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Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number

Titel: Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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gewusst.«
    »Sie haben doch gesagt, ich soll mir eine Zahl denken.«
    »Und es war die richtige Zahl, nicht wahr?«
    »Ich versteh Sie nicht.«
     
    Kurz darauf drückte Sergeant Wigg zwei Tasten. »Das ist alles.«

    Nach der kurzen Wiedergabe fühlte sich Gurney verloren, ohnmächtig, innerlich wund.
    Ratlos kehrte Blatt die Handflächen nach außen. »Verdammt, was war das? Ein Mann oder eine Frau?«
    »Höchstwahrscheinlich ein Mann«, erwiderte Wigg.
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Wir haben heute Vormittag eine Stimmlagenanalyse gemacht, und der Ausdruck zeigt bei höheren Frequenzen größere Anstrengung.«
    »Und?«
    »Die Tonhöhe schwankt beträchtlich von Satz zu Satz, sogar von Wort zu Wort, und in allen Fällen ist die Stimme bei den niedrigeren Frequenzen deutlich weniger angestrengt.«
    »Das heißt, der Anrufer hatte größere Mühe mit dem hohen Register, und die tiefere Lage war natürlicher?«, resümierte Kline.
    »Genau«, antwortete Wigg mit ihrer ambivalenten, aber nicht unattraktiven Stimme. »Kein schlüssiger Beweis, aber ein starkes Indiz.«
    »Was ist mit den Hintergrundgeräuschen?« Kline hatte eine Frage ausgesprochen, die auch Gurney beschäftigte. Ihm war verschiedener Fahrzeuglärm aufgefallen, was darauf deutete, dass der Täter im Freien angerufen hatte - vielleicht auf einer belebten Straße oder aus einer Einkaufspassage.
    »Nach einer genaueren Untersuchung werden wir mehr wissen, doch fürs Erste haben wir drei Arten von Geräuschen festgestellt: das Gespräch, Verkehr und ein Brummen wie von einem Motor.«
    »Wie lang wird die Untersuchung dauern?«, fragte Rodriguez.
    »Das hängt von der Komplexität der erfassten Daten
ab«, erwiderte Wigg. »Schätzungsweise zwölf bis vierundzwanzig Stunden.«
    »Einigen wir uns auf zwölf.«
    Verlegene Stille breitete sich aus. Schließlich wandte sich Kline an die gesamte Runde. »Was ist mit dieser Flüstergeschichte? Wer sollte nicht hören, dass Mellery die Zahl neunzehn ausspricht?« Er sah Gurney an. »Haben Sie eine Idee?«
    »Nein. Aber ich glaube nicht, dass es darum ging, nicht gehört zu werden.«
    »Wie kommen Sie darauf?«, schnauzte Rodriguez.
    »Weil Flüstern ganz schlecht ist, wenn man nicht gehört werden will«, flüsterte Gurney deutlich hörbar, um sein Argument zu unterstreichen. »Es ist wie mit gewissen anderen seltsamen Elementen in diesem Fall.«
    »Was zum Beispiel?« Rodriguez wollte sich nicht so einfach abspeisen lassen.
    »Na ja, warum zum Beispiel lässt der Brief offen, ob November oder Dezember? Warum eine Schusswaffe und eine zerbrochene Flasche? Warum das Rätsel mit den Fußspuren? Und eine kleinere Sache, die noch niemand erwähnt hat: warum keine Tierfährten?«
    »Was?« Rodriguez wirkte verdutzt.
    »Caddy Mellery hat ausgesagt, dass sie und ihr Mann das Kreischen von kämpfenden Tieren hinter dem Haus gehört haben - deswegen ist er ja hinaus auf die rückwärtige Terrasse gegangen. Aber dort waren nirgends Spuren von Tieren, obwohl man sie im Schee deutlich hätte erkennen müssen.«
    »Wir verzetteln uns. Ich wüsste nicht, was das Vorhandensein oder Fehlen von Waschbärspuren, oder was es sonst gewesen sein soll, zur Sache beiträgt.«
    »Verdammt!« Hardwick ignorierte Rodriguez und
grinste Gurney an. »Du hast Recht. Kein einziger Abdruck im Schnee, der nicht vom Mörder oder vom Opfer war. Warum hab ich das nicht bemerkt?«
    Kline drehte sich zu Stimmel um. »Mir ist noch nie ein Fall mit so vielen Beweisgegenständen untergekommen, die zugleich so unergiebig sind.« Er schüttelte den Kopf. »Ich meine, wie zum Teufel hat der Mörder das mit den Zahlen hingekriegt? Und warum auch noch zweimal?« Er fixierte Gurney. »Sind Sie sicher, dass die Zahlen für Mellery bedeutungslos waren?«
    »Zu neunzig Prozent - so sicher wie bei anderen Dingen, von denen ich überzeugt bin.«
    »Zurück zum Gesamtbild«, unterbrach Rodriguez. »Sie haben doch vorhin die Motivfrage erwähnt, Sheridan, und ich hab mir überlegt …«
    Hardwicks Handy klingelte. Bevor der Captain Einwände erheben konnte, klebte es schon am Ohr des Chefermittlers.
    »Scheiße!«, rief er, nachdem er ungefähr zehn Sekunden zugehört hatte. »Ganz sicher?« Er blickte in die Runde. »Keine Patrone. Sie haben jeden Zentimeter der hinteren Hausmauer abgesucht. Nichts.«
    »Sie sollen im Haus nachsehen«, warf Gurney ein.
    »Der Schuss wurde doch draußen abgegeben.«
    »Ich weiß, aber Mellery hat wahrscheinlich die Tür

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