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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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innerlich in Erwartung seines Schlags, aber er lachte nur. Doch irgendwie war sein Lachen Furcht einflößender als sein Knurren. »Deine lächerliche Strategie ist leicht zu durchschauen, Fräulein. Du willst mich so wütend machen, dass ich dich einen raschen Tod sterben lasse.«
    Â»Sicher. Weil ja schon so viele meiner erfolgreicheren Strategien darin bestanden haben, mich von Blutsaugern umbringen zu lassen«, sagte sie grinsend und verdrehte die Augen. »Viel Grips scheint ja nicht übrig geblieben zu sein nach zweitausend Jahren.« Und dann gab sie sich alle Mühe, nicht zusammenzuzucken unter dem düsteren Ansturm seines Hasses, der sie fast zu Boden warf.
    Â»Du weißt so gut wie ich, dass ein rascher Tod eine Gnade wäre für jeden, dessen Sterben qualvoll und langsam sein wird«, sagte er und schwebte nach unten, bis seine Füße den Boden berührten. Dann lächelte er sie an, und ihre Rückenmarksflüssigkeit verwandelte sich in Eiswasser. Dieses Lächeln versprach unaussprechliche Gräuel, Schmerz und Folter jenseits aller Vorstellungskraft.
    Sie jedenfalls wollte sich keine Vorstellung davon machen.
    Ihr hatte es im wahrsten Sinne des Wortes vor Angst die Sprache verschlagen, doch rief sie sich ins Bewusstsein, dass er die Macht hatte, ihre Angst anzuheizen und zu schüren. Also kämpfte sie gegen die Lähmung an, die der Terror mit seinen Einflüsterungen von Niederlage und Tod in ihr auslösen wollte.
    Ein übermächtiger Druck senkte sich auf sie herab und zwang sie in die Knie, lähmte ihren Körper. Er könnte sie hier und jetzt einfach in aller Ruhe in den Hals beißen, denn sie war unfähig, auch nur einen einzigen Muskel zu rühren. Das Einzige, was ihr blieb, waren die Gebete einer Frau, die sich nicht einmal sicher war, ob sie gläubig war oder nicht.
    Dann werde ich wohl in dieser Dreckshöhle sterben. Bitte, Gott, wenn es dich überhaupt gibt, sag Riley, dass ich sie liebe.
    Â»Ich werde ein kleines Exempel an dir statuieren, Rebellenmädchen«, sülzte Caligula. »Ich werde dich zur Vampirin konvertieren und dich dann in meinem Generalsstab einsetzen, dann wird jeder, der sieht, wie deine hübschen dunklen Augen rot aufglühen, merken, dass ich allmächtig bin.«
    Eine dunkle Stimme hallte durch die Höhle. »Ich bitte um eine Gunst, Lord Caligula. Gewährt mir diese Frau, damit ich sie für Euch zur Vampirin machen kann. Die Aufgabe ist zu niedrig für Euch, so wie jede weitere zusätzliche Anstrengung, die ihr auf dieses lächerliche Weib verschwendet.«
    Caligula wandte sich dem Neuankömmling zu, und der Druck, der Quinn in ihrer Position festnagelte, ließ ein wenig nach, sodass sie den Kopf heben und nachsehen konnte, wer diesmal das Spiel »Wer saugt die Rebellin aus« mit ihr spielen wollte.
    Doch es war Daniel. Und sein bloßer Anblick gab ihr die gefährlichste aller Waffen in die Hand – die Hoffnung.
    Im Tunnel
    Ven sandte ein Dankgebet an Poseidon, als der Rubin endlich mit dem Läuten aufgehört hatte. Er ging voraus, stieß dabei immer wieder gegen die scharfkantigen Felswände und wünschte sich, er hätte die Nachtaugen der Metamorphen. Ein Fell wollte er zwar nicht unbedingt, aber wenn er im Dunkeln besser sehen könnte und sich seinen verdammten Schädel nicht jede verdammte Minute an diesen verdammten Felsen anstoßen würde, dann wäre ihm schon geholfen.
    Â»Ven?«, flüsterte Erins Stimme durch die Dunkelheit zu ihm. »Willst du etwas Licht haben?«
    Er gab sich eine mentale Kopfnuss dafür, nicht selbst darauf gekommen zu sein.
    Â»Das wäre nicht schlecht. Ein wenig Hexenlicht, um den Weg zu beleuchten. Könntest du mir eine Lichtkugel von der Größe einer Taschenlampe machen?«
    Sie seufzte. »Noch etwas, das wir besprechen müssen: deine ganzen irrigen Vorstellungen, die dir anscheinend über Hexen im Kopf herumgeistern.«
    Â»Okay, setze es auf die Liste«, brummte er. Hinter ihm flackerte etwas auf, und ein Lichtball von der Größe einer Faust hüpfte über seine Schulter durch die Luft und schwebte dann etwa fünf Schritte vor ihm. »Danke Erin. Das hilft mir mehr als genug. Ich glaube, mein Kopf könnte keine weiteren Schläge mehr vertragen.«
    Â»Wie weit sind wir eigentlich schon gegangen?«, fragte sie.
    Â»Hundertvierundsechzig Schritte«,

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