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Die Große Wildnis: Band 1 (German Edition)

Die Große Wildnis: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Große Wildnis: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Torday
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schön Kopfzerbrechen. So viele Tiere mussten sterben. Grausam, ja. Traurige Sache! Und ich sage: Aber das ist doch gut so, oder? « Skuldiss bohrt seinen Finger in die Luft. »Da sagt er: Aber nein! Da liegen Sie ganz falsch, mein lieber Captain Skuldiss. « Er beugt sich vor, bis er uns so nahe ist, dass wir die Äderchen in seinen Augen sehen können. » Wir sind in großer, ja in der allergrößten Sorge wegen dieser furchtbaren Seuche. Wir fürchten «, er schlägt sich an die Brust wie ein Opernsänger, » dass diese Pest, die so viele flauschige Waldviecher getötet hat, nun auch die Numero uno unter den Tieren auf diesem schönen Planeten vernichten wird. Menschens! « Langsam schüttelt er den Kopf, als könne er selbst nicht glauben, was er da erzählt, und fährt fort: » Na schön! , sag ich. Für meine geliebte Menschenrasse würde ich alles tun , sag ich. Was soll ich denn mit den kleinen Tierchen und ihrem gemeinen mutierenden Virus anstellen? «
    Der Mann schlägt mit seiner Krücke gegen die unterste Stufe. Ich könnte schwören, dass ich ein Knacksen gehört habe, aber ich glaube nicht, dass es die Krücke war.
    » Was glauben Sie, Captain Skuldiss – warum wende ich mich wohl an einen Top-Soldaten wie Sie? Wir möchten, dass Sie sie ausrotten. Bitte vernichten Sie die übrig gebliebenen Tiere. Zerquetschen Sie sie wie einen kleinen Käfer! «
    Er bohrt die Krückenspitze knirschend in den frischen Riss in der Stufe, als wolle er einen imaginären Käfer zermalmen.
    * Was macht der feindliche Soldat da? *, flüstert der General aus meiner Tasche.
    * Nichts *, sage ich.
    Aus irgendeinem Grund bricht Captain Skuldiss beim Gedanken an den imaginären Käfer in ein hohes, unnatürliches Lachen aus. Dann blickt er uns erwartungsvoll an.
    »Wir haben keine Tiere gesehen«, sagt Polly schließlich.
    Vorsichtig tritt sie einen Schritt zurück, um Sidney zum Haus und näher zur immer noch geöffneten Tür zu schieben.
    Captain Skuldiss nickt.
    Dann richtet er seine Krücke auf mich.
    »Und was ist mit dir, Jungens? Hat dir wohl die Sprache verschlagen, was? Oder hat dir ein Kätzchen die Zunge geklaut?«
    Ahnt er etwas? Einen Wimpernschlag lang tauschen Polly und ich Blicke.
    * Ich hoffe, niemand erwartet jetzt ernsthaft, dass ich irgendwohin renne oder mich schnell bewege *, murrt Sidney von ihrem Versteck aus. * Das könnt ihr vergessen .*
    »Weißt du, Jungens, ich hab dich im Visier, und ich kann dir auch sagen, warum.« Skuldiss lässt die kalte Spitze seiner Krücke von meinem Scheitel bis hinab zu den Zehen gleiten. Mich überläuft es eiskalt.
    »Ich frage mich nämlich, dieses Jungenskind, warum ist es von Kopf bis Fuß voller Schlamm?«
    Wir starren ihn wortlos an. Inzwischen ist Polly genauso stumm wie ich.
    »Das Jungenskind starrt vor Schlamm wie ein schmutziges Tierdings.« Er beugt sich zu mir und beschnuppert mich von oben bis unten, schnüffelt über meine Haare und den Hals. »Ja, er riecht sogar wie ein dreckiges Tierdings. Also, ich frage euch noch einmal, Kinders. Habt ihr irgendwo ein paar verdreckte, verseuchte kleine Scheusale gesehen?«
    Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Sidney Anstalten macht, zwischen unseren Beinen hervorzuspähen.
    * Sidney! Keine Bewegung! *
    Skuldiss bohrt mir seine Krücke ins Schienbein.
    »Kommt schon, Kinders. Captain Skuldiss hat nicht den ganzen Tag Zeit. Also, raus mit der Sprache.«
    Und dann, ohne Vorwarnung, schlägt er mir die Krücke hart vor die Schienbeine. Instinktiv will ich sie mit meinen Händen bedecken, aber wenn ich mich jetzt bücke, wird er Sidney entdecken.
    »Er kann nicht sprechen, Sie Dummkopf!«, sagt Polly.
    »Oh?«, sagt Captain Skuldiss, und seine Stimme nimmt einen fiesen Tonfall an. Die Muskeln an seinem Hals spannen sich und seine Augen verdrehen sich nach oben. »Dummkopf sagst du zu mir, ja?« Er holt ein weiteres Mal aus und schmettert die Krücke mit aller Kraft gegen meine Schienbeine.
    Ich öffne den Mund, aber sogar jetzt kommt kein Schrei über meine Lippen. Als ich mich vor Schmerzen krümme, gebe ich unabsichtlich den Blick auf Sidney frei, die hinter uns auf den Stufen sitzt. Miauend springt sie zur Tür – doch zu spät.
    Auf Knopfdruck verwandelt sich der Regenschirm zurück in eine Krücke und im nächsten Augenblick schießt die Spitze der Stange teleskopartig nach vorne und nagelt Sidneys Schwanz mit einer metallischen Klaue an den Boden.
    Sidney jault auf vor Schmerz.
    Polly redet ängstlich drauflos.
    »Sie

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