihre erste Schläfrigkeit.
    Â»Ich bin gekommen, um Euch eine Gute Nacht zu wünschen, Marguerite. Eure Gemächer sind sehr komfortabel, und ich bin sicher, Ihr werdet eine gute Nacht verbringen. Was mich angeht, so bin ich nebenan untergebracht. Weckt mich, wenn Ihr etwas wünscht.«
    Ein kleiner Salon und ein Arbeitszimmer, das an einen Abort grenzte, trennten die beiden Zimmer voneinander. Auf der anderen Seite diente eine kleine Kammer Catherine als Unterkunft.
    Â»Ich wünsche Euch eine Gute Nacht, Blanche. Ich falle um vor Müdigkeit.«
    Sie umarmten sich, dann entfernte sich Blanche in aller Stille und überließ ihre Begleiterin ihren Träumen, über denen sie bald einschlafen würde.
    Nachdem Blanche und Catherine fort waren, drehte Marguerite sich auf die Seite und vergrub die Nase im weichen Federbett. Die Nacht lag über dem Zimmer, nur in der Ecke brannte eine kleine Lampe, die flackernde Schatten an die Zimmerdecke warf.
    Als sie sich erneut umdrehte, drang ein leises Geräusch an ihre Ohren. Ein regelmäßiges Schlagen, das verstummte, als sie nach der Ursache suchte. Sie steckte die Nase aus dem Federbett und lauschte.
    Das Geräusch hatte nicht wieder eingesetzt, doch nun hörte sie ein Knarren, zunächst leise, dann lauter. Als das Knarren aufhörte, ertönte ein Aufprall, als ob etwas aufeinanderstieß. Marguerite richtete sich auf dem Kopfkissen auf und lauschte noch aufmerksamer.
    Es schien ihr, dass in der dunkelsten Ecke, die von der Lampe nicht erhellt wurde, jemand in das Zimmer eindrang. Sie holte Luft, um nach jemandem zu rufen, kam jedoch nicht mehr dazu, denn plötzlich schloss sich eine feste Hand um ihren Mund. Sie bewegte den Kopf, um sich von dem brutalen Angreifer zu befreien, aber der ließ mit der anderen Hand rasch den Vorhang herab, und ihre Beine unter dem feinen Batistnachthemd erstarrten in Reglosigkeit.
    Marguerite wollte sich wehren, schaffte es jedoch nicht. Der Druck auf ihre Lippen war zu stark. Sie versuchte, den Mund zu öffnen, um den Angreifer in die Finger zu beißen, doch die Hand presste sich so fest auf ihre Lippen, dass sie kaum noch Luft bekam.
    Mit der freien Hand, die den Vorhang herabgelassen hatte, schob der Angreifer das Nachthemd von Marguerite nach oben. Er spürte, wie sich die junge Frau wehrte. Zu seiner Ungeduld, die er so lange unterdrückt hatte, gesellte sich Erregung, und so ließ er seine Hand unter das Nachthemd gleiten und strich über Marguerites nackten Bauch.
    Ruckartig hob sie die Hüften, doch das verstärkte den Druck der Finger nur noch. Sie glitten weiter nach unten, um ihre zusammengepressten Schenkel auseinanderzudrücken.
    Sie versuchte erneut zu schreien und schlug heftig um sich. Sie rollte auf die Seite und glaubte einen Augenblick, sich befreien zu können. Doch die Hand blieb beharrlich und machte sich nun heftig an ihrem blonden warmem Vlies zu schaffen.
    Einen Moment glaubte sie, sie könne sich vielleicht losreißen, wenn sie sich mit einer abrupten Bewegung auf die andere Seite des Bettes rollte. Doch ihr Versuch beschleunigte die Dinge nur. Bonnivet – denn um ihn handelte es sich hier – spreizte ihre Beine und drückte sie mit seinem Körper schwer nach unten.
    Dann wich seine Hand, die sich noch immer auf ihre Lippen gepresst

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