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Die Heilerin

Die Heilerin

Titel: Die Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ihm zurück, lachte laut vor Freude.
    »Es ist wunderbar, endlich wieder dein Lachen zu hören, Meisje. Ich habe es in den letzten Wochen und Tagen vermisst«, sagte er lächelnd.
    »Wie hast du Vater dazu gebracht? Ich meine dazu, dass wir einen Ausflug machen dürfen, und warum zum Platenhof?«
    »Wir werden uns heute um eine neue Magd bemühen, Meisje. Du sollst endlich die Hilfe bekommen, die du benötigst. Du kannst dich doch nicht für uns krumm arbeiten.« Hermann lachte fröhlich. »Vater habe ich gar nicht dazu gebracht. Ich habe ihm einfach gesagt, dass ich es machen werde. Und dass ich dich mitnehme. Siehst du, ich hatte recht, es tut dir gut. Endlich bist du wieder fröhlich.«
    »Ja!« Sie schnalzte mit der Zunge, und sofort legte die Stute wieder an Geschwindigkeit zu. Eine ganze Weile ging es so, Margaretha ritt voraus, kehrte dann zu Hermann zurück, ritt wieder vor. Schließlich schnaubte die Stute, ihr Fell dampfte. Gemächlich setzten sie das letzte Stück fort. Die Landwehr, ein Erdwall, der dicht an dicht mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt war, teilte die Gegend. Auch jetzt im Winter, da die Bäume ihr Laub verloren hatten, bildete das dichte Geflecht aus Ästen und Zweigen, das undurchdringliche Unterholz, eine unüberwindbare Barriere. Hin und wieder gab es einen Durchlass, der durch eine Schranke und Wachen gesichert wurde. So auch an der Hückelsmay.

Kapitel 11
    Sie ritten von dort aus an der Wehr entlang, bis zum nächsten Baumschließerhaus, am Stockshof. Dort baten sie um Durchlass. Auf der anderen Seite der Wehr breitete sich die Heide aus. Tiefe Schneeverwehungen umgaben die vereinzelten Sträucher und Bäume. Der Platenhof – sowie die anderen Gutshöfe – war durch einen künstlichen Wassergraben, die Flöt, gesichert. Die Flöt umschloss die Höfe meist ganz, manchmal aber auch nur zum Teil. Den Platenhof begrenzte eine hohe Hecke, die sie schon von weitem sahen. Lustig stieg der Qualm aus dem Kamin. Eine Brücke führte über die Flöt, die Hufe der Pferde klangen dumpf auf dem dicken Holz. Eine Krähe flog krächzend über die Heide, stieß herab. Dort mochte ein toter Hase oder anderes Aas liegen. Die Scheune und das große Gutshaus der Platens lagen im rechten Winkel zueinander. Hermann und Margaretha ritten auf den Hof. Es war Jahre her, seit Margaretha das letzte Mal hier gewesen war. Neugierig schaute sie sich um. Doch bis auf einen neuen Stall, der gegenüber dem Wohnhaus errichtet worden war, hatte sich nicht viel verändert. Ein großer Kirschbaum stand in der Mitte des Hofes, es waren gelbe Knackkirschen, groß, fruchtig und herrlich süß, daran erinnerte sie sich noch. Sie waren im Sommer hier gewesen, irgendein Fest wurde gefeiert. Ein ganzer Ochse war gebraten worden. Die Kinder hatten Haschen in den Gebüschen rund um den Hof gespielt, und die großen Jungen hatten in der Flöt geangelt. Es roch nach Feuer und Fett, aber auch nach Mädesüß und Schafgarbe. Sie hatte die Lämmer der Schafe streicheln dürfen, ihre Wolle war ganz weich, und die Augen der Tiere waren so dunkel und tief wie Waldtümpel.
    Inzwischen war es Mittag. Von der Familie und dem Gesinde war nichts zu sehen. Hermann sprang ab, half Margaretha aus dem Sattel, als ein großer Mann aus dem Haus auf den Hof trat. Er hatte eine Forke in der Hand und schaute grimmig drein. Doch schien er sie zu erkennen.
    »Mijnheer op den Graeff? Welch eine Freude, Euch zu sehen. Ich hoffe, Ihr kommt aus einem freudigen Anlass?«
    Hermann lächelte. »Macht Euch keine Sorgen, das Schwein, das wir im Herbst von Euch gekauft haben, ist genauso hervorragend wie das Rindfleisch, die Gänse und auch der Weizen. Wir sind sehr zufrieden mit Euren Gütern. Doch sagt, habt Ihr Schwierigkeiten?«
    Mijnheer Platen seufzte tief. »Der Winter ist hart, schon jetzt ziehen Räuber über das Land. Wir mussten den Kohl einholen und lagern, er wurde in Massen vom Feld gestohlen. Und hin und wieder kommen Soldaten aus Linn oder Anrath und versuchen zu stehlen. Nun kommt rein, der Knecht wird sich um Eure Pferde kümmern.«
    »Die Stute muss gut abgerieben werden, meine Schwester hat einige Rennen gegen sich selbst veranstaltet.« Hermann lachte, nahm Margaretha bei der Hand und zog sie nach vorne. »Ihr erinnert Euch an meine Schwester Margaretha?«
    »Die kleine Margret? Das kann nicht sein. Verzeiht, Mevrouw op den Graeff, ich kenne Euch als kleines Mädchen. Das muss schon eine Weile her sein. Aber nun kommt rein. Wir wollen

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