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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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waren sie vor dem Haus von Mister Miller angekommen, und Perry fiel noch etwas ein. „Ach, bevor ich es vergesse, Dicki. Kannst du mir morgen ein paar Postkarten besorgen, worauf die Silvercross-Bucht zu sehen ist?“
    „Hat das auch wieder was mit Philosophie zu tun?“ Dicki beäugte seinen Freund mißtrauisch.
    „Nein, Dicki. Aber den Grund dafür nenne ich dir, glaube ich, am besten erst morgen. Für heute hat dein Kopf schon genug zu arbeiten gehabt. Man sieht ihn ja förmlich rauchen.“
    Im Haus trafen sie einen feixenden William Miller an und einen Griechen, der zum Gotterbarmen ächzte und stöhnte.
    „Unser guter Ilias hat ein paar unangenehme Stunden hinter sich“, klärte der Großvater die beiden gleich auf, während Ilias Spiriodakis mit den Augen rollte und jammerte:
    „Oh, mir tut alles weh, jeden Knochen spüre ich, und sehen Sie sich meine Hände an, Mister Clifton.“ Anklagend hielt er dem Detektiv zwei über und über ölverschmierte Hände hin. „Die bekomme ich nie wieder sauber...“
    „Das waren sie ja noch nie“, bemerkte Großvater Miller trocken und empfing dafür einen vernichtenden Blick von Ilias Spiriodakis.
    „Was ist denn passiert?“ wollte Perry Clifton wissen und gab damit dem Griechen das Stichwort für eine neue Schimpfkanonade.
    „Ich habe dieses verdammte Teufelsroß von Fahrrad aus meinem Leben gestrichen. Fünfundzwanzigmal ist die Kette runtergesprungen, und ich mußte mich zu Fuß auf den Weg machen. Dabei habe ich diesen Doktor Stanley auf seinem roten Motorrad an mir vorbeifahren sehen. Ich habe ihm noch zugerufen, ob er mich mitnehmen kann. Der hat nicht einmal reagiert. Ich hoffe nur, daß ihm sein Motorrad unterwegs unter dem Hintern auseinandergefallen ist...“
    „Sie haben tatsächlich Doktor Stanley auf seinem Motorrad gesehen?“ unterbrach Perry Clifton und verbarg seine Erregung.
    „Vor einer halben Stunde ist er an mir vorbeigesaust“, bestätigte Ilias grimmig. „So was von mangelnder Hilfsbereitschaft wäre in Griechenland nicht vorstellbar...“
    „Aber das ist doch...“, begann nun William Miller, wurde aber von einem warnenden Blick Perry Cliftons gebremst, der jetzt hastig zu Dicki sagte: „Du wolltest doch heute noch mit Mister Spiriodakis Mühle spielen?“ Dicki Miller begriff diesmal sofort, was Perry meinte. „O ja, Mister Spiriodakis. Ich hätte große Lust. Wir könnten in mein Zimmer hochgehen...“
    „Mit diesen schwarzen Händen“, wehklagte der Grieche wieder, wurde aber von Dicki mit einem Grinsen entwaffnet. „Sie bekommen die schwarzen Steine, Mister Spiriodakis.“
    Und seinem Freund Clifton raunte er ins Ohr, als Ilias sich ächzend erhob: „Ich glaube, ich lasse ihn heute mal ausnahmsweise gewinnen, sonst ist er die ganze Woche schlechter Laune.“
    Es dauerte nur kurze Zeit, da hörten sie ein lautes „Waaauuuu“, dann knallte eine Tür laut zu, und die Tür, vor der Perry Clifton mit Mister Miller stand, wurde so schwungvoll aufgerissen, daß sie beinahe aus den Angeln zu fliegen drohte.
    Dicki stand im Türrahmen und rief außer Atem: „Toll, einfach toll, wie Sie das machen. Ich merke doch alles, aber wenn Sie mir etwas unter die Kissen schieben, schlafe ich anscheinend. Großvater, schau, das stand an meinem Mühlespiel“, dabei hielt er Großvater Miller etwas so nah vor die Nase, daß dieser erst einmal einen Schritt zurücktreten mußte, um aus dem Schielen herauszukommen.
    Es war ein kleiner Karton. Dicki verriet auch den Inhalt, indem er den Deckel hob. In diesem Karton lag ein kleinerer Karton und eine kleine Lupe.
    Er öffnete den kleinen Karton, da blickte ihn ein Auge an, das Perry Clifton aus einer Zeitung ausgeschnitten hatte.
    Dicki schaute zunächst fragend in die Runde. Dann, neugierig, wie er war, nahm er die Lupe in die Hand und schaute durch. Perry sagte: „Auge in Auge...“

    Und schon setzte sich Dicki rückwärtsgehend, ohne zu schauen, ob er auf dem Stuhl landete, und blickte durch die Lupe tief in das Auge. Im Auge stand etwas, so klein geschrieben, daß es nur mit der Lupe zu entziffern war. Mit gewichtiger Stimme verkündete Dicki seine Entdeckung:
    Sieben Begriffe, die Dich auf das richtige Gleis bringen sollen: Kohle, Eisen, Elektrizität, Zeit, Koffer, schwarzer Quader.
    Dann sagte er nichts mehr. Wortlos packte er seinen Schatz zusammen und ging zurück zu Mr. Spiriodakis.
    Perry dachte für sich: „Ob er schon was ahnt?“
    Mister Miller: „Was ist das wieder? Dicki

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