Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Heidehexe - Historischer Roman

Die Heidehexe - Historischer Roman

Titel: Die Heidehexe - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gloria Frost
Vom Netzwerk:
Arme.
    Isabella versuchte , ihn abzuwehren, bäumte sich auf, stöhnte, tobte und kreischte, biss ihm ins Lippenfleisch, das sich gierig und feucht auf ihren Mund presste. Sie spürte die schleimwarme Zunge eindringen. Saurer Magensaft kroch ihre Kehle herauf, spritzte auf Gregors Nase und Stirn.
    Er biss in die Brüste, so wie gestern Nacht bei Rubina. Diese schmeckten ihm besser, waren Frischfleisch, prall, saftig und warm. Keuchend flatterte sein Atem, rasselnd und hart. So hart wie jene Stöße, die Unschuld vernichteten , das Jungfernhäutchen, zum Schutz des unberührten Geschlechtsteils bestimmt, brutal durchbohrten. Isabella fraß den Schmerz, als er sein riesiges Glied in ihren schmächtigen Körper rammte, wie ein Knüppel, gespickt mit tausend Messern. Messer, die das Innerste zerschnitten, zerfleischten, fühlte klebriges Blut aus dem Unterleib strömen, die Schenkel hinabrinnen. Hilflos wartete sie auf den Tod, der sie erlösen sollte. Er kam nicht.  
    Endlich löste sich ihr Schrei, stieg zum Himmel empor, flehte den Christengott an um Errettung. Doch der schwieg, ließ sie mit ihren Qualen allein. Mit den Qualen, der Scham, der Verzweiflung. Nur der Esel hatte Mitleid, stimmte ins Wehgeschrei ein.
    Nacht senkte sich nieder wie ein seidenes Kleid, barg Gerechte und Sünder unterm weiten Gewand. Isabella lag schutzlos am Wege, faltete die Hände auf dem schmerzenden Leib. Ach, das Blümchen, das feine, es blühte nicht mehr, ward gebroch en. Viel zu früh, von frevelnder Lust. Die blauen Augen blickten wissend. Jungfrau war sie nun nur noch gewesen. Und der Schänder entkam, von niemandem gesehen, unerkannt. Wer würde ihr die Wahrheit wohl glauben?
    Wenn es rauschte durch die Lüfte gleich Donnerhall, als ob Trommeln zum Endgefecht riefen, dann war des Grafen von  Grimmshagens Garde im Anmarsch, Ni edersachsens pechschwarze Häscher. Im Gefolge ritten Angst und Schrecken mit.
    Gleich den Posaunen von Jericho schallte der Klang der rompeten in der Stille des Waldes. Sie sprengten durchs Flussbett, mit wildem Geheul, ähnelten apokalyptischen Reitern. Schnaubend stoppten die Rosse am Hang vor der Maid, und sie wimmerte: „Reitet doch weiter.“
    Sie gaben ihr Kunde: „Gefangen bist du!“ Die Fänger standen geschlossen in blutrünstiger Reihe. Da wusste sie nicht mehr aus und ein. Ihr Herz befahl: „Mädchen, jetzt schreie!“ Und sie schrie in das All wie ein waidwundes R eh. Dröhnend lachten die Schergen darüber. Schrei und Lachen vereinten zum Wahnsinnsgesang. Gellend zog er gespenstische Kreise, girrte hohl zu den sandigen Hügeln hinauf, verfing sich in den Wipfeln der Wacholder, prasselte als hundertfaches Echo auf die stumme, tränende Erde.
    Bernhard erwachte von dem Lärm, rieb die Augen, quengelte verschlafen nach Isabella. Im glänzenden Lichterschein erblickte er sie und ihre Verfolger. Er sprang hoch, preschte mit gewaltigen Schritten durch die Dunkelheit, setzte über die Brücke, schlug mit einem Streich drei der Soldaten nieder, bevor die anderen ihn ergreifen, zum Paket verschnüren und auf ein reiterlos mitgeführtes Pferd hieven konnten. In den Mund pfropften sie ihm einen Knebel, sodass er Mühe hatte, Luft zu bekommen.
    „Nun zu dir, Hure“, polterte der Kürassier Eberhard von  Greifsburg verächtlich los, sprang von seinem Hengst und baute sich vor dem Mädchen auf.
    Er leuchtete ihren nackten Körper mit seiner Fackel ab, wandte sich an seine Truppe: „Schaut genau her. Hier haben wir es mit einer Hexe zu tun, die der brave Meister Gregor Walz bei ihrem schändlichen Treiben mit dem Höllenfürsten beobachtete. Seht das Blut zwischen ihren Schenkeln entlangrinnen und die satanisch zerbissenen Brüste. Gut, dass ein solch wachsamer Bürger in unserem Ort wohnt, der das verwerfliche Geschehen umgehend meldete.“
    „Aber er war’s, der mich so zugerichtet hat. Gregor Walz hat mich vergewaltigt, mir die Unschuld geraubt“, jammerte die Kleine und wickelte den zerfetzten Rock notdürftig um ihre Blöße.
    „Hüte deine Zunge, Hure. Willst einen ehrbaren Bürger unseres Dorfes des Verbrechens bezichtigen, obwohl die Wunden von dem Gehörnten stammen, der dein Liebhaber ist. Ich warne dich, Hexe. Unter der Folter wirst du schon geständig.“
    „Bitte glaubt mir doch, ihr hohen Herren. Ich schwöre bei meinem Leben, dass Gregor Walz mir Gewalt angetan hat.“
    „Dein Leben ist eh verwirkt. Das zählt keinen Pfifferling mehr. Willst dich am Metzger rächen für den Tod

Weitere Kostenlose Bücher