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Die Händlerin von Babylon

Die Händlerin von Babylon

Titel: Die Händlerin von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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»Ich dachte halt, wenn ich erst einmal Fuß gefasst hätte - aber egal.«
    »Wie tief bist du bei ihm verschuldet?«
    »Bei meinem Zinssatz? Ich könnte mich nicht mal auslösen, wenn ich mich in die Sklaverei verkaufen würde.«
    Sie sah sich im Haus um. »Ich will deinen Laden ja nicht schlecht machen, Guli, aber diese Behausung ist nicht mal die Hälfte dessen wert, was du dafür ausgibst.«
    »Die Steuern«, sagte er. »Sie erwürgen dich bei diesen Mietverträgen. Und dann kommen die Zinseszinsen dazu. Als ich dem Schreiber gezeigt habe, wie tief ich drinstecke, hat er sich geweigert, auch nur weiterzulesen. Er hat behauptet, er könne nichts für mich tun.«
    »Ich nehme an, dass du auf gar keinen Fall wieder vor Gericht kommen willst.«
    Guli lachte freudlos. »Ganz bestimmt nicht. Wenigstens brauche ich hier nicht Lehm zu stampfen oder Gräben auszuheben. Ich kann im Haus arbeiten.« Er berührte sein Siegel. »Und ich bin Mandant des Gemeinwesens.«
    Ulu senkte den Blick.
    »Wenigstens noch ein paar Tage«, schränkte er ein. »Komm morgen wieder, dann habe ich deine Tönung fertig.«
    Ulu stand auf. »Auf jeden Fall. Guli, verkauf die Sachen nicht. Iss sie. Du bist sowieso schon zu dünn.«
    Er nickte, und sie ging. Sowie er die Tür hinter ihr geschlossen hatte, drehte er sich um. Wenn er heute aß, dann konnte er morgen, wenn die andere Kundin Gerstenkuchen brachte, diese vor dem Frühstück zum Färber bringen und den Handel abschließen, sodass er rechtzeitig zur Öffnungszeit mit der braunen Farbe wieder hier wäre.
    Vielleicht würde sich sein Schicksal in den nächsten Tagen ja wandeln. Vielleicht konnte er Viza doch noch entrinnen.
    Guli öffnete die Linsenpaste und löffelte noch etwas davon heraus. Sie war mit frischem Ziegenkäse und Gewürzen verfeinert. Heute würde er essen; und morgen ... Sein Blick fiel auf den kleinen Altar an der Rückwand. Die ungeschlachten Figuren hatte er damit verdient, dass er einem Töpfer den Rücken gewachst und seiner Frau die Zehennägel geschnitten hatte.
    Guli vermutete, dass es seine persönlichen Götter waren. Zweifelnd, aber auch verzweifelt, öffnete er einen Krug Bier und trat an den Altar.
    Er ließ sich schwer auf den Hintern plumpsen und goss einen Schluck Bier über den männlichen und den weiblichen Lehmklumpen. »Bitte verschafft mir Einkünfte«, betete er. »Macht, dass Viza mich vergisst. Helft mir, dass ich mein Geschäft behalten kann.«
    Ihre Gesichter bestanden nur aus Kerben, die entfernt an Augen, Nase und Mund erinnerten. Reglos und ohne Hände standen sie da. Guli überkam das deprimierende Gefühl, dass er eben zwei Schluck Bier verschwendet hatte.
    »Wenn du nicht weißt, was du tun sollst, dann tu einfach weiter das, was du gerade tust. Solange du genug Schwung hast, kannst du auch in voller Fahrt eine Kehrtwendung machen, aber wenn du stehen bleibst, hast du keine Chance mehr.« Chloe lächelte. »Ich kann nicht fassen, dass ich ein paar Schafe anzufeuern versuche.«
    Es war früh oder spät, je nachdem, wie man Tag und Nacht einteilte. »Früh, würde ich mal vermuten«, sagte sie zu Kami, die im Traum auf irgendwelchem Gras herumkaute. Nachdem Chloe ihre Hausaufgaben erledigt hatte - bei denen sie Hunderte von menschlichen Berufen auflisten musste -, hatte sie Kopfschmerzen und einen Krampf in der Hand. Trotzdem tat es ihr gut, die Schule zu besuchen, es hinderte sie daran, sich allzu sehr nach Cheftu zu verzehren.
    »Wer weiß - wenn ich einfach so aus dem Bett gerissen und hierher geschleudert wurde, dann ist es ihm möglicherweise genauso ergangen.« Obwohl niemand hier ein anderes Volk als die Hindu und die Schwarzhaarigen selbst zu kennen schien. »Vielleicht ist er ja in Ägypten gelandet und schon hierher unterwegs.« Das wäre nicht das erste Mal gewesen. »Natürlich hatten wir uns damals entschieden, durch die Zeit zu reisen.
    Diesmal ist es vollkommen unerwartet passiert.«
    Falls Schafe schnarchen konnten, dann taten es ihre.
    Die Arme über den Kopf ausgestreckt, ließ Chloe sich rücklings ins Gras sinken. »In Texas ist der Himmel ja auch groß, aber mit dem hier ist er trotzdem nicht zu vergleichen.« In einem Land, das flach wie ein Pfannkuchen war, wirkte der Himmel wie eine mit Diamanten besetzte Kuppel. Kuppeln, kam es ihr in den Sinn. Es gibt hier schon Kuppeln. In irgendeinem der Kunstgeschichts-Seminare an ihrer Universität hatte man ihr erzählt, dass erst die Griechen die Kuppeln erfunden hätten.
    Sie

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