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Die Grabräuber

Die Grabräuber

Titel: Die Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und so wird es auch bleiben. Ich unterschätze euch keineswegs und werde euch deshalb trennen. Das Schiff ist groß genug.«
    Er deutete auf Suko. »Du bleibst hier!« Im nächsten Augenblick deutete sein Finger in meine Richtung. »Und du kommst mit!«
    Es hatte keinen Sinn, sich den Befehlen zu widersetzen. Noch einen knappen Blick tauschte ich mit meinem Freund.
    Wir wussten Bescheid. Ich hatte auch Sukos unmerkliches Nicken gesehen. Wir waren ein perfektes Team, wo sich einer auf den anderen blind verlassen konnte. Deshalb hatte ich auch sein Nicken zu deuten gewusst. Es besagte: Nutz deine Chance!
    Das würde ich.
    Die Grabräuber begleiteten mich. Vier hatte Hiatu für mich als Bewachung abgestellt. Wir gingen zum Heck der Dschunke, und ich sah auch das Oberdeck, wo das Ruderhaus stand.
    Dort brannte ebenfalls Licht. Eine Laterne schaukelte im Innern an der Decke. Ihr Schein fiel auf einen Typ, der sein Haar zu einem Zopf zusammengeflochten hatte. Da ich ihn gesehen hatte, musste auch er mich entdeckt haben. Als sich unsere Blicke begegneten, verzog er sein Gesicht zu einem bösen Grinsen. Das konnte einem sensiblen Menschen schon eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Dann waren wir vorbei.
    Das Ruderhaus blieb zurück. Wir näherten uns immer mehr dem Heck des Schiffes und schritten zwischen Schanzkleid und dem hohen Ruderhausaufbau entlang. Der Gang war sehr schmal. Nicht einmal zwei Personen konnten nebeneinander gehen.
    Wenn es jetzt keine Chance für mich gab, dann gab es überhaupt keine mehr. Ich musste es riskieren.
    Vor mir schritt ein Grabräuber. Auch hinter mir. Ich wusste, dass die Spitze des Pfeils auf meinen Rücken gerichtet war. Worüber ich nichts wusste, war die Wassertiefe, wenn ich über Bord sprang. Innerhalb der nächsten Sekunden musste meine Entscheidung fallen. Sie fiel auch.
    Links von mir befand sich die Reling. Fast scheuerte ich mit der Hüfte an ihr entlang.
    Egal, ich tat es! Ich hieb meine linke Hand auf die Reling, stieß mich gleichzeitig ab und flankte im nächsten Augenblick wie ein Turner am Barren über das Schanzkleid.
    Siiinnn…
    Böse hörte sich das Geräusch an, als der Pfeil an mir vorbeisurrte und die Sehne wieder zurückschwang. Ich wurde nicht getroffen, dafür die lebende Steinfigur vor mir. Ob der Pfeil etwas bei ihr ausrichten konnte, war für mich nicht zu sehen, ich verschwand an der Außenseite der Reling und fiel in die Tiefe…
    Das Flusswasser nahm mich auf wie ein mit Eiswürfeln gefülltes Gefäß. So kalt war es. Die Brust wurde mir zusammengepresst, ich hörte mein Herz überlaut schlagen, spürte die Echos im Kopf und vernahm auch das Rauschen meines eigenen Bluts.
    Mich beherrschten zwei Gedanken.
    Ich durfte auf keinen Fall von einem der Pfeile getroffen werden. Dass die anderen schießen würden, lag auf der Hand.
    Zudem durfte ich mich auch nicht zu weit von der Dschunke entfernen. Wenn sie aus meiner Reichweite entschwand, war alles verloren. Zum Glück besaß der Fluss die nötige Tiefe. Noch unter Wasser drehte ich mich und schwamm mit kräftigen Stößen den gleichen Kurs, den auch die Dschunke genommen hatte.
    Allmählich zwang mich der Luftmangel dazu, wieder aufzutauchen. Ich drückte mir selbst die Daumen, dass alles klappte, schoss aus dem Wasser hervor und schaute mich um.
    Die Dschunke war schon ziemlich weit entfernt. Ich hätte sie schwimmend nicht mehr einholen können. Aber meine Berechnungen schienen aufzugehen, denn durch ein Segel-und Rudermanöver versuchten die wenigen Mitglieder der Besatzung, das so plump wirkende Schiff zu drehen. Sie würde schwerlich gegen den Strom steuern können, aber sie konnte sich eine gewisse Zeit gegen die Strömung halten, bis eine Suche aufgenommen wurde und es mir gelungen war, das Schiff wieder zu erreichen.
    Meine Gegner mussten schon Argusaugen besitzen, um mich zu entdecken. Ich wählte trotzdem den sicheren Weg, holte noch einmal tief Luft und verschwand in der Tiefe. Unter Wasser schwamm ich auf die Dschunke zu.
    Wie jedes größere Schiff besaß auch sie ein kleines Beiboot. Es befand sich im Schlepp, und dieses Boot spielte in meinen Berechnungen eine sehr große Rolle. Ich wollte es erreichen.
    Kräftige Schwimmstöße trieben mich voran. Zudem half die Strömung mit, mich schneller an das Schiff heranzubringen. Tief hatte ich einatmen können, hielt die Luft an und tauchte, als ich unbedingt Atem holen musste, vorsichtig auf. Sekunden später war ich bereits wieder

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