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Die Heidehexe - Historischer Roman

Die Heidehexe - Historischer Roman

Titel: Die Heidehexe - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gloria Frost
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worden war, und zwar zur Belustigung der Bevölkerung direkt in der Mitte des Marktplatzes an einem hohen hölzernen Gerüst. Es war eigens für solche Zwecke errichtet, und die Bürger hatten ihr unter Johlen faule Eier Kot und Ziegenfüße ins Gesicht geworfen. Sie schüttelte sich, sobald sie an das entwürdigende Szenario dachte.
    An die täglichen, wesentlich abscheulicheren Szenarien weigerte sich das Hirn zu denken. Wenn diese Stunden sich näherten, baute Isabella eine unsichtbare Wand zwischen der Wirklichkeit und ihrer Seele auf.
    Beim T ag ihrer Einlieferung hatten sich die Folterknechte nämlich gegenseitig in die Rippen geboxt und anerkennende Pfiffe ob ihrer unvergleichlichen Schönheit ausgestoßen. Dass dies Gebaren nichts Gutes zu bedeuten war ihr sofort klar gewesen. Was dann geschah und seither täglich wiederholt wurde, hätte sie sich jedoch in ihren schlimmsten Albträumen nicht ausgemalt. Mehrere der Burschen packten sie, fetzten die Kleider vom Leib, rissen ihre Beine so weit auseinander, dass die Hüftgelenke verrenkten, und hängten das Mädchen kopfüber an in der Wand eingemauerte Haken auf, indem sie um seine Fersen Lederschlaufen zurrten, die sie daran befestigten. Ihr Schopf hing auf dem Boden, damit jeder einen Blick auf das gespreizte Geschlecht werfen konnte. Dichte rote Locken verdeckten anfangs noch einen Teil der Scham.     
    „Runter mit der Wolle!“, brüllte der Lange mit den wimpernlosen Augen und dem Pockengesicht, der Wilhelm genannt wurde.
    Eilfertig machten sich seine Helfer daran, die Scham kahl zu rasieren. Der schillernde Maikristall kam zum Vorschein. Die grausige Schar jauchzte vor Entzücken.
    „Bist wohl eine Prinzessin, Hexe?“, rief einer und ein anderer grölte: „Habt ihr schon mal solchen Edelstein im Schoß eines Weibes gesehen?“
    „Lange wird sie nicht mehr edel bleiben“, feixte ein dritter und kniff derbe in ihr Geschlecht hinein.
    Isabellas Mund entwich kein Laut. Sie sah die Schambehaarung neben sich liegen und Victors Bild stieg zwischen den Ungeheuern auf. Wie gern hatte er mit ihren Locken gespielt, sie um seine Finger gewickelt, zärtlich daran gezogen. Feuermoos hatte er den Haarteppich liebevoll betitelt und sich darin eingekuschelt. „Das ist meine Heimat“, hatte er gesagt. „Nur hier bin ich glücklich und zu Hause.“
    Gut, dass die Höllenknechte sich nicht darin eingenistet haben, mein Liebster, dachte sie im Augenblick ihrer Schande. Sollen sie den Tempel deiner Lust entwei hen. Es ist nur nacktes Fleisch. Das bin nicht mehr ich, an der sich vergangen wird. Sie schloss die Augen, um die schweren Stiefel der Vergewaltiger nicht sehen zu müssen.
    Es wurden ihrer immer mehr, die aus den umliegenden Folterkammern herbeikame n, um den Maikristall zu bestaunen, der Isabella gänzlich von den anderen Weibern unterschied.
    „Je schöner, desto besser“, bemerkte Arnulf, von dem sie schon mehrfach gehört hatte, und zog a n ihren Brustwarzen wie am gummiartigen Harz von Steinobstbäumen.
    „Weg da“, beschimpft e ihn ein weiterer Peiniger. „Lass uns auch noch was übrig.“ Dutzende Hände zogen, drehten und zerrten an den Knospen, kniffen so lange, bis sie bluteten, was die Folterbuben noch anstachelte. Sie saugten, quetschten und bissen wie ein Rudel tollwütiger Wölfe.
    Gleichzeitig glitten schmierige Finger über ihren Bauch, den Rücken , das Geschlecht. In jede Öffnung ihres Körpers spürte sie stinkende, ungewaschene Glieder eindringen, die ihren Inhalt mit kräftigen Stößen in Isabella entleerten, um den nachfolgenden Burschen Platz zu machen.
    Stunde um Stun de gingen die Torturen. Das Blut schoss der Unglücklichen jedes Mal in den Kopf, aus Mund, Geschlechtsöffnung und After quollen unterschiedlichste, übel riechende Flüssigkeiten, besudelten Gesicht, Kopfhaar und den gesamten Körper. Alles an und in ihr war wund. Im Hirn brauste dann ein Orkan, der die Sinne durcheinander wirbelte, ihr gnädige Ohnmacht bescherte.
    Längst fürchtete sie diese Marter mehr als den bevorstehenden Tod. Wenn die Burschen es gar zu schlimm trieben, wünschte sie den Scheiterhaufen regelrecht herbei, um den Demütigungen ein Ende zu bereiten.                
     
     
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    Schwere Tritte hallten auf jenem Gang wider, an dem ihre Zelle lag. Sie kommen, schoss es ihr durch den Kopf, werde ich gefoltert oder gleich zum Scheiterhaufen geführt?  
    Als sie die flackernden Fackeln und Männer mit tief ins Gesicht gezoge

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