Die Heimkehr des Prinzen
und ging auf die Knie, um Deirdres Kopf in seinen Schoà zu legen. »Ich weiÃ. Geht jetzt.«
Erin drückte einen letzten Kuss auf die Stirn ihrer Schwester und stand dann auf, das Nereidenherz fest an sich gepresst. »Jetzt, Ven. Etwas sagt mir, dass wir jetzt sofort gehen müssen.«
Bei diesen Worten fegte ein eisiger Wind durch die Höhle und Ven grinste müde. »Du kommst wie bestellt Alaric. Du hast wohl gewartet, bis du dir nicht mehr die Hände schmutzig machen musst.«
Der Priester nahm schimmernd seine menschliche Form an und hob fragend die Augenbrauen. Sein Gesicht war blass und ausgemergelt, und er sah aus, als sei er in nur wenigen Tagen um Hunderte von Jahren gealtert. »Ich tue, was ich kann, Lord Rächer. Könnte ich Euch mit einem Portal nach Atlantis dienen?«
»Das ist die beste Idee, die ich seit Tagen gehört habe«, sagte Ven. »Aber wir haben auch noch einen Tiger hier, der geheilt werden muss.«
Er nahm Alaric mit an den Platz, wo Jack schwer verwundet am Boden lag. Trotz zahlreicher Biss- und Risswunden, die heftig bluteten, atmete er noch. Alaric kniete sich hin und hielt die Hände über den Körper des Metamorphen. Jäh riss Jack die Augen auf, als das heilende blaugrüne Licht über seinen Körper schimmerte und unversehrte Haut hinterlieÃ, wo eben noch klaffende Wunden waren.
Jack setzte sich auf und stützte den Kopf in die Hände. »Wieso habe ich das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe?«
Ven streckte ihm die Hand hin, um ihm beim Aufstehen zu helfen. »Du hast eine Menge verpasst. Daniel wird dir alles erzählen. Frag ihn, was er mit Quinn gemacht hat.«
Jack bleckte die Zähne. »Er hat etwas mit Quinn gemacht?«
»Das ist eine lange Geschichte, und wir müssen los.«
Ven wandte sich Erin zu und nahm sie und den Rubin auf den Arm. Alaric rief das Portal auf. Mit einem letzten Blick auf Daniel stieg Ven mit Erin in das Portal, das sie nach Hause bringen würde.
»Nach Hause, Erin«, murmelte er, als sich ihre Augenlider müde senkten. »Wir gehen jetzt nach Hause.«
35
Im Nereidentempel von Atlantis
Hand in Hand standen Erin und Ven an Rileys Bett, die selig schlief. Ihr Gesicht hatte seine gesunde Farbe wiedergewonnen, denn als Erin mit ihrem Gesang in das Rubinlied des Nereidenherzens mit eingestimmt hatte, hatte sogleich die Heilung für Riley und das Kind unter ihrem Herzen eingesetzt. Die letzten paar Tage hatte sie nichts weiter getan als geruht, nahrhaftes Essen zu sich genommen und dann wieder geruht. Nur manchmal hatte sie ein wenig gestöhnt über die fast erstickende Fürsorge der Tempeljungfrauen.
Marie lächelte zu Erin hinüber. »Wie du siehst, sind sie auf dem Weg der Besserung. Bei beiden kann ich nichts mehr von dem früheren Problem erkennen, und der Menschenarzt, den Conlan und Alaric hergebracht haben, stellt dieselbe Diagnose. Du hast wahrlich ein Wunder vollbracht.«
Erin schüttelte den Kopf. »Das Wunder lag im Gesang des Rubins. Es war die Göttin, die das Wunder vollbracht hat. Und als Riley erfahren hat, dass es ihrer Schwester gut geht, hat das den Heilprozess beschleunigt. Mein einziger Beitrag war es, meine Gabe für die Heilung einzusetzen.«
Auf Quinns ernsthaftes Bitten hin hatten Erin und Ven Riley nichts von dem Blutsbund erzählt, den Daniel Quinn aufgezwungen hatte. Das Letzte, was Riley brauchte, war noch mehr Stress während der Schwangerschaft.
Ven drückte ihr die Hand. »Du hast dein Leben riskiert, einem Meistervampir die Stirn geboten und unterwegs eine Gottheit in deinem Schädel aufgenommen. Ich würde sagen, Bescheidenheit ist hier nicht am Platz.«
»Dem stimme ich voll und ganz zu«, sagte Marie. »Aber jetzt verlasse ich Euch, denn ich muss meine Reisevorbereitungen treffen. Bald kann ich meinen Bruder oben auf dem Land besuchen, in einer Gegend, die Florida heiÃt.«
»Ich freue mich, dass du gehen darfst, Marie«, sagte Erin. »Hoffentlich lerne ich deinen Bruder auch einmal kennen.«
»Auf jeden Fall, Melodine. Das ist sicher, genau wie ich mir sicher bin, dass du diesen Tempel während meiner Abwesenheit weise führen wirst. Ich danke dir, dass du bei uns bleibst und hier deine Gabe studieren willst.« Marie lächelte wieder und lieà sie mit Riley alleine.
»Das ist das erste Mal seit der Heilung, dass dein Bruder von Rileys Seite
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