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Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Titel: Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Bluhm
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‹Coloradotanne gegen Besuch auf Pink Christmas› versprochen habe. Und obwohl ich immer noch auf meinen Weihnachtsbaum warte, sind wir trotzdem hier, wegen der Kinder …»
    «Karussell, Karussell», bettelt Jan wie auf Kommando. «Papa, du hast es verssprochen.»
    «Moment noch», beruhigt Bernd die Jungs, doch Katja schickt ihn zu dem kleinen Kinderkarussell. «Wo finde ich denn Solveig?», wendet sie sich dann an Friedrich.
    «Da drüben, der Stand mit dem großen Hut, nicht zu verfehlen.» Er deutet über den Platz. «Sie wird sich riesig freuen … Ich hoffe, wir sehen uns später noch. Wir sind am Glühweinstand.»
    Dort treffen wir auf Madeleine und Robert, die an einem Stehtisch dicht aneinandergelehnt Kinderglühwein schlürfen. «Schau mal, Mami …» Sie weist mit einer Kopfbewegung auf drei Weihnachtsbäume, die mittels Scheinwerfer rosa erstrahlen. «Wäre das nicht eine schöne Alternative für Katja? Dann hätte der Weihnachts-Wahnsinn endlich ein umweltfreundliches Ende.»
    Ich fixiere die Bäume und erschrecke. «Plastikbäume!»
    Madeleine prustet plötzlich los. «Genau deshalb wäre es ja ein
umweltfreundliches
Ende.»
    «Ah, Fräulein Wohltätigkeit auch hier und schon wieder bei ihrem Lieblingsthema», ertönt genau in dem Moment Katjas Stimme.
    «Hallo, Schwesterherz!» Madeleine grinst sie frech an. «Na, wieder auf Tannenjagd?»
    «Wenn ich kurz unterbrechen dürfte», meldet sich Friedrich zu Wort. «Wem darf ich etwas zu essen und zu trinken bringen?» Er blickt fragend in die Runde.
    Katja lehnt unfreundlich ab mit der Bemerkung, Bernd würde bereits etwas besorgen. Madeleine nimmt die Einladung gerne an. Ich natürlich auch. Die Stunde an der frischen Luft hat geholfen, das Mac-Doof-Dinner von gestern Abend zu verdauen und meinen Appetit kräftig anzuregen.
    «Aber Mama, du kannst unmöglich so eine fette Bratwurst essen», stoppt Katja meine Bestellung. «Denk an dein Cholesterin!»
    Ach, du himmlisches Weihnachtsglöckchen, mein «Cholesterinproblem» habe ich ja vollkommen vergessen. Aber Katja nicht. Leider. «Hmm …», brummle ich nach einer Erklärung suchend.
    Friedrich stutzt ungläubig. «Muss ich mir Sorgen machen?»
    «Nein, nein», winke ich eilig ab. «Aber vielleicht gibt’s ’ne Diätwurst?»
    «Wird erledigt!», nickt Friedrich und schwirrt davon. Robert begleitet ihn, da die Bestellung für einen allein kaum zu tragen wäre.
    «Es wäre dir kein Stein aus der Krone gefallen, wenn du Friedrichs Einladung angenommen hättest», fahre ich Katja erbost an, nachdem die Männer außer Hörweite sind.
    «Genau!», pflichtet Madeleine mir bei.
    Katja starrt mich ungläubig an. «Ähm … Wie bitte?»
    «Ach, vergiss es», winke ich ab. «Warum bist du überhaupt schon wieder so mies gelaunt?»
    Katja vergräbt die Hände in ihren Jackentaschen und zieht die Schultern hoch, als müsse sie sich gegen Angreifer wehren. «Ich bin lediglich etwas unkonzentriert, weil ich ständig darüber nachdenke, wo wir jetzt noch eine Coloradotanne bekommen.»
    «Man könnte meinen, du wärst auf einem Wahnsinns-Weihnachts-Workshop gewesen», pflaumt Madeleine ihre Schwester an. «An deiner Stelle würde ich umdenken und mir eine Alternative überlegen.»
    «Es gibt keine Alternative zu einem
richtigen
Christbaum», wende ich betont ruhig ein und funkle Madeleine an, um die Diskussion im Keime zu ersticken. Hoffentlich erwähnt sie den albernen Plastikbaum nicht, sonst muss ich unangenehm werden.
    Katja lächelt mich dankbar an.
    «Ein Baum aus Eierkartons wäre eine kreative Möglichkeit», meint Madeleine plötzlich nach einer kurzen Pause. «Du bist doch ein großer Fan von Kreativität.»
    Katja und ich mustern sie verdattert.
    «Hab ich in einem Bioladen gesehen. Du kennst bestimmt diese langen grünen Zwölfer-Eierkartons? Die waren im Kreis sternförmig zusammengelegt, die nächste Ebene versetzt draufgeschichtet und so weiter. Daraus entsteht ein stilisierter Baum, der mit diversen Kugeln oder weihnachtlichen Figuren geschmückt wie ein alternativer Christbaum ausschaut. Super Effekt! Und umweltfreundlicher geht’s nicht.»
    «Eierkartons!» Fassungslos schüttelt Katja den Kopf. «Du hast doch ’ne Meise. Mein Weihnachtsbaum ist eine Coloradotanne. Punkt.»
    «Vielleicht sind Coloradotannen einfach so selten geworden, dass sie bereits auf der Artenschutzliste stehen und nicht mehr geschlagen werden dürfen», unkt Madeleine amüsiert. «Oder sie sind gänzlich

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