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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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klar. Aber wenn nicht, dann kommen wir eben später zurück und holen es nach.«
    Sie bog den Kopf nach hinten und drückte ihre Lippen sanft gegen die seinen. »Ich habe mich entschieden, Ven. Und ich kann dich nur bitten, meine Entscheidung zu respektieren und mir zu helfen.«
    Er legte ihr eine Hand in den Nacken und küsste sie so leidenschaftlich, dass sie nichts weiter tun konnte, als sich an seinen Schultern festzuklammern und seinen Kuss zu erwidern.
    Er hörte erst auf, als sie vollkommen atemlos war und zitterte, lehnte seine Stirn gegen ihre und stöhnte leise.
    Â»Hirnlos und leicht zu vergessen«, murmelte er. »Was für ein Idiot ich war.«
    Â»Hey, ich hoffe doch, damit meinst du nicht mich«, drohte sie.
    Er trat einen Schritt zurück und machte eine tiefe, theatralische Verbeugung.
    Â»Ganz gewiss nicht, Lady Erin. Glaube mir, niemand könnte dich je für hirnlos und leicht zu vergessen halten. Um die Wahrheit zu sagen, du bist die mutigste, schönste und unvergesslichste Frau, die mir je begegnet ist.«
    Sie musste einen Moment lang warten, bis ihr Herz nicht mehr galoppierte, bevor sie antworten konnte: »Ich danke dir. Ich denke von dir dasselbe. Ohne den Teil mit der Frau natürlich.«
    Er grinste. »Dabei finde ich diesen Teil an dir am schönsten.«
    Sie musterte ihn aufmerksam und merkte plötzlich, was er vorhatte.
    Â»Keine Chance, Ven. Du kannst mich nicht ablenken. Wir müssen los, und zwar jetzt sofort.«
    Aus seinem Gesicht verschwand jede Spur von Humor, und die Härte seines Blickes hätte ihr Angst eingejagt, wenn sie ihn nicht besser gekannt hätte – wenn sie ihm nicht in die Seele geblickt hätte, in dieses Dunkel, von dem er annahm, dass es ihn ausmachte, und dort den Mut gesehen hätte, der seinem Charakter tatsächlich zugrunde lag.
    Sie sah ihm zu, wie er letzte Vorbereitungen traf, die Reste der Glut im Kamin sorgfältig mit Wasser löschte, das er beiläufig aus der Luft abzog. Erwartung und Angst rangen in ihr, bis sich ihr Magen vor Übelkeit verkrampfte.
    Â»Sag mir, dass wir es schaffen, Ven. Auch wenn du nicht daran glaubst, sag es einfach.«
    Er hielt mit seiner Arbeit inne und sah ihr mit einem Ausdruck eiserner Entschlossenheit und absoluter Zuversicht direkt in die Augen. »Wir schaffen es, Erin. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Er ging zur Tür, und sie folgte ihm. Die Krämpfe in ihrem Magen ließen nach, und obwohl es keine vernünftige – keine realistische – Erklärung dafür gab, fühlte sie sich beruhigt. »Du hast ja schon fünfhundert Jahre Erfahrung mit so etwas. Da will ich dir jetzt einfach mal blind glauben«, sagte sie und versuchte es mit ein wenig Humor. »Ich habe das wahrscheinlich schon öfter gesagt, aber dir ist klar, dass du für mich viel zu alt bist, nicht wahr? Wir sollten uns mal über Chronophilie unterhalten, du weißt schon, wenn jemand bevorzugt sexuelle Kontakte mit Partnern aus einer anderen Altersklasse hat.«
    Er grinste kurz, bevor sein Gesicht wieder strenge Züge annahm.
    Â»Setz es auf die Liste.«
    Als sie zur Tür hinaus in den kalten, sonnigen Morgen traten, Ven mit gezückten Waffen voran, warf Erin einen letzten Blick in die Hütte zurück. »Bitte, Göttin, mach, dass wir das alles überleben und diese Liste tatsächlich eines Tages abarbeiten können«, flüsterte sie, ohne sich Rechenschaft darüber abzulegen, ob sie mit diesen Worten einen verzweifelten Wunsch oder ein Gebet äußerte.
    Justice fühlte sein Bewusstsein wiederkehren und merkte, dass er an Armen und Beinen getragen wurde, mit dem Gesicht nach unten, und dass seine schweigsamen Träger auf unebenem Grund einem Pfad talabwärts folgten. Außer dem Keuchen ihres Atems und dem Stampfen der Stiefelabsätze auf Stein war nichts zu hören.
    Er unterdrückte den Impuls, die Augen zu öffnen und ließ sich nicht anmerken, dass er aus der Bewusstlosigkeit erwachte, die der Narkosepfeil ausgelöst hatte. Das Mittel war stark gewesen, doch außer mit den aggressivsten Giften konnte sein Immunsystem mit fast allen Drogen fertig werden, und es hatte zweifellos die Moleküle der fremden Substanz so lange angegriffen, bis diese in seinem Blutstrom vollkommen abgebaut war.
    Die Selbstheilungseigenschaften der atlantischen Physis waren wenig bekannt, und so verließ er sich darauf,

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