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Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition)

Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition)

Titel: Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Grue
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müsse.
    »Wahrscheinlich hast du ihr Arsen in den Kräutertee gekippt, Janssen«, grinste Claus Bosse.
    »Ach«, erwiderte Frank Janssen, »Torp hat mindestens ebenso viel Grund, sie dahin zu wünschen, wo der Pfeffer wächst. In den letzten Tagen war sie ziemlich hinter ihm her.«
    Claus Bosse schielte hinüber zu seinem Chef, doch Flemming lächelte nur und schüttelte den Kopf, sodass Bosse es wagte, einen Schritt weiterzugehen: »Du glaubst doch wohl nicht, dass ein Kriminalkommissar sich herablässt, irgendjemanden zu vergiften. Für so etwas hat er seine Leute!« Als Flemming noch immer nicht böse zu werden schien, zündete Bosse seine Pointe: »Vielleicht hat er ja den kahlköpfigen Detektiv für diese Aufgabe angeheuert?«
    Brüllendes Gelächter, selbst Flemming musste mitlachen. Dans neuer Spitzname war durchaus komisch.
    Pia Waage setzte der Heiterkeit ein Ende: »Ich finde es nicht komisch, sich über Lone Willumsens Erkrankung lustig zu machen. Es war doch offensichtlich, dass es ihr schon seit Tagen nicht gut ging.«
    »Sie ist ein Drachen«, murmelte Frank und stopfte sein letztes Stück Pizza in den Mund.
    »Ich mag sie«, entgegnete Pia. »Auch wenn sie hin und wieder ein wenig schwierig ist. Sie ist aber auch unglaublich tüchtig.«
    Flemming betrachtete die junge Kriminalbeamtin, die mit hochroten Wangen ihre Geschlechtsgenossin in einem ganzen Raum voller ranghöherer Polizisten verteidigte, die sich seit Jahren kannten. Aus dem einen oder anderen Grund waren sie sich alle in ihrer Abneigung gegen Willumsen einig. Noch einmal musste er konstatieren, dass er großen Respekt vor seiner neuen Mitarbeiterin hatte. »Waage hat recht«, sagte er. »Mich könnt ihr auf den Arm nehmen, so viel, wie ihr wollt. Aber wir sollten nicht über eine Kollegin lästern, die krank ist.«
    Einen Moment lang herrschte Stille.
    »Janssen, hast du nicht gesagt, du hättest bei deinen Zeitungsausschnitten irgendetwas Interessantes gefunden?«, fragte Flemming schließlich und schob den leeren Pizzakarton beiseite.
    Frank legte einen Zeitungsausschnitt auf den Tisch. »Das kann man wohl sagen. Wenn mein Gefühl mich nicht täuscht, haben wir möglicherweise einen Augenzeugen für den Überfall auf Sally, oder zumindest für den Beginn des Überfalls.«
    »Lies vor. Sieht nicht so lang aus.«
    »Okay.« Janssen hielt den Ausschnitt hoch, damit alle sehen konnten, dass es sich um einen Artikel von der Länge einer Notiz handelte. »Er stammt aus
Christianssunds Venstrebladet
vom 12 . November. Die Überschrift lautet: ›Keine Spur nach Überfall‹. Dann heißt es: ›Einer von Christianssunds Originalen hat gestern Nacht einen vergeblichen Einsatz der Polizei veranlasst. Der einundsechzigjährige LJ hatte sein Nachtlager in der Grünanlage hinter der Marina aufgeschlagen und war gerade eingeschlafen, als laute Stimmen am Kai ihn weckten. Neugierig geworden beobachtete er einen großen Mann mit Pferdeschwanz, der eine junge, schwarze Frau zu einem Auto zerrte. Die Frau schrie und leistete Widerstand, doch der Mann überwältigte sie und zwang sie, sich in den Kofferraum zu legen, berichtete der Zeuge. Der Wagen hielt unter einer Straßenlaterne, LJ konnte der herbeigerufenen Polizeistreife folglich mitteilen, dass es sich um einen blauen Personenwagen handelte. Leider hatte er das Kennzeichen nicht erkennen können. Da es weder Spuren des Wagens noch des Mannes oder der Frau gab, wurde nichts weiter unternommen. Falls jemand sachdienliche Hinweise haben sollte, wird er gebeten, sich …‹, bla, bla, bla …«
    »Sag mal, was haben die sich denn dabei gedacht?«, fragte Flemming. »Man muss sich hier doch wahrlich nicht besonders gut auskennen, um in der Beschreibung Laurits Jørgensen wiederzuerkennen, Brune Laurits.«
    »An ihn habe ich auch sofort gedacht.«
    »Wieso haben wir von der Sache bisher nichts gehört?« Flemming griff nach dem Zeitungsausschnitt.
    »Ich wusste schon davon«, sagte Svend Pedersen, »weil ich Brune am nächsten Tag vernommen habe.«
    »Und wieso habe ich nichts davon erfahren?«, hakte Flemming nach.
    Svend rutschte auf seinem Stuhl herum. »Es gab weder eine Fahndungsmeldung über eine Frau mit dieser Beschreibung, noch hat das Krankenhaus ein Gewaltopfer gemeldet. Außerdem hat Brune eingeräumt, dass er an diesem Abend außergewöhnlich besoffen gewesen ist. Ich hatte die Sache, ehrlich gesagt, einfach vergessen.«
    »In drei Wochen? Also dein Langzeitgedächtnis ist nicht besonders

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