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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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inneren Wärme verloren gegangen war. Sogar ihre Augen leuchteten in dem eisigen Silberblau, das sie beim Aufrufen der Energie für Rileys Heilung umgeben hatte.
    Â»Bist du noch da drin, Erin?«
    Langsam wandte sie ihm ihren Blick zu, doch konnte er nichts von Erin darin erkennen. »Es geht uns gut, Ven. Der Rubin ruft mich ganz laut. Wir sind fast am Ziel.«
    Ihre Stimme klang immer noch ganz anders – irgendwie verkehrt. Doch wenigstens war in ihr noch ein Teil seiner alten Erin zu spüren.
    Ven hatte im Laufe der Jahrhunderte oft und immer wieder erlebt, wie Alaric finster und unheimlich geworden war, und der Priester hatte jedes Mal seine alten Persönlichkeit wiedererlangt. Nun blieb ihm nur, sich darauf zu verlassen, dass es bei Erin genauso wäre.
    Â»Wir sind da«, sagte er leise. »Ab jetzt geht es richtig los. Bist du bereit?«
    Ihre Lippen bogen sich zu einem Lächeln, das so sinnlich war, dass es ihn unter normalen Umständen sofort erregt hätte. Doch nun verstärkte es nur seine Bedenken über ihren Zustand.
    Â»Vielleicht sollten wir eher fragen, ob die anderen bereit sind für uns, Lord Rächer.«
    Der Tiger hustete in einem tiefen, bellenden Laut, der die beiden Wachen fast in Panik versetzte. Wenn er nicht immer noch vorgegeben hätte, ohnmächtig zu sein, dann hätte Justice bei ihrem Anblick hell aufgelacht. Da er weder sein Schwert noch seine Dolche bei sich führte, brauchte er irgendeine Ablenkung für die beiden, damit er das Messer ziehen konnte, das in der Sohle seines rechten Stiefels versteckt war. In seiner jetzigen Position, mit dem Gesicht nach unten auf einem narkotisierten Tiger liegend, der jede Minute aufwachen konnte, kam er jedenfalls nicht daran.
    Wenn der Tiger ihm ein Bein abreißen würde, wäre das sicher genug Ablenkung, doch wäre ihm, Justice, damit weniger gedient.
    Â»Ich glaube, der Tiger kommt zu sich«, sagte einer der beiden Wachen, der Dümmere, wie Justice an der Stimme erkannte. »Ob er den Kerl wohl auffrisst? Das ganze blaue Haar wird ihn sicher zum Würgen bringen. Was ist das überhaupt für eine Farbe für Männerhaar? Wetten, dass der Typ schwul ist?«
    Der andere schnaubte: »Idiot. Du immer mit deinen Schwulen. An jeder Ecke siehst du einen. Man könnte fast glauben, du hättest einen Grund für deine Homophobie.«
    Der Dumme fing an, sich aufzuregen. »Was willst du eigentlich? Ich bin jedenfalls nicht schwul. Ich habe ja jemanden, eine richtige Freundin.«
    Das versprach interessant zu werden.
    Justice hoffte, die beiden würden anfangen, sich in die Wolle zu kriegen, bevor Jack aufwachte und ihn in Katzenfutter verwandelte.
    Â»Ach, hör schon auf. Ich hab doch nur Spaß gemacht. Mir ist stinklangweilig. Ich würde lieber nachsehen, was die da draußen treiben, statt hier auf die beiden Zugedröhnten aufzupassen. Mit dem Special K, das die intus haben, sind die noch lange k. o. Sollen wir nicht doch mal rübergehen und gucken?«
    Justice versuchte, sie mit seinen nicht existierenden hypnotischen Fähigkeiten gedanklich zu beeinflussen.
    Ja, ja, geht nur und schaut euch die Rocky-Horror-Picture-Show an. Lasst den bewusstlosen Mann und das bewusstlose Kätzchen ruhig alleine.
    Â»Mann. du spinnst ja. Calguli würde uns das Fell über die Ohren ziehen, und ich liebe mein Fell nun mal«, sagte der Dummkopf.
    Â»Ach was, fang nicht schon wieder damit an. Ich sag dir … ach was. Es ist doch ganz leicht«, sagte der andere. »Schau mal, da drüben. Wir können uns hinter dem Felsvorsprung neben dem Eingang verstecken. Da kriegen wir mit, was draußen läuft, und können trotzdem alle paar Sekunden mal hier reinschauen, ob alles okay ist.«
    Â»Ja, also …«
    Ja, tut es, tut es.
    Â»Okay. Aber nur ganz kurz, oder nur, bis es Anzeichen gibt, dass sie aufwachen. Wenn so ein Vampir einmal schlecht drauf ist, dann kann man gar nicht weit genug weg sein.«
    Sie machten sich vorsichtig auf den Weg und versuchten dabei, keinen Lärm zu verursachen. Für Metamorphen bewegten sie sich allerdings so diskret wie Wasserbüffel, und das gab Justice die Gewissheit, dass er rechtzeitig merken würde, wenn sie sich auf den Rückweg machten.
    Â»Vampire sind irgendwie immer schlecht drauf. Also, mir wäre es viel lieber gewesen, wenn wir uns nie …«
    Ihre Stimmen verloren sich in der Ferne, als sie den

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