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Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Grenzgängerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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»Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich dazusetze?«
    »Aber nein«, sagte Svenja freundlich. »Setzen Sie sich, bitte. Der Wirt hat mir erzählt, Sie hätten eventuell einen Job für mich. Ist das richtig?«
    »Das ist richtig«, sagte der Mann. Er war etwa dreißig Jahre alt, hatte sehr breite Schultern und machte einen etwas ungehobelten Eindruck. Seine Stimme war ungewöhnlich hoch.
    »Was muss ich denn machen in dem Job?«, fragte Svenja.
    »Bei dieser Figur?«, fragte der Mann mit einem kurzen Lachen. »Modeln, was denn sonst?«
    »Und wo?«
    »Überall. Wo eben die Shows laufen. Manchmal machen wir auch Fotoshootings für Magazine.«
    »Und was verdiene ich dabei?«
    »Oh, das ist sehr anständig, wirklich anständig. Du kommst nach den Steuern auf gut einen Tausender in der Woche.« Er lispelte leicht und konnte seine Hände nicht ruhig halten. »Ich habe einen Vertrag bei mir, da steht schon dein Name drin«, sagte er. »Glaub mir, Mädchen, das wäre eine gute Entscheidung.«
    »Und wie ist mein Name?«, fragte Svenja.
    »Na ja«, sagte er und grinste sie an. »Svenja Takamoto, nehme ich doch stark an. So steht es jedenfalls auf dem Klingelschild.«
    »Auf meinem Klingelschild steht gar nichts«, sagte Svenja sehr ruhig.
    »War auch nur ein Scherz. Komm, wir gehen zu dir und regeln das mit dem Vertrag. Und dann können wir es uns ja noch ein bisschen gemütlich machen.« Er war ein Macho, und er gab sich keine Mühe, das zu verbergen.
    »Trottel!«, sagte Müller plötzlich laut und drehte sich nicht einmal um.
    Der Mann stand auf und trat sehr dicht an Müller heran. »Halt du dich da raus, klar?« Seine Stimme klang wütend.
    Müller schaute ihn an. »Du behältst jetzt mal deine Hände bei dir und erzählst uns, wer dich geschickt hat.«
    »Ach, du lieber Gott!«, sagte Ben furchtsam. Ein langes Leben hinter dem Tresen hatte ihn gelehrt, wann es Zeit wurde, den Raum zu verlassen.
    Der Mann lächelte und hatte nicht die geringste Ahnung, was ihn erwartete. Er zeigte Mut und sagte zu Müller: »Gleich wirst du furchtbare Kopfschmerzen haben.«
    »Nicht schon wieder!«, stöhnte Svenja. »Denk an die Wunde.«
    »In Ordnung«, sagte Müller.
    »Hallo, ich bin hier!«, sagte Svenja hinter dem Rücken des Mannes. »Du hast einen Vertrag für mich.« Dann war sie mit einem Schritt bei ihm, fasste das Jackett am Kragen und riss es mit aller Gewalt nach unten. Der Mann konnte sich nicht mehr rühren. Er wollte etwas sagen, aber Svenja schlug eine leichte Doublette in seine Halsbeugen, und er sackte wortlos zu Boden.
    Es gab einen besetzten Sechsertisch. Die Leute schauten aufmerksam zu ihnen herüber, mischten sich aber nicht ein.
    »Schau mal nach, wer er ist«, sagte Müller. Dann sah er Ben an und sagte: »Keine Sorge, wir schaffen ihn raus und zahlen auch sein Bier.«
    Svenja griff in das Jackett des Mannes und zog eine Brieftasche heraus. Sie blätterte darin. Sah sich Papiere an, Visitenkarten, Spesenzettel. Sie sagte: »Er kommt von SURE , und er heißt Kurt Fendrich. Und hier, zwei Fotos. Von mir und dir. Sie haben ihm wahrscheinlich nicht gesagt, dass wir seinen Boss verprügelt haben. Was soll das heißen, was will der Mann?«
    » SURE hat laut Goldhändchen bis jetzt einhundertfünfzigtausend Euro für die ganze Arie kassiert. Ich wette, dieser Mann gehörte zu denen, die meine Wohnung verwüstet haben. Sie tun alles, um dem Dienst zu schaden, und sie stellen unsere Fotos ins Netz. Wir nehmen sein Handy mit.«
    »Und was macht ihr jetzt mit dem?«, fragte Ben beunruhigt.
    »Keine Sorge, den lassen wir hier nicht so einfach liegen«, sagte Svenja beruhigend. »Das wäre zu unordentlich. Komm, wir schmeißen ihn raus, da hat er frische Luft.«
    Also schleiften sie den taumelnden Kurt Fendrich hinaus, transportierten ihn zehn Meter weiter, lehnten ihn an ein Haus, kümmerten sich nicht um die neugierigen Blicke der Passanten. Dann gingen sie zu Ben zurück, um zu zahlen.
    »Ich habe immer gewusst, dass mit euch was nicht stimmt«, sagte Ben hell begeistert. »Ich gebe einen aus.«
    Krause rief in seiner Not den Giftkopf an.
    »Ich bin in einer Klemme«, erklärte er. »Ich habe es mit einer Frau zu tun, die ich nicht ganz begreife. Ich muss sie aber begreifen, weil sie eine enorme Bedrohung darstellt. Können Sie uns helfen?«
    Der Giftkopf fragte vorsichtig: »Wann denn, bitte?«
    »Heute Abend«, sagte Krause. »Tut mir leid, aber es ist für das Vaterland.«
    Er war Psychiater und hatte einen

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