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Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Titel: Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Bluhm
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unter. «Stürzen wir uns ins Glitzergewühl.»
    «Mit Vergnügen.»
    «Weißt du, was da zwischen unseren Kindern läuft?», fragt er, als wir wie ein altes Ehepaar über den Markt schlendern.
    «Keine Ahnung, ich kann dir nur verraten, dass wir am Mittwoch bei Solveig die Mützen gekauft haben und anschließend bei Robert in der Apotheke waren, wo Madeleine sich mit einigen Sachen für die Reiseapotheke eingedeckt hat», antworte ich und berichte auch von Madeleines ungeplantem Erscheinen beim Krippenspiel. «Aber auch wenn sie ihre Neffen sehr liebt, würde ich meinen, sie wollte deinen Sohn wiedersehen. Ansonsten bin ich genauso unwissend wie du.»
    «Sie passen gut zusammen», flüstert Friedrich mir zu. «Ob daraus was Ernsthaftes wird?»
    «Wer weiß, zumindest gibt es einige Gemeinsamkeiten. Madeleine hat einen Spendenfimmel, Katja tituliert sie deshalb Fräulein Wohltätigkeit, und dein Sohn scheint mir ebenfalls ein mitfühlendes Herz zu besitzen. Übereinstimmende Leidenschaften sind bekanntlich nicht die schlechteste Basis für Beziehungen.»
    Friedrich lächelt vor sich hin. «Hmm», brummelt er dann. «Das kann ich bestätigen. Erika hat alle buchhalterischen Arbeiten für unsere Apotheke erledigt, und wir hatten immer etwas zu bereden.»
    «Auf mich hat deine Frau auch immer einen sehr tüchtigen Eindruck gemacht», bestätige ich und verschweige, dass meine Tochter Schreibkram hasst. Was war das immer für ein Drama, bis sie ihre Schularbeiten erledigt hatte. Dieses unschöne Detail behalte ich natürlich lieber für mich, denn wer weiß schon, was geschieht, wenn die beiden sich verlieben. Die Liebe verleiht bekanntlich Flügel. Leni hätte vielleicht keine Lust auf Papierkram, aber sie würde sich jederzeit mit einer Spendendose vor die Apotheke stellen und Kunden anbetteln.
    «Omaaa! Omaaa!»
    Unverkennbar Kinderstimmen, nämlich die von Jan und Eric, die mich aus meinen eigenwilligen Überlegungen reißen. Als ich mich umsehe, erblicke ich die ganze Familie.
    «Na so was, meine zwei Lausejungs», rufe ich erfreut, gehe in die Hocke und breite meine Arme aus.
    Kichernd umarmen wir uns. Aber nur für eine halbe Sekunde, denn die Oma mit einem fremden Mann an der Seite ist viel interessanter als Schmusen.
    «Omaaa, is der Mann dein Verehrer», fragt Eric ungeniert.
    Ich laufe knallrot an und kann nur noch hoffen, dass er nicht auch noch fragt, ob Friedrich mich schon geküsst hat. Zum Glück fällt mir eine ablenkende Erklärung ein. «Das ist Herr Hirsch, der Opa von der kleinen Sarah.»
    «Die wo bei mir im Kindergarten is und ein Schäfchen bei der Krippe war», stellt Eric fest und mustert ihn neugierig.
    «Ganz genau, die Sarah aus eurem Kindergarten», bestätige ich.
    Katja und Bernd begrüßen mich ohne Umarmung, tasten aber Friedrich mit neugierigen Blicken ab, als käme ich von einem für ältere Damen unziemlichen Schäferstündchen. Weshalb ich prompt erröte, als ich Bernd und meine Tochter vorstelle. «An Katja erinnerst du dich sicher.»
    «Wie könnte ich nicht?», entgegnet Friedrich lächelnd. «Freut mich außerordentlich.»
    «Mama hat mir berichtet, dass Sie sich
zufällig
über den Weg gelaufen sind», bemerkt Katja mit zweideutigem Unterton, als sie ihm die Hand reicht.
    «Ganz recht, es war einer der schönsten Zufälle seit langem», entgegnet Friedrich und hakt mich wieder unter. «Genau wie Sie und Ihre Familie hier anzutreffen.»
    Eric zupft an meinem Mantel. «Wir waren auf dem Friedhof, Opa besuchen …»
    «Und wir haben einen kleinen Tannenbaum ans Grab gebracht, aus echten Zzweigen», ergänzt Jan mit großen Augen.
    «Selber gebastelt, aus den noch brauchbaren Ästen der ruinierten Tanne», erklärt Katja.
    «Jetzt hat Opa auch so was wie Weihnachten», fügt Eric hinzu. «Kriegt er im Himmel auch Geschenke?»
    «Bestimmt», versichere ich. «Aber viel mehr als über Geschenke freut er sich über den selbstgebastelten Baum und euren Besuch an seinem Grab. Leni war heute auch schon da.» Dass Madeleine mit Robert hier irgendwo rumschwirrt, behalte ich lieber für mich. «Es war kein Grablicht da», sagt Katja stirnrunzelnd. «Wolltest du nicht eines dieser neumodischen Solarlichter aufstellen?»
    «Ja, habe ich auch, an seinem Geburtstag, aber irgendwer muss es gestohlen haben», antworte ich und wechsle das Thema: «Du willst bestimmt Solveig begrüßen.»
    «Unbedingt», nickt Katja. «Natürlich möchten wir auch den Markt ansehen, weil ich Bernd ja

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