Die große Volksverarsche
sondern auch die IG Metall. Ein Schelm, wer die dicke Freundschaft zwischen den Herren Wissmann und Huber damit in Verbindung bringt. Doch dass die Kernbelegschaft in der Automobilindustrie so gut verdient wie in keiner anderen Branche, könnte einem zu denken geben ... Ein »Problem« bei der hitzigen Diskussion um klimafreundliche Technologien ist deshalb auch, dass es den deutschen Autoherstellern wirtschaftlich so extrem gut geht.
KONSUMENTEN-NAVI
Werfen Sie doch mal einen Blick auf die aufschlussreichen Zahlen und Fakten des Verbands deutscher Automobilhersteller: www.vda.de .
Trotz Euro- und Wirtschaftskrise fährt man sogar Rekordgewinne ein – allerdings hauptsächlich dank des boomenden Marktes in den USA und China. Damit aber macht sich der »Hort des Kapitalismus«, die deutsche Automobilindustrie, abhängig von den ebenso undurchsichtigen wie unkalkulierbaren Entscheidungen der Kommunistischen Partei der Volksrepublik China. Mercedes-Benz lässt sich inzwischen sogar beflissen vor deren Propagandawagen spannen und sponsert den Parteitag der chinesischen Machtelite, die Menschenrechte unverändert mit Füßen tritt sowie Industriespionage und brutalen Raubbau an Rohstoffen betreibt ...
»Deutsche Autos sind größere Exportschlager
als Demokratie und Menschenrechte.« 63
Abschließend noch etwas aus dem Nähkästchen: Vor einigen Jahren, Al Gore machte gerade Furore mit seiner »unbequemen Wahrheit«, wurde ich als Laudator zur »Echo«-Verleihung nach Berlin eingeladen. Als Musikfan sagte ich zu. Als ich am ICC eintraf, war ich beeindruckt: Die Veranstalter hatten einen Deal mit VW gemacht und ließen als Umweltsignal sämtliche Promis im Polo Blue Motion zum roten Teppich karren. Das machten alle gerne mit, selbst internationale Acts wie Billy Talent und Bono. Nur eine Firma zickte herum: der hanseatische Ableger eines großen US-Labels. Die deutschen Manager weigerten sich, ihren deutschen Star in einer so unglamourösen Nuckelpinne vorfahren zu lassen ... Wie war das noch mal mit der Sintflut?
Wegweiser
Carsharing – gibt es inzwischen auch mit Elektroautos. In größeren Städten findet das Autoteilen immer mehr Anhänger.
Ob sich CO 2 -Emissionen mit dem Einsatz von E-Autos weiter drosseln lassen, untersucht seit Herbst 2012 eine auf drei Jahre angelegte Studie des Öko-Instituts.
Auch die großen Autohersteller wie Daimler und BMW wollen an dem Carsharing-Markt partizipieren.
Für den Stadtverkehr sind auch E-Roller (Elektro-Scooter), wie sie BMW und Smart vorantreiben, eine denkbare Alternative. Allerdings sollte man stets daran denken, »grünen« Strom zu tanken.
Seit Februar 2013 auf dem Markt: BMW i3 Concept, das Elektroauto von BMW.
Zur Orientierung: VCD Auto-Umweltliste. Hier findet man die »Klimabesten«! 2012/2013 sind das übrigens der Toyota Yaris Hybrid und der Volkswagen eco up.
Wie wär’s mit einer Mitgliedschaft im ökologisch orientierten Verkehrsclub Deutschland ( www.vcd.org ) in Kooperation mit den »silbernen Engeln«?
»Kein Auto zu haben ist oft ein Zugewinn an Lebensqualität – man muss es nur mal ausprobieren.« (Gerd Lottsiepen, VCD)
Die Ghostmanagement-Masche
»Die Hälfte aller modernen Medikamente könnte man aus dem Fenster werfen, bestünde nicht die Gefahr, dass Vögel sie fressen«, soll Voltaire geschimpft haben. Dem wäre heutzutage nur hinzuzufügen, dass es mittlerweile weit mehr als die Hälfte aller sogenannten Heilmittel ist, die wir sachgemäß entsorgen sollten. 64 Natürlich gibt es Medikamente, die Leben retten und Kranken wirklich helfen. Doch die Pharmaindustrie will mehr. Sie will abkassieren. Mit Pülverchen und Mittelchen, zu deren Konsum sie uns mit allen Tricks der Werbepsychologie und Vermarktungsstrategie animiert. Und ohne zu ahnen, dass wir von dieser milliardenschweren Branche mächtig an der Nase herumgeführt werden, schaden wir nicht nur unserem Geldbeutel und dem kaum mehr finanzierbaren Gesundheitssystem, sondern sogar unserer Gesundheit ... Gut zwei Jahrhunderte nach Voltaire konstatiert dann auch der Pharmakologe Prof. Peter Schönhöfer, seit 2001 Mitglied bei Transparency International: »Das Marketing der Pharmaindustrie ist vor allem darauf angelegt, Patienten in die Irre zu führen und zu täuschen.« 65 Wer zum Beispiel meint, in Deutschland gebe es noch zukunfts- und patientenorientierte Grundlagenforschung, der irrt. Inzwischen investieren Pharmaunternehmen mehr als viermal so viel Geld in ihr Marketing, sprich
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