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Die Heilerin

Die Heilerin

Titel: Die Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ruhig. Seid so gut und nehmt den Hund mit«, sagte Margaretha. Jonkie schien ihre Worte verstanden zu haben und erhob sich von ihrem Platz am Ofen. Sie schüttelte sich, streckte sich und trottete dann zur Tür. »Sie tut nichts.« Margaretha verkniff sich ein Lächeln.
    »Das weiß ich«, murmelte Pastorius. Er öffnete die Tür, ging hinaus, drehte sich dann noch mal um. »Mejuffer, ich würde das Gespräch gerne später weiter führen.«
    »Natürlich.« Margaretha nickte.
    »Gespräch? Worüber habt ihr gesprochen?«, fragte Gretje und nahm sich einen Becher Würzwein.
    »Über das Auswandern.« Margaretha seufzte. »Er wollte wissen, was ich davon halte.«
    »Ich vermute, du warst ehrlich und hast ihm deine Meinung gesagt.« Gretje lächelte. »Er scheint es mit Fassung zu tragen.«
    »Ich hatte erst angefangen. Was ist mit der Wöchnerin?«
    »Sie ist heute Nacht gestorben, kurz nach ihrem Kind. Beide waren zu schwach.«
    »Das ist schrecklich.«
    Gretje nickte. »Das Kind war krank, es wäre nie gesund geworden. Klumpfüße, Wasserkopf und sicherlich noch anderes. Die Geburt hat sich schier endlos hingezogen, das hat die Mutter über alle Maßen geschwächt. Manchmal ist das Schicksal grausam.« Gretje senkte den Kopf. »Was ist mit Rebecca?«, fragte sie dann leise.
    »Sie ist in ihrer Kammer.«
    »Nun, dann werde ich mal nach ihr sehen. Hoffentlich ist sie nicht ernsthaft erkrankt«, sagte Gretje.
    »Ich glaube, sie ist nur erschöpft. Lass sie doch einfach ausschlafen.« Margaretha biss sich auf die Innenseite der Wange. Doch Gretje hatte sich schon umgedreht und war zu der Kammer der Magd gegangen. Sie klopfte, öffnete dann die Tür und schloss sie hinter sich. Margaretha deckte den Tisch, holte Butter und Schmalz aus der Vorratskammer und schnitt das noch dampfende Brot. Gretje kam nicht zurück, und Margaretha begann, sich Sorgen zu machen. War Rebecca tatsächlich erkrankt? Hatte sie irgendein Zeichen übersehen? Das Mädchen wirkte müde und traurig, aber nicht fiebrig. Inzwischen hatte Margaretha einen guten Blick für Krankheitsanzeichen. Blass war die Magd schon seit Wochen. Blass und lustlos. Aber das mochte am vergangenen Winter liegen.
    Esther kam die Treppe hinunter. Sie trug ihren kleinen Sohn. »Guten Morgen«, sagte sie fröhlich. »Tut mir leid, dass ich so spät komme, aber der Luttele hatte großen Durst.«
    »Das macht gar nichts. Schläft Samuel noch?«
    »Ja, der gestrige Tag scheint ihn geschafft zu haben.« Esther lächelte. »Hast du alles so weit fertig?«
    »Der Eintopf muss noch ein wenig ziehen, aber ansonsten ist alles bereit. Wir müssen uns gleich überlegen, was wir heute zu essen machen. Sicherlich kommen viele Gäste.«
    »Guten Morgen«, sagte Hermann und trat in die Küche. »Ja, es werden sicherlich viele Gäste kommen. Sehr viele der Gemeinschaft der Freunde, aber auch einige Mennoniten.«
    »Ach je, dann werden wir die Stube freiräumen müssen.« Esther seufzte.
    »Das können wir Männer machen. Heute bleiben die Webstühle still. Ich bin sehr gespannt auf das, was Mijnheer Pastorius uns zu berichten hat.«
    »Ich nicht«, flüsterte Margaretha missmutig. Sie konnte die Männer nicht verstehen, die von der neuen Welt so begeistert waren.
    »Gespannt bin ich auch«, sagte Esther. »Aber eher darauf, ob wir alle Leute unterbekommen und genügend zu essen haben.« Sie drückte den Säugling ihrem Mann in den Arm und half der Schwägerin. »Rebecca muss auf jeden Fall zum Markt. Wo ist sie überhaupt?«
    »Mutter ist bei ihr.« Margaretha verschluckte sich beinahe an den Worten.
    »Ist sie krank?«, fragte Esther überrascht.
    »Ich hoffe nicht«, murmelte Margaretha, doch je länger ihre Mutter auf sich warten ließ, umso mulmiger wurde ihr.
    »Eine von uns muss auf jeden Fall auf den Markt.« Esther ging in die Vorratskammer. In diesem Moment kehrte Gretje in die Küche zurück.
    »Wo ist Dirck?«, fragt sie harsch, die Stirn voller Furchen.
    »Was ist mit Rebecca? Ist sie krank? Hat Dirck sie beleidigt?« Margaretha schaute ihre Mutter erschrocken an.
    »Sie ist nicht krank. Wo ist mein jüngster Sohn? Ich will ihn sehen. Sofort!«
    »Was ist denn dann mit ihr?«
    »Margaretha, wo ist dein Kopf? Seit sechs Jahren begleitest du mich nun, und du weißt nicht, was mit dem Mädchen ist? Ich bitte dich, mach die Augen auf. Ich nehme an, ich finde Dirck in seiner Kammer?« Ohne die anderen anzusehen, stapfte sie die Treppe hoch.
    »Gottegot.« Margaretha schlug die Hand

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