Die Heimkehr des Prinzen

Vampir. Es war schon zu deinen Lebzeiten wertlos«, sagte Alaric. »Wir übergeben dir niemanden.«
    Christophe, der beim Schutzschild auf dem Boden lag, stemmte sich halb auf den Ellbogen hoch und lachte auf. »Du dummer Vampir! Da verplemperst du so viel Zeit und Energie, um an eine Hexe zu kommen, die noch nicht einmal hier ist. Sie hat bestimmt schon Kanada halb durchquert!«
    Alaric machte eine drohende Geste und warf Christophe einen warnenden Blick zu. »Sei still! Du sollst ihnen nichts erzählen!«
    Aber es war zu spät. Caligula sprang in die Luft und glitt über den Schutzschild hinweg, während er alles, was darunter vorging, genau musterte. Als er am höchsten Punkt der glänzenden magischen Wand angekommen war, glitt er herunter, bis er sie mit Gesicht und Händen berührte und verharrte so einige Sekunden.
    Urplötzlich kreischte er wie ein höllischer Dämon, stieg in der Dunkelheit auf und wand sich spiralförmig so schnell empor, dass Justice ihn kaum mehr wahrnehmen konnte.
    Â»Zu mir, Drakos! Sie ist weg, und ich weiß auch genau, wohin sie gegangen ist«, rief Caligula zu ihnen herunter. »Point Success wird seinen Namen bald zu Recht tragen!«
    Daniel blickte Justice bedeutungsvoll an und der nickte. Dann schoss er in die Luft, dem wahnsinnigen Kaiser hinterher, und alle anderen Blutsauger beeilten sich, den beiden zu folgen.
    Alaric schritt zu Christophe hinüber und kauerte sich neben ihm nieder, um seine Hände auf das Bein des verletzten Kriegers zu legen, das ganz offensichtlich an zwei Stellen gebrochen war. Während das blaugrüne Licht zwischen seinen Händen und dem Bein aufleuchtete, sagte er kein Wort. Doch als er damit fertig war und Christophe sein nun geheiltes Bein ausstreckte, suchte er Justice’ Blick.
    Â»Was hat er dir gesagt?«, fragte er Justice.
    Â»Am Point Success oben ist ein Eingang, der mit Hexenzauber belegt ist«, erwiderte dieser.
    Â»Sonst nichts?«
    Â»Nein.« Justice wollte den Kopf schütteln, doch dann erinnerte er sich daran, wie Drakos sein Bein zur Seite geschoben hatte. Er schob die Hand in die Hosentasche und zog ein zerknittertes Blatt Papier heraus. »Eine Wegbeschreibung und eine handgezeichnete Landkarte«, sagte er und streckte sie Alaric und Christophe hin.
    Alaric bog den Kopf wieder himmelwärts. »Dass du versucht hast, ihn auf die falsche Fährte nach Kanada zu locken, das hat mir gefallen. Trotzdem wäre es besser gewesen, er hätte nicht erfahren, dass die Melodine nicht mehr hier ist, Christophe.«
    Christophe senkte den Kopf. »Es tut mir leid. Ich wollte ihn in die falsche Richtung schicken.«
    Alaric starrte immer noch in den Himmel hinauf, in den die Vampire verschwunden waren. »Hast du beobachtet, welche Richtung sie eingeschlagen haben?«
    Â»Süden«, antwortete Justice. »Sie sind nach Süden gezogen.«
    Gennae rief nach ihnen und winkte mit den Armen, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Der Schild schimmerte auf und verschwand dann. »Ich glaube, den brauchen wir jetzt nicht mehr. Was meint ihr? Alaric, dein Krieger braucht dich dringend. Brennan geht es schlechter.«
    Alaric nickte der Hexe zu. »Ich gehe gleich zu ihm«, rief er ihr zu. »Ich befürchte, dass Erin und Ven sich in größerer Gefahr befinden, als uns lieb sein kann, und ich bin zu erschöpft, um etwas über eine einfache Heilung hinausgehende zustandezubringen.«
    Â»Dann gehe ich zu ihnen«, sagte Justice und steckte sein Schwert zurück in die Scheide. »Ihren Plan, das ganze im Geheimen durchzuziehen, können sie jetzt sowieso vergessen.«
    Â»Ich komme mit«, sagte Christophe, doch als er den ersten Schritt tat, brach er zusammen.
    Â»Du bleibst hier und kurierst dich erst mal aus«, befahl Alaric. »Du bist so schwach, dass du Justice eher ein Klotz am Bein wärst, aber ich kann dich und deine Fähigkeiten gut gebrauchen, um den Hexenzirkel zu beschützen.«
    Christophes Augen blitzen wütend auf, aber er drehte sich auf dem Absatz um und humpelte auf das Gebäude zu.
    Â»Geh jetzt, Justice. Poseidon sei mit dir, damit du Erin, Riley und ihr Kind retten kannst«, sagte Alaric. »Hilf Ven dabei, die Melodine zu unterstützen, wenn sie das Nereidenherz aus dem Stein singt. Die Zukunft von Atlantis steht auf dem Spiel.«
    Bevor Justice sich bewegen konnte, hatte ihn Alaric fest bei den