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Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition)

Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition)

Titel: Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Grue
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durchs Lokal, und schließlich nickte er ein einziges Mal, ohne etwas zu sagen.
    »Hat er früher schon mal hier gewohnt?«
    Das freundliche Gesicht verschloss sich wie eine Pupille im grellen Sonnenlicht. Der Oberkellner räusperte sich. »Nun, ich denke, ich muss weitermachen. Es war nett, mit Ihnen geplaudert zu haben, Herr Sommerdahl.« Der Oberkellner drehte sich um und ging zu den beiden Auszubildenden. Na gut. Dan steckte das Foto wieder ein. Was sollte der Hokuspokus? War es wirklich so tabu zu verraten, ob ein Gast hier wohnte oder nicht? Es war schließlich kein Staatsgeheimnis, das der korrekte Oberkellner zu bewahren hatte.
    Dan blickte einen Moment über den Rathausmarkt. Zu seiner Rechten stand das Rathaus. Eine Gruppe Arbeiter von der Straßen- und Parkverwaltung waren dabei, die Fassade mit Tannengirlanden und Lichterketten zu schmücken. Plötzlich fiel ihm ein, dass Sonntag der erste Advent war. In drei Tagen. Ach, wenn sie sich diesem ganzen Zirkus doch entziehen könnten. Verreisen. Nur er und Marianne. Aber er wusste genau, dass er dieses Thema nicht einmal ansprechen durfte. Seine Frau würde zu Weihnachten unter keinen Umständen verreisen und die Kinder allein lassen. Oder etwa ihre alte Schwiegermutter. Aber nicht nur das Pflichtgefühl hielt sie zu Hause. Marianne liebte Weihnachten, auch wenn sie sich Jahr für Jahr geradezu rituell über die Mehrarbeit beschwerte, die die Feiertage mit sich brachten.
    Dan wandte den Blick ab von den grau gekleideten städtischen Arbeitern und ihrem Plastiktannengrün und betrachtete stattdessen nachdenklich das Polizeipräsidium, das direkt vor ihm lag. Die Dämmerung war angebrochen, seit er im Restaurant saß, und nun leuchteten die Fenster des Präsidiums geradezu heimelig. Ob Flemming sich in seinem Büro aufhielt? Möglicherweise verhörte er gerade einen Zeugen. Oder er trank Kaffee mit diesem jungen Kriminalassistenten, diesem James Bond, dachte Dan mit einem inneren Knurren. Sollte er anrufen und ihm erzählen, was er im Laufe der letzten vierundzwanzig Stunden herausgefunden hatte? Es war ja immerhin nicht wenig … Er zog sein Handy heraus, während sein Blick an den gelben Vierecken auf der anderen Seite des Platzes hing. Als das Handy plötzlich klingelte, zuckte er zusammen. Keine Nummer, die er kannte. Er betete, dass es sich nicht um einen Journalisten handelte, und nahm den Anruf entgegen.
    »Hier ist Kim!«
    »Kim?«
    »Kim von Kurt & Ko. IT -Kim.« Die Stimme klang ein wenig beleidigt.
    »Ah, hej! Entschuldige, Kim. Ich war mit den Gedanken gerade ganz woanders.«
    »Ja, man sieht dich nicht mehr so oft.« Er klang bereits zugänglicher.
    »Na ja, das …« Was zum Teufel wollte er? Kim Christiansen war der IT -Chef der Agentur, ein etwas unscheinbarer Typ, mit dem Dan außerhalb der Arbeitszeit nicht mehr als zwei Worte gewechselt hatte. Und selbst da hatte es sich um IT -Probleme und interessante neue Updates gehandelt. Dan wurde plötzlich heiß. Er setzte sich an einen Fenstertisch und schälte sich aus seinem Mantel, wobei er das Handy zwischen Kopf und Schulter klemmte. »Ich war gestern bei euch«, sagte er dann.
    »Ich weiß.« Daraufhin war es lange so still, dass Dan schon dachte, die Verbindung sei unterbrochen. »Du hast mir ziemliche Probleme bereitet«, erklärte Kim Christiansen.
    »Was hat dir denn Probleme bereitet?« Dan versuchte, nicht irritiert zu klingen. Man sollte sich mit dem IT -Support immer gut stellen. So viel hatte er doch gelernt.
    »Als du Fiona beauftragt hast, Lillianas Liebhaber zu finden.« Eine weitere lange Pause. »Ich kann dir das nicht am Telefon erklären. Kann ich zu dir nach Hause kommen?«
    »Jetzt?«
    »Passt es gerade nicht?«
    Dan schaute auf seine Uhr. »Komm ins Restaurant im Hotel Marina. Da bin ich im Augenblick.«
    Eine Viertelstunde später saßen sich die beiden Männer gegenüber. Kim war außer Atem, und sein gegeltes helles Haar, das er zu einer Reihe mittig aufgestellter Büschel angeordnet hatte, war das Einzige an ihm, das nicht panischer aussah als gewöhnlich. Mit der Hand umklammerte er eine dünne Plastikhülle, deren Oberfläche von dem kurzen Weg ins Restaurant bereits feucht war.
    Er tat Dan regelrecht leid, mit diesen unfassbar schweißigen Händen. »Entspann dich, Kim. Was ist denn los?«
    Kim gab ihm die Hülle.
    Dan schob sie zur Seite, in der Hoffnung, dass sie ein wenig trocknen würde, bevor er sie anfassen musste. Sein guter Freund, der Oberkellner, glitt

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