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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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mit Caligula … besprechen, während sie den Schutzschild aufrechterhält.« Alaric bleckte die Zähne.
    Â»Wenn ›besprechen‹ das atlantische Wort für ›dem Monster den Garaus machen‹ ist, dann bin ich gerne dabei«, meinte Gennae.
    Â»Ohne mich gehst du nirgendwo hin«, fauchte Justice und sah den Priester herausfordernd an.
    Â»Dasselbe gilt für mich«, stimmte Christophe mit ein und zog die Dolche.
    Alaric zog die schwarzen Brauen hoch. »Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.«

25
    In der Hütte
    Erin hob argwöhnisch den Kopf, um zu sehen, was Quinn tun würde. Die Frau war nun schon seit ein paar Minuten vollkommen still und hatte kein Wort gesprochen, seit sie die Männer hinausgeschickt hatte. Quinn saß im Schneidersitz vor dem Kamin und starrte ins Feuer.
    Â»Wolltest du nicht etwas mit mir besprechen? So ein aufmunterndes Gespräch von Frau zu Frau? Vielleicht mit dem Tenor ›Töten ist schon in Ordnung, wenn es für Volk und Vaterland geschieht‹?« Ihre Worte kamen viel matter und mit weniger Sarkasmus heraus, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. Sie fühlte sich einfach zu müde dazu.
    Quinn nagelte sie mit einem dunklen Blick fest. »Ist es das, was du hören willst? Geht es dir dann besser?«
    Die Verwirrung gewann nun Oberhand über Erins Apathie. »Worüber wolltest du denn dann sprechen?«
    Quinn seufzte. »Eigentlich wollte ich eher zuhören. Glaube bloß nicht, dass das Töten leichter wird, je öfter man es tut. Das stimmt überhaupt nicht. Im Gegenteil, es wird immer schwerer.«
    Â»Wie hältst du das dann durch? Wie kann man Tag für Tag, Monat für Monat das tun, was du tust?« Erin verkrampfte die Hände so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »Selbst wenn man Vampiren den Holzpfeil durchs Herz jagt, dann ist das keine klare Sache – viele sind Nachbarn, Freunde, Mitglieder der Gesellschaft, in der man eben zufällig Blut trinkt. Wie kann man in ein Gesicht sehen, das genauso aussieht wie ein Menschengesicht, und dann trotzdem zustoßen?«
    Â»Ah, ich seh schon. Einige deiner besten Freunde sind Vampire«, erwiderte Quinn bitter. »Hör mal, was du sagst, ist mir nicht neu. Wie ich schon sagte, es fällt einem immer schwerer. Jedes Leben, das ich auslösche, selbst das eines Untoten, ist ein weiterer dunkler Fleck auf meiner Seele.« Sie lachte zynisch auf. »Mein Gott, wie ich mich anhöre. Ganz großes Drama.«
    Â»Aber was, wenn es stimmt? Was ist, wenn meine Seele nun unrettbar befleckt ist, weil ich Lillian heute Nacht umgebracht habe? Sie kein Metamorph und kein Vampir. Sie war ein Mensch.«
    Â»Sie war ein Monster«, sagte Quinn mit ausdrucksloser Stimme. »Ven hat mir erzählt, dass sie sich damit gebrüstet hat, deine Schwester und diese andere Hexe umgebracht zu haben, und dass sie mitgeholfen hat, deine Familie auszulöschen. Warum sollte sie es verdient haben, zu leben?«
    Erin sah Quinn nachdenklich an. Das Licht des Feuers spielte auf Quinns Gesicht wie ein geisterhafter Vorbote des Höllenfeuers. Erin riss sich aus ihrer seltsamen Stimmung düsterer Vorahnung und überdachte die Frage eine Weile. Schließlich schüttelte sie den Kopf. »Ich habe getan, was ich tun musste, und ich würde es wieder tun. Ich habe mich nur verteidigt, mich und Ven, denn selbst wenn er alle Werwölfe erledigt hätte, sie hätte ihn umgebracht. Aber ob sie es verdient hatte zu leben oder nicht, das kann ich nicht beurteilen. Das kann nur die Göttin entscheiden.«
    Quinn wandte sich dem Feuer zu. »Vielleicht. Vielleicht haben uns aber deine Göttin und mein Gott die Kraft gegeben, sie zu besiegen. Vielleicht ist das die Antwort auf die Frage. Ich werde jedenfalls nicht mehr nur passiv dabeistehen, wenn die Vampire die politische Führung übernehmen und ein Gesetz nach dem anderen erlassen, das die Untoten gegenüber den Menschen bevorzugt. Ich kann nicht einfach tatenlos zusehen, wie Gruppen bösartiger Metamorphen Menschen töten, die bei ihren territorialen Bandenkriegen zufällig zwischen ihre Fronten gelangen.«
    Eine Welle der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung wogte über Erin hinweg. »Aber können wir denn etwas bewirken, Quinn? Glaubst du wirklich, dass deine Bemühungen etwas ändern? Mir kommt es so vor, als ob wir alle in einem

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