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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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zum Leben erwacht. Soll die Anklage auf Körperverletzung lauten?«
    »Es ist fast sicher, dass sie vor Bloc andere umgebracht haben.«
    »Ja, kann ich mir gut vorstellen«, sagte Erlin. »Aber ist dir auch klar, dass man dir vielleicht nicht gestattet, irgendeinen von ihnen zurückzubringen?«
    »Ja, das ist mir klar. Das Polisrecht ist nicht das einzige Recht.«
    Auf einmal wurde Aesop klar, wer der Mann war. Das war Sable Keech . Eine Woge irgendeiner nicht bestimmbaren Emotion stieg in Aesop auf, und er fragte sich warum. Das war die Reaktion eines Kultisten oder eines von Blocs Kladiten – aber nicht die Aesops. Er dachte jetzt angestrengt über seine aktuelle Lage nach. Falls Keech sie mit zurücknahm, würde man sie KI-sondieren und alle ihre Verbrechen aufdecken. Kein denkbarer Appell würde dann verhindern, dass man ihre Existenz vollständig auslöschte.
    »Ich werde keinerlei Schwierigkeiten machen«, sagte er zu Erlin.
    »Und was ist mit Ihrem Freund?«, fragte sie und blickte zur Seite.
    Aesop folgte ihrem Blick und sah, dass der ebenfalls festgeschnallte Bones zu ihnen herübersah.
    »Mit ihm gibt es keine Probleme«, sagte er. »Er wird tun, was ich sage.«
    Erlin blickte auf ihn hinab und zeigte ein gepresstes schmales Lächeln, das ihm ganz und gar nicht gefiel. »Keiner von Ihnen wird irgendwelche Probleme verursachen.« Sie wandte sich ab und beugte den Finger. Aesop hob den Kopf und sah vier Hooper näher kommen. Er fragte sich schon, ob sein Glücksgefühl von eben nicht ein bisschen voreilig gewesen war, aber dann löste Erlin seine Fesseln. Sobald seine Hände frei waren, machte er selbst damit weiter. Während die Hooper zusahen, ging Erlin zu Bones hinüber und öffnete auch dessen Riemen. Keech schien überhaupt nicht glücklich darüber.
    »Wo ist Bloc?«, fragte Aesop.
    »Er steckt in einem Tank, und es sieht so aus, als käme er lebendig daraus hervor«, antwortete Keech. »Ich bin zuversichtlich, dass er mit mir in die Polis zurückkehren und sich für seine Verbrechen verantworten wird.« Er blickte Erlin an und verzog das Gesicht. »Vorausgesetzt, die Alten Kapitäne gestatten es.«
    »Er könnte sich hier verantworten.« Bones setzte sich auf.
    »Wir verlassen ihn«, sagte Aesop und musterte seinen Gefährten, obwohl es dort nichts zu erkennen gab. Ein Schädel hatte keinen Gesichtsausdruck.
    »Warum?«, wollte Bones wissen.
    Ehe irgendjemand antworten konnte, mischte sich Erlin ein. »Hier besteht kein Bedarf an Drohungen oder Diskussionen.« Sie wandte sich an einen der Hooper. »Forlam, hast du deine Anweisungen?«
    Forlam nickte.
    »Was werden Sie mit uns machen?« Aesop öffnete hastig die letzten Riemen und stand vom Tisch auf. Dann blickte er zu den anderen Tischen hinüber, die überwiegend mit Hoopern belegt schienen – nur eine oder zwei der Personen dort waren womöglich erfolgreich Auferstandene. Er wusste, dass viele in die Tanks gewandert waren und es zu zahlreichen Fehlschlägen gekommen war.
    Erlin musterte Bones, während dieser aufstand, und wandte sich an Aesop. »Sie stehen in Blocs Kabine unter Arrest, bis eine Entscheidung über Sie gefällt wurde. Sollten Sie versuchen, die Kabine zu verlassen, wird Forlam den Anweisungen seines Kapitäns Folge leisten. Wie lauten sie noch gleich, Forlam?«
    Forlam lächelte. Es war kein nettes Lächeln. »Ihnen die Arme und Beine abreißen und sie über Bord schmeißen.«
    Als zwei der Hooper Aesop und Bones an den Armen packten und zur Tür führten, erlebte Aesop verblüffend klare Erinnerungen an die Verbrechen, die er und sein Partner vor der Reifizierung begangen hatten. Der Mord an Bloc war nur einer zu viel gewesen – aber niemand hier wusste das mit Bestimmtheit. Keech ahnte vielleicht etwas, hatte jedoch keine Beweise. Aesop und Bones trugen keine Schuld an etwas, das sie unter Blocs Steuerung getan hatten. Falls die Alten Kapitäne entschieden, dass sie nicht unter Keechs Gewahrsam gestellt und ausgewiesen würden, war es möglich, dass sie beide überlebten. Dann wurde Aesop klar, dass alle seine Hoffnung auf einer simplen Prämisse beruhte: dass die Alten Kapitäne wie die Polis-KIs davon ausgingen, sie beide wären der Verbrechen unschuldig, die sie unter Blocs Steuerung verübt hatten. Aesop blickte zur Seite und versuchte aus den Gesichtern der Hooper ringsherum schlau zu werden – wahrscheinlich alles Männer, deren Gefährten von dem Kapuzler getötet worden waren, den Aesop auf der Insel der Toten ins

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