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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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12.162 Ballen stieg und im Jahre 1870 gar 32.820 Ballen im Werthe von 132.578 Pfd. St. erreichte.
    Die hochgewachsenen und wohlgebauten Einwohner waren flink, kräftig und gewandt. Die Frauen zeigten dagegen nicht jene Feinheit der Organe und Weichheit der Körperformen, die sie sonst überall voraushaben. Da sie sich ganz wie die Männer kleideten, konnte man sie nur an dem Ton der Stimme und der größeren Beweglichkeit der Physiognomie erkennen. Da’ Angehörigen ein und desselben Stammes lebten untereinander zwar in den friedlichsten Verhältnissen, waren aber unerbittlich gegen ihren Feinde, denen sie keinen Pardon gaben und deren Leichen ihnen zu gräulichen Festmahlen dienten, welche sich durch die Kargheit an thierischen Lebensmitteln wenigstens erklären, wenn auch nicht entschuldigen lassen.
    »Es erscheint vielleicht auffallend, sagt Cook, so häufige Kriege in einem Lande zu finden, wo auch ein errungener Sieg so wenig Vortheile zu bieten verspricht.«
    Außer dem Bedürfniß aber, sich Fleischnahrung zu verschaffen, das oft genug allein zu Kriegen führt, bestand die Bevölkerung, was Cook damals nicht wußte, aus zwei verschiedenen, fast von Natur feindseligen Racen.
    Alte Sagen melden, daß die Maoris vor etwa dreizehnhundert Jahren von den Sandwichinseln eingewandert seien. Man darf das für ziemlich verläßlich halten, da diese hervorragende polynesische Race fast alle Inselgruppen des unendlichen Pacifischen Oceans bevölkert hat. Von der Insel Haouaïki, das wäre das Havaï der Sandwichinseln oder Saouaï, ein Glied der Schifferinseln, ausgegangen, hätten die Maoris demnach die Ureinwohner zurückgedrängt und fast ausgerottet.

    Wirklich haben die ersten Ansiedler unter den Eingebornen Neuseelands zwei vollkommen verschiedene Typen gefunden; der eine, und zwar der überwiegende, erinnerte unwillkürlich an die Bewohner von Havaï, oder der Marquisen-und Tonga-Insel, während der zweite eine auffallende Uebereinstimmung mit der melanesischen Race zeigte. Diese von Freieinet herrührenden Nachrichten, welche Hochstetter erst neuerdings in allen Theilen bestätigte, stimmen vollständig mit Cook’s merkwürdiger Angabe überein, daß Tupia sich als Eingeborner von Tahiti mit den Neuseeländern ohne Schwierigkeit zu verständigen vermochte.
    Heutzutage sind die Polynesier, Dank dem Fortschritte der Linguistik und Anthropologie, besser bekannt; zur Zeit Cook’s besaß man über dieselben nur Vermuthungen, und jener war vielleicht der Erste, durch den einige Kenntniß von jenen alten Ueberlieferungen verbreitet wurde.
    »Alle glaubten fest, sagt er, daß ihre Voreltern vor langer Zeit aus einem anderen Lande gekommen seien, das nach der gewöhnlichen Annahme Heavise hieß.«
    Jener Zeit ernährte der Boden also keinen anderen Vierfüßler als den Hund, und auch dieser war hier erst von außerhalb eingeführt worden. Die Neuseeländer besaßen zur täglichen Nahrung nur eine kleine Auswahl Pflanzen, welche den Engländern übrigens unbekannt blieben. Zum Glück erwiesen sich die Küsten ziemlich fischreich, ein Umstand, dem die Bewohner es allein verdankten, nicht Hungers sterben zu müssen.
    Gewöhnt an fortwährende Kriege und in jedem Fremden einen Feind sehend, der für sie noch dazu den Werth eines Schlachtthieres hatte, erklärt sich die Neigung der Eingebornen, die Engländer anzugreifen. Sobald sie sich aber von der Unzulänglichkeit ihrer Mittel und von der Macht ihrer Gegner überzeugt, sowie auch eingesehen hatten, daß man es möglichst vermied, jene todbringenden Maschinen, deren entsetzliche Wirkung sie zuerst erfuhren, anzuwenden, behandelten sie die Seefahrer als Freunde und benahmen sich gegen diese stets überraschend ehrlich und offenherzig.
    Besaßen die bis jetzt besuchten Inselbewohner keine Idee von Decenz und Scham, so war das doch nicht der Fall bei den Neuseeländern, wofür Cook mehr als einen merkwürdigen Beweis beibringt. Ohne so reinlich zu sein wie die Tahitier, welche sich schon wegen ihres wärmeren Klimas weit häufiger baden, verwandten sie doch ziemliche Sorgfalt auf ihre persönliche Erscheinung und verirrten sich sogar bis zu einer gewissen Coquetterie. So pflegten sie auch das Haar entweder mit Fischthran oder Vogelfett einzusalben, das aber sehr bald ranzig wurde, so daß sie dann einen fast ebenso unangenehmen Geruch um sich verbreiteten wie die Hottentotten. Ferner herrschte die Sitte des Tätowirens, was mit geschickter Hand und einem bei so niedrig

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