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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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dass seine Angreifer glaubten, er sei noch eine ganze Weile außer Gefecht.
    Vorsichtig hob er ein Augenlid ein wenig an und sah nichts als Dunkelheit. Dann zählte er bis dreißig, bevor er sein Auge noch ein wenig weiter öffnete und immer noch nichts als Dunkelheit sah. Vampire und Metamorphen hatten eine bessere Nachtsicht als Atlanter, also brauchten sie wohl auch kein Licht.
    Während es mit dem Abstieg voranging, durchdachte er seine Möglichkeiten.
    Er war sich nicht sicher, ob das Narkosemittel schon weit genug abgebaut war, dass er eine Auflösung in Wasserdunst versuchen könnte, ohne dabei zu riskieren, vorher erneut betäubt zu werden.
    Wach und nur scheinbar bewusstlos hatte er vorübergehend einen leichten Vorsprung. Er beschloss, diesen Zustand unverändert zu lassen, bis er herausfand, was mit Quinn und Jack passiert war.
    Unauffällig, um niemanden darauf aufmerksam zu machen, dass er wach war, begann er die Schritte zu zählen. Als Überlebenstaktik war es immer gut, zu wissen, in welche Richtung und wie weit Fluchtrouten verliefen.
    Genau dreihundertundsiebenunddreißig Schritte später veränderte sich die Art des Lichts auf seinen Augenlidern. Anstatt der absoluten Schwärze schimmerte nun ein rötlicher Schein durch. Justice hob wieder vorsichtig ein Lid, gerade weit genug, um festzustellen, dass sie nicht länger durch tiefstes Dunkel tappten.
    Da sein Gesicht nach unten hing, konnte er nur ein rötlich-gelbes Flackern über den Wasserpfützen am Boden erkennen. Wo immer sie auch hingingen, es gab dort entweder ein Feuer oder Fackeln. Auf jeden Fall würde er bald herausfinden können, in was er da hineingeraten war. Den Kopf konnte er nicht weit genug heben, um festzustellen, ob Quinn hinter ihm her getragen wurde, aber an den Beinen der Männer sah er, dass sie ziemlich dicht beieinander gingen. Einer der Männer kam ins Stolpern, dadurch machte sich ein langer, schwarz-gelb gestreifter Schweif frei und peitschte direkt in das Geschlecht des Mannes, was einen empörten Aufschrei auslöste.
    Recht so, Jack.
    Â»Reißt euch zusammen, Leute«, fauchte der Mann links von Justice, offensichtlich ein Metamorph. »Wir werden uns wie Musterwölfe verhalten, bis wir herausfinden, was dieser Bastard mit den vielen Ampullen mit Special K vorhat.«
    Der Werwolf, den der Tigerschwanz getroffen hatte, knurrte böse, verhielt sich aber dann ruhig. Der Metamorph, der Justice am rechten Arm und Bein schleppte, sagte leise: »Das hat mir gar nicht gefallen, was diese Menschenfrau mit der großen Klappe gesagt hat. Irgendwie hat sie recht. Was haben unsere sogenannten Verbündeten eigentlich mit dem ganzen Ketamin vor? Diesem Calguli-Typen sagt man sowieso nach, dass er seine Helfer ganz gern ins Nirwana verabschiedet.«
    Â»Das ist Caligula, du analphabetischer Arsch. Der war mal römischer Kaiser. Er behauptet, dass er das ganze Special K für den Tiger bereitgestellt hat. Ich frag mich bloß, was will der alte Sack mit einem lebendigen Tiger? Von diesem Jack habe ich schon gehört. Das ist einer der gefährlichsten Metamorphen, die es gibt. Vampire haben sein ganzes Rudel ausgelöscht.«
    Â»Rudel gibt’s nur bei Löwen. Bei Tigern heißt das anders, ich glaube Familiengruppe.«
    Â»Das ist mir scheißegal, wie das heißt. Es kommt in dem Fall aufs Gleiche raus. Die haben seine ganze Schar oder Gruppe umgebracht, und seither hat er sich darauf spezialisiert, Vamps hopsgehen zu lassen.«
    Â»Kann ich gut verstehen. Wenn jemand hinter unserem Rudel her wäre …« Seine Stimme ging in ein dumpfes Grollen über, sodass Justice sich schwer zusammenreißen musste, nicht reflexartig seine Hände ans Schwert zu legen und weiterhin wie leblos zwischen den beiden hängen zu bleiben.
    Â»Ich versteh schon, was du meinst. Aber das geht uns nichts an. Wir machen unseren Job, werden dafür bezahlt und hauen dann ab. Jetzt müssen wir erst mal unser Treffen mit dem Big Boss überleben. Gleich sind wir da.«
    Sie machten eine unbeholfene Wendung nach rechts, wobei Justice’ ohnehin schon wunder Kopf gegen eine Felswand schlug, und hielten dann an.
    Das orangefarbene Licht schien hier noch stärker als im Tunnel. Justice machte die Augen zu, falls sich in der Halle Wachen befanden, die etwas heller im Oberstübchen waren als die beiden, die ihn trugen.
    Er fixierte die Erinnerung

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