Die Guerilla-Bewerbung
Sie die Infos, die Sie haben, auf unterschiedliche Zielgruppen zu. Menschen können sich nur eine bestimmte Anzahl an Informationen merken. Sie neigen dazu, Informationen auf das zu reduzieren, was bei Ihnen hängen geblieben ist. Dabei gibt es oft ein Entweder-oder, das heißt, bestimmte Kompetenzen schließen sich auf den ersten Blick gegenseitig aus. Beispiel: Sie sind in der Außenwahrnehmung entweder Experte für Design oder für Programmierung, aber nie für beides. Sie sind entweder Journalist oder Unternehmensberater, entweder Englischlehrer oder Reiseleiter. Jeder Versuch, viel unter einen Hut zu bringen, konterkariert diese Strategie.
Erfolg für erfolglose Experten
»Ist ja schön und gut, was Sie da schreiben, Frau Hofert. Ich bin auch Experte, aber mich spricht keiner an. Ich bin seit mehr als einem Jahr arbeitslos.« So etwas sagen entweder Experten mit veralteten Qualifikationen oder aber Experten, die sich nicht gut verkaufen können. Ist die Qualifikation nicht mehr auf dem neuesten Stand (häufig bei Technikern, Ingenieuren und IT-Fachleuten), hilft nureins: die Fähigkeiten dem aktuellen Bedarf anpassen.
Manchmal verhindern auch so schlichte Dinge wie ein furchtbares Foto oder eine Riesenlücke im Lebenslauf den Erfolg. Dagegen lässt sich leicht etwas unternehmen. Manche Experten können und wollen sich auch einfach nicht positiv darstellen oder werden steif unter dem Druck, sich verkaufen zu müssen.
Finden Sie Ihren eigenen Stil! Üben Sie, sich selbst zu verkaufen, wann immer Sie können. Lassen Sie sich beim Erfolgreich-Experte-Werden coachen, wenn alle Stricke reißen. Und lesen Sie als introvertierter Experte das Buch meiner Kollegin Sylvia Löhken über »Leise Menschen«.
Schriftliche Unterlagen für Experten
Experten brauchen ein Profil zum Lebenslauf, das sie nicht nur zur Bewerbung, sondern auch bei Vorträgen und Veröffentlichungen zur Selbstbeschreibung nutzen. Es handelt sich dabei um eine DIN-A4-Seite, die Ihre wesentlichen »Verkaufsdaten« enthält. Konzentrieren Sie sich auf die schriftliche Kompetenzdarlegung, in der Lebenslaufdaten eine untergeordnete Rolle spielen. Ihrem Profil sollten alle relevanten Kenntnisse zu entnehmen sein. Hinein gehören auch Publikationslisten, eventuelle Auszeichnungen und Preise sowie Stipendien. Beschränken Sie sich auf wesentliche Aussagen. Gerade die Profile von Wissenschaftlern sind häufig deutlich zu umfangreich. Wer jedoch alles sagt, erschlägt den Leser mit zu viel Information. Konzentration auf das Wesentliche lautet das Zauberwort. Experten sollten grundsätzlich alles betonen, das ihren Status stützt. Das fängt an bei der Zusammenstellung der eigenen Veröffentlichungen und hört bei Zertifizierungen auf.
Je nach Expertentyp gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Wissenschaftliche Experten werden pro forma häufig nach ihrem Lebenslauf gefragt. Bereiten Sie diesen zusätzlich zum Profil vor. EinAnschreiben ist kaum nötig, im Wissenschaftsbereich werden lediglich CVs weitergereicht – sehr oft auf Englisch. Manager-Experten sollten ebenfalls ein Profil und einen guten Lebenslauf vorbereiten, der qualitative Aussagen über Verantwortungsbereiche, Mitarbeiter, Budgethöhe und Umsatzverantwortung enthält. Fachexperten brauchen vor allem eine Kenntnisübersicht, die bei sehr technischem Know-how auch entsprechend detailliert sein sollte. Einzelne Kenntnisse sollten unbedingt bewertet werden, am besten führen Sie auch die Intensität des Umgangs mit der Technologie und die jeweilige Erfahrung in Jahren auf. Haben Sie Projektarbeit geleistet, gehören Ihre Rolle im Projekt (Projektleiter, Programmierer o. Ä.) und Projektübersichten dazu, die die eingesetzten Kenntnisse beschreiben, sowie die Dauer des Projekts und das Projektziel.
Die Expertenstrategie Schritt für Schritt
Entscheiden Sie, für was Sie Experte sein oder werden könnten.
Wenn Sie schon Experte sind: Was könnten Sie verbessern an Ihrer Selbstdarstellung und bei der Sichtbarkeit online und offline.
Als Personenmarke: Überlegen Sie, wie Sie sich selbst darstellen, mit welchen Worten und Begriffen Sie operieren werden. Wofür stehen Sie? Was soll anderen einfallen, wenn sie an Sie denken?
Die Baumeister-Strategie – »Ich schaffe mir meinen Job selbst«
Hans-Georg Nelles ist Experte für Väter, die auch für ihre Kinder da sein wollen. Und er hat sich seinen Job »gebacken«: Über seinen Blog www.vaeter-und-karriere.de bietet Nelles Beratungen für
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