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Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Grenzgängerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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besaß?«
    »Sekunde, Mädchen. Kommt gleich. Stimmt. Bert Neuwein, geboren am ersten Mai 1964 in Emden. Ich muss darauf aufmerksam machen, dass die Papiere echt, aber die Daten falsch sind. Und ob diese Papiere jemals benutzt wurden, ist auch nicht bekannt.«
    »Das macht nichts«, sagte Svenja. »Danke. Und trag dir bitte ein, dass Madeleine Wagner, genannt Kiri, vor ungefähr sieben Jahren auf Jongen Truud traf.«
    Dann sah Svenja Anna an und erklärte: »Bert Neuwein ist ein Mann, der in dieser ganzen Geschichte eine große Rolle spielt. Er heißt in Wahrheit Jongen Truud und ist eine Größe im internationalen Drogengeschäft. Jetzt wissen wir endlich, wann sie anfing, Menschen zu töten, und wer es ihr beibrachte. Stimmt es, dass sie ungefähr vier Jahre lang in Hannover war?«
    »Das könnte sein, aber das lässt sich ja genau feststellen.« Anna begann unvermittelt zu schluchzen und erklärte stockend: »Ich habe gerade gedacht, dass Thor das alles Gott sei Dank nicht mehr erfahren muss.«
    Sie stand auf, griff nach der Kaffeekanne und schmetterte sie mit aller Gewalt durch die Glasscheibe einer alten Vitrine, in der edles Porzellan ausgestellt war. Sie schrie: »Verdammte Scheiße! Das haben wir nicht verdient!« Dann sank sie zusammen und hockte auf einem mit Sicherheit kostbaren blau-goldenen Seidenteppich. Es war plötzlich totenstill.
    Svenja ging zu ihr, setzte sich neben sie auf den Teppich und sagte beruhigend: »Anna! Es ist gut, Anna.«
    Aber die Frau begann erneut zu schreien. Svenja hielt sie ganz fest in den Armen und sagte kein Wort mehr.
    Die Haushälterin öffnete die Tür und starrte mit bleichem Gesicht auf die Szene. Sie stotterte: »Wenn ich helfen kann …«
    »Es ist schon gut«, murmelte Svenja. »Haben die Lewens einen Hausarzt?«
    »Ja, natürlich. Doktor Gerken.«
    »Rufen Sie ihn an, bitte. Er muss sofort kommen.«
    Es dauerte einige Minuten, bis Anna Lewen langsam wieder zu sich kam. Sie räusperte sich und begann dann leise zu sprechen: »Klar, das sah ja so aus. Kommt eine junge Frau, kennt keine Grenzen, trägt das Bett in den Augen und kümmert sich um den alten Chef. Riecht nach einer bekannten Szene. Alter Trottel macht sich lächerlich. Manchmal hatte ich auch Angst davor, aber dann sagte Thor: Mach dir keine Sorgen, das ist es nicht. Dann lächelte er und sagte noch: Davor hätte ich furchtbare Angst! Das stimmte, das wusste ich. Wieso hat sie ihn getötet? Weißt du das? Ihr müsst doch Vermutungen haben. Warum bringt sie meinen Thor um? Warum macht sie so etwas Furchtbares?«
    »Vielleicht ist sie einfach nur böse«, sagte Svenja.
    »Aber er hat ihr geholfen, er hat versucht, ihr ein Vater zu sein. So einen Menschen tötet man doch nicht.«
    Svenja hatte darauf keine Antwort.
    »Als sie verschwand, war Thor richtig erleichtert. Er sagte zu mir, die war ein paar Nummern zu groß für mich. Die wird noch vieles anstellen, und es wird nichts Gutes sein. Ob er das geahnt hat?«
    »So etwas kann kein Mensch ahnen«, sagte Svenja.
    »Ich möchte eine Zigarette rauchen«, sagte Anna plötzlich energisch.
    »Dann setzen wir uns doch und rauchen eine«, sagte Svenja. »Vorsicht, dein Kreislauf ist wahrscheinlich ganz schön wacklig.«
    Anna Lewen stand langsam auf und hielt sich an Svenjas Schulter fest. Sie machte zögernd drei Schritte und ließ sich dann in den Ledersessel fallen. »Sieh einer an, wir haben noch genau zwei Zigaretten. Zwei Zigaretten für zwei alte Tratschweiber. Soll Hermine noch Kaffee machen?«
    »Nicht für mich«, wehrte Svenja ab. »Hast du noch ein anderes Bett in diesem Haus?«
    »Ja, im Gästezimmer.«
    »Gleich kommt der Arzt. Und gib mir deine Handynummer. Kann sein, dass ich dich noch einmal anrufen muss. Es gibt immer Fragen, die einem dann einfallen, wenn man längst gegangen ist.«
    Anna Lewen diktierte ihr die Nummer. Dann fragte sie: »Und was werdet ihr jetzt tun? Ich meine, habt ihr eine Ahnung, wo diese Frau ist?«
    »Nein, haben wir nicht. Hat sie jemals geäußert, wo sie gerne ist? Irgendein Dorf, eine Stadt, ein Land?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern. Mir fällt gerade auf, dass ich eigentlich nicht viel von ihr weiß. Klatsch und Tratsch, aber wenig harte Fakten.« Dann lächelte sie. »Du bist ein Mensch, mit dem ich gut sprechen kann. Schade, dass du weiterziehen musst.«
    »Leider ist das so«, sagte Svenja.
    Es läutete an der Haustür.
    »Ich gehe dann mal.« Svenja stand auf und reichte ihr die Hand. »Alles Gute, und lass

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